Haus Bucheneck in Linz am Rhein

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Linz am Rhein
Kreis(e): Neuwied
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 33′ 57,25″ N: 7° 16′ 38,96″ O 50,5659°N: 7,27749°O
Koordinate UTM 32.378.011,23 m: 5.602.969,87 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.590.553,14 m: 5.604.135,80 m
  • Gesamtansicht des Hauses Bucheneck am Donaupark in Linz am Rhein (2015).

    Gesamtansicht des Hauses Bucheneck am Donaupark in Linz am Rhein (2015).

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  • Blick auf Haus Bucheneck von der Rheinseite (2017)

    Blick auf Haus Bucheneck von der Rheinseite (2017)

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  • Haus Bucheneck mit Rheinbadeanstalt (1898)

    Haus Bucheneck mit Rheinbadeanstalt (1898)

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  • Ausstellungsraum im Haus Bucheneck in Linz am Rhein (1914)

    Ausstellungsraum im Haus Bucheneck in Linz am Rhein (1914)

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  • Archivraum im Dachgeschoss (1930er Jahre)

    Archivraum im Dachgeschoss (1930er Jahre)

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  • Stadtgarten von Haus Bucheneck (1930er Jahre)

    Stadtgarten von Haus Bucheneck (1930er Jahre)

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  • Blick durch das Portal des Stadtparks auf die Linzer Burg

    Blick durch das Portal des Stadtparks auf die Linzer Burg

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  • Haus Bucheneck im Hochwasser (1914)

    Haus Bucheneck im Hochwasser (1914)

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  • Rheinpegel am Haus Bucheneck (2017)

    Rheinpegel am Haus Bucheneck (2017)

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  • Fassade mit Eingangsbereich des Hauses Bucheneck am Donaupark in Linz am Rhein (2015).

    Fassade mit Eingangsbereich des Hauses Bucheneck am Donaupark in Linz am Rhein (2015).

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Der Kölner Notar Josef Stoppenbach ließ die dreigeschossige Villa mit rheinseitigem Sockelgeschoss aus Bruchstein, zwei zierlichen Erkern und später verändertem Walmdach 1840 bis 1842 jenseits der Chaussee von Königswinter nach Ehrenbreitstein vis-à-vis der Linzer Burg errichten. Stoppenbachs Haus war eines der ersten klassizistischen Gebäude, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Linz erbaut wurden, und auch eines der ersten „extra muros“, also außerhalb der bereits im Abbruch befindlichen mittelalterlichen Stadtmauer. Die exponierte Lage führte zu Hochwasserschäden, was Stoppenbach dazu zwang, zusätzliche Baumaßnahmen zur Stabilisierung durchführen zu lassen.

Ursprünglich ohne festgelegte Nutzung erbaut, wurde das Gebäude schon bald zur Gastwirtschaft umgestaltet. Allerdings war dieser Betrieb nicht von Dauer, da Stoppenbachs Sohn Carl, der die Gastwirtschaft führte, bereits 1849 nach Amerika auswanderte, und das Anwesen wegen der hohen Verschuldung der Familie versteigert wurde. Es gelangte später in den Besitz der wohlhabenden Kölner Familie Heuser, die es als Sommerresidenz nutzte. Die Familie ließ um das Haus einen großzügigen Landschaftspark anlegen, der als „Heusersgarten“ bekannt wurde und mit Pavillon, Skulpturen und einem Springbrunnen ausgestattet war.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Haus als Quartier für höhere Befehlshaber zur Unterbringung Wohnungsloser beschlagnahmt. 1927 erwarb die Stadt Linz das Anwesen mitsamt dem Park, der ab 1928 als öffentlicher Stadtgarten zugänglich wurde. Das Gebäude selbst wurde schrittweise renoviert und ab 1931 als Heimatmuseum genutzt, in dem zahlreiche historische Artefakte und Kunstwerke, insbesondere die Sammlung des Kupferstechers Joseph von Keller, ausgestellt wurden. Während des Zweiten Weltkriegs diente der Keller des Gebäudes als Luftschutzraum. Viele Sammlungsstücke gingen in den Kriegswirren verloren.

Nach dem Krieg fand das Haus vielfältige Nutzungen: Es diente Vereinen, Schulklassen und als Wohnung. In den 1950er und 1960er Jahren wurde es zeitweise von der Berufsbildenden Schule und später der Realschule genutzt. Mit dem Ende des Schulbetriebs verfiel das Gebäude zunehmend, und seine Zukunft war ungewiss. Es drohte der Abriss im Zuge von Straßenbauprojekten, insbesondere der Neutrassierung der B42.

In den 1970er Jahren gestaltete die Arbeiterwohlfahrt das Erdgeschoss in eine Altentagesstätte um, was das Gebäude wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein brachte. 1987 wurde Haus Bucheneck aufgrund seiner architektonischen und geschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt. Ein Investor erwarb das Gebäude 1989, sanierte es umfassend und restaurierte viele ursprüngliche Details, darunter die Fassade, Erker und Stuckarbeiten. Seit 1993 wird Haus Bucheneck als Hotel mit Gastronomie genutzt und beherbergt einen Biergarten sowie eine Rheinterrasse. Im angrenzenden Stadtgarten, dem „Linz/Donau-Park“, richtete man mit Unterstützung der Basalt AG noch dazu ein Steinmuseum ein. So erfüllt Haus Bucheneck nach mehr als anderthalb Jahrhunderten wechselhafter Geschichte heute doch noch den Zweck, den der Bauherr seiner Villa einst zugedacht hatte.

(Andrea Rönz, Stadtarchiv Linz am Rhein, 2025)

Internet

archivlinz.hypotheses.org: Zur wechselhaften Geschichte von Haus Bucheneck | Teil 1: 1840-1945 (abgerufen 28.1.2025)
archivlinz.hypotheses.org: Zur wechselhaften Geschichte von Haus Bucheneck | Teil 2: 1945-2020 (abgerufen 28.1.2025)

Literatur

Rönz, Andrea (2020)
Zur wechselhaften Geschichte von Haus Bucheneck in Linz. In: Heimat-Jahrbuch Landkreis Neuwied 2018, S. 139-152. Neuwied.

Haus Bucheneck in Linz am Rhein

Schlagwörter
Ort
Linz am Rhein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1840

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„Haus Bucheneck in Linz am Rhein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-119137-20150323-2 (Abgerufen: 20. März 2025)
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