Auf dem Apollinarisberg befand sich ihr Friedhof mit einer Kapelle, die dem heiligen Martin von Tours geweiht war. Dies war jedoch nicht das erste Gotteshaus in Remagen, Mitte des 5. Jahrhunderts hatte es bereits innerhalb der Stadtmauern eine Kirche gegeben, auf die wahrscheinlich die heutige Kirche Sankt Peter und Paul zurückgeht. Auf dem Apollinarisberg ließen sich in den Jahren 1110 bis 1117 Mönche aus dem Kloster Siegburg nieder. Hier wurden Reliquien des heiligen Apollinaris aufbewahrt, welche zu einer Wallfahrt ab dem 14. Jahrhundert führten. In der französischen Periode (1802) wurde das Kloster aufgehoben und säkularisiert. Die Mönche konnten die Reliquien noch in Sicherheit bringen. Die Klostergüter gingen in den Besitz des Grafen Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim (1797-1859) über, der 1838 die Kirche abreißen ließ.
Urkundlich ist Remagen erstmals 755 belegt, als, wie häufig beurkundet, ein Weinberg als Schenkung an eine Abtei übertragen wurde.
Remagen entwickelte sich durch Handel als kleine freie Stadt recht gut bis sie 1198 wegen territorialer Streitigkeiten niedergebrannt wurde. Es dauerte fast 50 Jahre bis die neu erbaute Kirche Sankt Peter und Paul 1246 geweiht werden konnte. Remagen war Besitz von König Wilhelm von Holland und ging 1248 an den Grafen Adolf von Berg über. 1357 erhielt der Graf von Berg die Erlaubnis von Kaiser Karl IV. das Dorf Remagen mit einer Mauer zu umgeben. Wie in Oberwinter wurden die kleinen reformierten Gemeinden durch den Landherren, den Herzog von Jülich, geduldet.
Einen Wendepunkt stellt der Einmarsch der französischen Truppen 1794 dar. Remagen wurde wie Sinzig zur Mairie, zu der noch Bodendorf, Oedingen und Rolandswerth gehörten. Diese Aufteilung blieb auch unter preußischer Herrschaft bestehen. Mit den Stapelrechten und dem Güterverkehr über Rhein und Bahn, mit der Verbindung zwischen Bonn und Koblenz, wuchs die Stadt im 19. Jahrhundert rasant. 1880 kam der Anschluss der Bahn in das Ahrtal hinzu. Der Rhein-Tourismus tat sein Übriges zum Erfolg der Stadt. Die Rheinfront war dominiert von der ausgebauten Promenade und einigen hochklassigen Hotels.
Mit dem Ersten Weltkrieg wurde diese Entwicklung beendet. Der Weinbau verschwand bedingt durch Schädlinge (Reblaus) und schlechte Witterung. Auch der Zweite Weltkrieg brachte großen Schäden mit sich, denn Remagen wurde wegen seiner Bedeutung für den Güterverkehr schwer bombardiert. Remagen erlangte mit Ende des Zweiten Weltkriegs Berühmtheit, da an dieser Stelle die Amerikaner am 7. März 1945 den Rhein unerwartet über die Eisenbahnbrücke überschreiten und auch wegen der Kriegsgefangenenlager der Alliierten, die sich zwischen Remagen und Sinzig befanden.
Remagen wuchs nach dem Krieg wieder deutlich und zwischen 1939 und 2013 verdoppelte sich die Einwohnerzahl, im Vergleich mit 1815 verfünffachte sie sich sogar. In Remagen selber leben am 31.12.2013 7.505 Menschen, im gesamten Stadtgebiet 17.204. Im Zuge der Kommunalreform 1969 wurden die selbstständigen Gemeinden Oberwinter, Oedingen, Remagen, Rolandswerth und Unkelbach zur Stadt Remagen zusammengeführt während Bodendorf Teil von Sinzig wurde. Der Wegzug der Regierung und des Parlaments aus Bonn traf Remagen wirtschaftlich, als Ausgleichsmaßnahme erhielt die Stadt den RheinAhrCampus, einen Teil der Hochschule Koblenz.
(Jan Hansen, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet
www.stadt-remagen.de: 2000 Jahre Remagen, Verfasser Kurt Kleemann (abgerufen 20.02.2015)
de.wikipedia.org: Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim (abgerufen 28.05.2024)