Linzer Burg

Burg Linz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Linz am Rhein
Kreis(e): Neuwied
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 33′ 57,05″ N: 7° 16′ 43,64″ O 50,56585°N: 7,27879°O
Koordinate UTM 32.378.103,29 m: 5.602.961,60 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.590.645,49 m: 5.604.131,26 m
  • Gesamtansicht der Linzer Burg in Linz am Rhein (2015).

    Gesamtansicht der Linzer Burg in Linz am Rhein (2015).

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  • Die Burg in Linz am Rhein (2015).

    Die Burg in Linz am Rhein (2015).

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  • Gesamtansicht der Burg in Linz am Rhein (2015).

    Gesamtansicht der Burg in Linz am Rhein (2015).

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  • Gebäude der Burg in Linz am Rhein (2015).

    Gebäude der Burg in Linz am Rhein (2015).

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Der Bau der Linzer Burg wurde 1365 durch Erzbischof Engelbert III. von der Mark (1304-1368, von 1364-1368 Erzbischof des Erzbistums Köln) initiiert. Dieses Datum fußt auf einer Chronik in der von einem „novum castrum“, einer neuen Burg gesprochen wird. Dabei ist diese Bezeichnung insoweit irreführend, wie es keinen Hinweis auf eine vorherige Burg in Linz gibt, sodass diese besser als erste Burg bezeichnet werden sollte.

In der über 650 Jahre währenden kulturhistorischen Geschichte der Linzer Burg gab es viele Veränderungen des Bauwerks, resultierend aus Belagerung und Zerstörung sowie Eigentümerwechsel.
So wurde die Burg im Jahr 1456 aufgrund von Schulden verpfändet und dreigeteilt: Die neuen Besitzer waren der Mainzer Dompropst Graf Heinrich von Nassau, Graf Philipp von Katzenelnbogen und Frank von Kronberg. Diese drei neuen Eigentümer teilten sich die Burg einvernehmlich auf und stellten gemeinsames Personal an. Jeder Eigentümer verfügte über seinen eigenen Bereich, sodass auch die Gärten dreigeteilt wurden.

Der damalige Aufbau der Burg kann durch alte Bild- und Schriftquellen folgendermaßen rekonstruiert werden: „Um den Innenhof in nordsüdlicher Richtung befinden sich parallel zueinander zwei Gebäudetrakte. Zwei in der Höhe wie in der Bauformgleich gestaltet Häuser mit steilem Satteldach sind zu sehen, die allerdings nicht bis zum Eckturm bzw. bis zur Nordmauer der Stadt reichen. Vielmehr ist etwa die nördliche Hälfte des Burgbereichs deutlich niedriger gebaut” (Burghard / Kasper 2002, S. 53). Das Gebäude besitzt wenige kleine Fenster, einen schmalen Rundturm und einen rheinseitigen Erker mit Spitzhaube.

Dieser Zustand blieb aufgrund des großen Stadtbrandes, einer Belagerung und des anschließenden Einfalls von kriegerischen Truppen nicht erhalten, denn Linz war von 1473-1475 in einen sich verschärfenden Konflikt zwischen Kurfürsten und sogenanntem Domkapitel involviert.
Der prunkvolle Herrschaftsstil des Erzbischofs von Köln, Dietrich II. von Moers (um 1385-1463, Erzbischof des Erzbistums Köln 1414-1463) hatte dazu geführt, dass sich Kurköln stark verschuldete und sein Nachfolger Ruprecht von der Pfalz (1427-1480, Erzbischof und Kurfürst von Köln 1463-1480) versuchte nun, die fehlenden Gelder durch Steuerforderungen an die Städte einzuholen. Linz fühlte sich der Herrschaft unter Ruprecht zugehörig, akzeptierte ihn als rechtmäßigen Landesherren und stellte sich durch diese Parteiergreifung gegen die Landstände – und dadurch gegen den Kaiser. Die finanziellen Forderungen Ruprechts führten zu einem anschwellenden Widerstand der Landstände, welcher sich in einer Belagerung kaiserlicher Truppen 1475 der Stadt Linz und weiterer Städte entlud. Die Linzer konnten der Belagerung gut sieben Wochen standhalten, wurden dann aber am 6. März durch Zerstörung eines Stadtmauerteils und dem folgenden Einbruch der feindlichen Soldaten besiegt.
Dabei wurden die Linzer Burg und auch weitere Stadtbauten- und Teile stark zerstört und mussten neu aufgebaut werden. Es verwundert nicht, dass das das heutige Erscheinungsbild der Linzer Burg nur noch zu einem geringen Maße dem spätmittelalterlichen Aussehen des Ursprungsbaus entspricht. “Aus der Gründungszeit stammen der Turm an der Nordwestecke und die flachgedeckte Einfahrt im Südtrakt, deren äußerer Torbogen mit einem Birnstab zwischen Kehlen profiliert ist, während der innere nur gekehlt ist„ (Neu / Weigert 1984, S. 256).
Auch 1707 wurden im Zuge der Verlegung des Amtssitzes von Altenwied nach Linz weitere bauliche Veränderungen vorgenommen. Konkret wurde der rheinseitige Bereich für Wohnzwecke erweitert.

Seit 1821 ist die Linzer Burg im Besitz der Familie Feith und wurde 1984/85 grundlegend saniert und renoviert. Heute beherbergt sie ein mittelalterliches Foltermuseum, eine römische Glashütte und ein Restaurant mit typischer Burggastronomie im Rittersaal.

(Magnus Lickfett, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Literatur

Burghard, Hermann; Kasper, Cordula (2002)
Linz am Rhein. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart. S. 53, Köln.
Neu, Heinrich; Weigert, Hans (1984)
Die Kunstdenkmäler des Kreises Neuwied. S. 256, Düsseldorf.

Linzer Burg

Schlagwörter
Ort
Linz am Rhein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1365

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Linzer Burg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-118116-20150318-2 (Abgerufen: 18. April 2024)
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