Ursprünglich ohne festgelegte Nutzung erbaut, wurde das Gebäude schon bald zur Gastwirtschaft umgestaltet. Allerdings war dieser Betrieb nicht von Dauer, da Stoppenbachs Sohn Carl, der die Gastwirtschaft führte, bereits 1849 nach Amerika auswanderte, und das Anwesen wegen der hohen Verschuldung der Familie versteigert wurde. Es gelangte später in den Besitz der wohlhabenden Kölner Familie Heuser, die es als Sommerresidenz nutzte. Die Familie ließ um das Haus einen großzügigen Landschaftspark anlegen, der als „Heusersgarten“ bekannt wurde und mit Pavillon, Skulpturen und einem Springbrunnen ausgestattet war.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Haus als Quartier für höhere Befehlshaber zur Unterbringung Wohnungsloser beschlagnahmt. 1927 erwarb die Stadt Linz das Anwesen mitsamt dem Park, der ab 1928 als öffentlicher Stadtgarten zugänglich wurde. Das Gebäude selbst wurde schrittweise renoviert und ab 1931 als Heimatmuseum genutzt, in dem zahlreiche historische Artefakte und Kunstwerke, insbesondere die Sammlung des Kupferstechers Joseph von Keller, ausgestellt wurden. Während des Zweiten Weltkriegs diente der Keller des Gebäudes als Luftschutzraum. Viele Sammlungsstücke gingen in den Kriegswirren verloren.
Nach dem Krieg fand das Haus vielfältige Nutzungen: Es diente Vereinen, Schulklassen und als Wohnung. In den 1950er und 1960er Jahren wurde es zeitweise von der Berufsbildenden Schule und später der Realschule genutzt. Mit dem Ende des Schulbetriebs verfiel das Gebäude zunehmend, und seine Zukunft war ungewiss. Es drohte der Abriss im Zuge von Straßenbauprojekten, insbesondere der Neutrassierung der B42.
In den 1970er Jahren gestaltete die Arbeiterwohlfahrt das Erdgeschoss in eine Altentagesstätte um, was das Gebäude wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein brachte. 1987 wurde Haus Bucheneck aufgrund seiner architektonischen und geschichtlichen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt. Ein Investor erwarb das Gebäude 1989, sanierte es umfassend und restaurierte viele ursprüngliche Details, darunter die Fassade, Erker und Stuckarbeiten. Seit 1993 wird Haus Bucheneck als Hotel mit Gastronomie genutzt und beherbergt einen Biergarten sowie eine Rheinterrasse. Im angrenzenden Stadtgarten, dem „Linz/Donau-Park“, richtete man mit Unterstützung der Basalt AG noch dazu ein Steinmuseum ein. So erfüllt Haus Bucheneck nach mehr als anderthalb Jahrhunderten wechselhafter Geschichte heute doch noch den Zweck, den der Bauherr seiner Villa einst zugedacht hatte.
(Andrea Rönz, Stadtarchiv Linz am Rhein, 2025)
Internet
archivlinz.hypotheses.org: Zur wechselhaften Geschichte von Haus Bucheneck | Teil 1: 1840-1945 (abgerufen 28.1.2025)
archivlinz.hypotheses.org: Zur wechselhaften Geschichte von Haus Bucheneck | Teil 2: 1945-2020 (abgerufen 28.1.2025)