Stadt Linz am Rhein

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Linz am Rhein
Kreis(e): Neuwied
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 35′ 12,51″ N: 7° 18′ 14,28″ O 50,58681°N: 7,30397°O
Koordinate UTM 32.379.939,55 m: 5.605.251,06 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.592.388,20 m: 5.606.493,86 m
  • Marktplatz in Linz am Rhein mit Rathaus und Mariensäule (2017)

    Marktplatz in Linz am Rhein mit Rathaus und Mariensäule (2017)

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  • Hauptportal der Linzer Burg vom Burgplatz aus gesehen (2017)

    Hauptportal der Linzer Burg vom Burgplatz aus gesehen (2017)

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  • Martinskirche in Linz am Rhein (2017)

    Martinskirche in Linz am Rhein (2017)

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  • Neutor in Linz am Rhein

    Neutor in Linz am Rhein

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  • Rheintor in Linz am Rhein

    Rheintor in Linz am Rhein

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  • Burgplatz mit Rheintor in Linz am Rhein

    Burgplatz mit Rheintor in Linz am Rhein

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    Burgplatz mit Rheintor in Linz am Rhein

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  • Neutor in Linz am Rhein

    Neutor in Linz am Rhein

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    Neustraße in Linz am Rhein

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  • Neutor in Linz am Rhein

    Neutor in Linz am Rhein

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Erste Spuren von Besiedlung im Linzer Raum reichen in die Eisenzeit zurück. Linz wird 873/74 als „Lincesce“ erstmals erwähnt und gehörte von 1250 an zum Kurfürstentum/Erzstift Köln. Die Kölner Kurfürsten förderten den Ort aufgrund seiner strategisch günstigen Lage an der südöstlichen Grenze des kölnischen Territoriums. Zur Sicherung von Grenze und Territorium wurde Linz daher um 1320 zur Stadt erhoben. Gleichzeitig erfolgte wohl auch die Befestigung der Stadt. Linz war in starker Abhängigkeit von seinem kurfürstlichen Landesherrn. Versuche, sich zu emanzipieren, scheiterten endgültig 1365 mit dem Bau der Zoll- und Zwingburg durch den Landesherrn und den Verlust des Ratswahlprivilegs. Der Kurfürst verlegte allerdings auch den Rheinzoll von Andernach nach Linz, wodurch die Stadt wirtschaftlich profitierte. Linz hatte in den folgenden Jahrhunderten stets unter Kriegswirren zu leiden. Bereits 1198 waren Ort und Kirche in den Kämpfen zwischen Otto IV. und Philipp von Schwaben zerstört worden. 1475 wurde die Stadt im Neußer Krieg durch kaiserliche Truppen belagert. Den Reformationswirren unter Erzbischof Hermann von Wied 1543 folgte wenige Jahrzehnte später die Besetzung im Kölnischen Krieg 1583. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt 1632 durch schwedische Truppen besetzt. 1633 wurde Bürgermeister Augustin Kastenholz durch die Schweden auf dem Marktplatz hingerichtet, da er versucht haben soll, den Bürgermeister von Hönningen vor dem Anrücken der feindlichen schwedischen Truppen zu warnen. 1796 besetzten schließlich französische Truppen die Stadt.

Politische Bedeutung hatte Linz seit dem 15. Jahrhundert als Kopf der „Linzer Union“, eines Schutz und Verteidigungsbündnisses kleiner mittelrheinischer Städte und Orte. 1517-27 wurde das Bürger-/Rathaus an Stelle eines Vorgängerbaus errichtet. Auch während der Reformationswirren unter Kurfürst Hermann von Wied in den 1540er Jahren spielte Linz eine wichtige Rolle. Der Kurfürst versuchte 1542/43, die Reformation in Linz einzuführen und hatte dabei Unterstützung vom Stadtrat. Erst auf Intervention Kaiser Karls des V. bekannten sich Bürgermeister, Schöffen, Rat und Geschworene 1548 wieder zum alten Glauben. Seit 1707 war Linz kurkölnische Amtsstadt. Ein tiefer Einschnitt in die Entwicklung der Stadt war die Auflösung des Kurfürstentums Köln 1803, was den Verlust zentralörtlicher Funktionen (Amtssitz) und vor allem der Einnahmen aus dem Rheinzoll nach sich zog (endgültige Aufhebung des Zolls 1831). Linz fiel zunächst an das Fürstentum Nassau-Usingen, 1815 dann an Preußen. 1816 wurde der Kreis Linz gebildet, bereits 1822 jedoch dem Kreis Neuwied zugeschlagen. 1856 erhielt Linz die rheinische Städteordnung verliehen. 1970 wurde die Verbandsgemeinde Linz gebildet.

Kirchlich gehörte und gehört Linz seit jeher zum (Erz-)Bistum Trier. Bereits 1206/14 erfolgten Grundsteinlegung und Weihe der Pfarrkirche St. Martin. 1462 wurde die Kapelle auf dem Markt geweiht, an deren Stelle heute die Mariensäule steht. 1623 ließen sich Servitessen (Klosterkirche heute Stadtarchiv), 1627 Kapuziner (Klosterkirche heute Stadthalle), im 19. Jahrhundert Franziskaner (Donatuskapelle, Antoniushaus) und Franziskanerinnen (Hospital, Krankenhaus) nieder. Die 1967 konsekrierte Marienkirche am Kirchplatz wurde wegen erheblicher Baumängel 2020 profaniert und sieht ihrem Abriss entgegen. Die evangelische Gemeinde wurde 1845 gegründet, 1865 die evangelischen Kirche am Grabentor eingeweiht. Jahrhundertelang existierte auch eine jüdische Gemeinde in Linz, 1854 wurde die Synagoge in der Gasse „Auf dem Berg“ eingeweiht.

Seine wirtschaftliche Blütezeit hatte Linz im 15. Jahrhundert. Wein, Tuche, Eisenwaren und Walkerde waren seit dem Mittelalter die wichtigsten Handelsgüter, dazu kamen die Einnahmen aus dem Rheinzoll. Nach dem Ende des Kurstaats 1803 erlebte die Stadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen dramatischen sozialen und wirtschaftlichen Einbruch, der durch das Auftreten der Reblaus und der daraus folgenden Vernichtung ganzer Weinbergsdistrikte noch verschärft wurde. Die Lage besserte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts durch den Anschluss an das rechtsrheinische Eisenbahnnetz 1870 (1886 Fertigstellung erster Bogengruppen des Bahnviadukts am Gestade, 1933 Neubau) und der Gründung der Basalt AG 1888. 1912 wurde zudem die Westerwaldbahn eröffnet. Ein weiteres wichtiges Stadtbein der Linzer Wirtschaft ist seit dieser Zeit der Tourismus. Bereits 1858 legten die ersten Dampfschiffe legen in Linz an, mit dem Beginn der Freilegung verputzter Fachwerkbauten Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Linz zur „Bunten Stadt am Rhein“.

(Andrea Rönz, Stadtarchiv Linz am Rhein, 2024)

Internet
stadtarchiv.linz.de: Geschichte der Stadt Linz am Rhein (abgerufen 12.11.2024)

Literatur

Burghard, Hermann; Kasper, Cordula (2002)
Linz am Rhein. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Köln.
Oellers, Adam C. (1994)
Linz am Rhein. (Rheinische Kunststätten, Heft 71.) Neuss (2. veränderte Auflage).
Ritzerfeld, Ulrich (1996)
Linz. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung XII, Nr. 64.) Köln.

Stadt Linz am Rhein

Schlagwörter
Ort
53545 Linz am Rhein / Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 873

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Andrea Rönz: „Stadt Linz am Rhein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355609 (Abgerufen: 30. April 2025)
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