Spuren des Architekten Johann Claudius von Lassaulx

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
  • Der Stadtbaumeister und Architekt Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848).

    Der Stadtbaumeister und Architekt Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848).

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    Meister, Simon / gemeinfrei
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    Simon Meister
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  • Das Grab der Familie von Lassaulx auf dem Friedhof in Weißenthurm (2016).

    Das Grab der Familie von Lassaulx auf dem Friedhof in Weißenthurm (2016).

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    Lothar Spurzem
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  • Die spätromanische Matthiaskapelle auf dem Areal der Koberner Oberburg (2021).

    Die spätromanische Matthiaskapelle auf dem Areal der Koberner Oberburg (2021).

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    Knöchel, Franz-Josef
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    Franz-Josef Knöchel
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  • Die ehemalige Knabenschule im Ortsteil Treis (um 1950)

    Die ehemalige Knabenschule im Ortsteil Treis (um 1950)

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    Archiv Gustav Klering
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  • Der Königsstuhl von Rhens in seiner heutigen Gestalt und an seinem jetzigen Platz auf der Rheinhöhe Schawall nahe der Bundesstraße B 9 (2009).

    Der Königsstuhl von Rhens in seiner heutigen Gestalt und an seinem jetzigen Platz auf der Rheinhöhe Schawall nahe der Bundesstraße B 9 (2009).

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    Holger Weinandt
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Diese Objektgruppe zeigt Spuren des Stadtbaumeisters und Architekten Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848). Lassaulx war seit 1816 Koblenzer Bauinspektor und gilt als einer der bedeutendsten Architekten des 19. Jahrhunderts.

Johann Claudius von Lassaulx
Johann Claudius von Lassaulx wurde am 27. März 1781 in Koblenz geboren. Er war ein Enkel des gleichnamigen kurtrierischen Geheim- und Hofrates und ältester Sohn des Syndikus (Gerichtsschöffen) Peter Ernst von Lassaulx. Seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte er in Koblenz.
Nach dem Gymnasialbesuch begann er im Jahre 1798 in Würzburg mit dem Studium der Rechtswissenschaften, welches er jedoch nach drei Semestern abbrach und zum Studienfach Medizin wechselte. Das Medizinstudium brach er ebenfalls nach fünf Jahren ab, ohne Abschluss. Trotz großzügiger Unterstützung aus dem Freundeskreis gelang es ihm nicht, sich eine eigene Existenz aufzubauen. Er verbrachte viel Zeit auf in den örtlichen Fabriken und auf Baustellen, wo er sich umfangreiche handwerkliche Fähigkeiten erwarb und auch Anerkennung fand.

Diese handwerkliche Begabung und sein Sachverstand in baulichen Fragen verschafften Johann Claudius Lassaulx im Jahre 1812 auf Empfehlung des mit seiner Cousine Katharina verehelichten Publizisten Joseph Görres, das Amt eines Kreisbaumeisters. Bereits vier Jahre später erfolgte die Ernennung zum Königlich Preußischen Bauinspektor und Stadtbaumeister von Koblenz. Mit der Ernennung zum Bauinspektor wurden ihm nun auch größere selbstständige Tätigkeiten übertragen.
Bei den Bauarbeitern war er wegen seiner Strenge und Unnachsichtigkeit nicht beliebt. Doch trotz aller Strenge war er kein vorbildlicher „Preußischer Beamter“. Häufig war er in Widersprüche mit seinen Vorgesetzten verwickelt und wurde deshalb wohl auch sein Leben lang von weiteren Beförderungen ausgeschlossen. Lassaulx war auch kein besonders religiöser Mensch. Es war bekannt, dass er nach der Schlüsselübergabe viele Kirchen, die er zuvor erbaut hatte, nie wieder betrat.

Johann Claudius von Lassaulx starb am 14. Oktober 1848 in seiner Geburtsstadt Koblenz und wurde im heute noch erhaltenen Familiengrab auf dem Weißenthurmer Friedhof bestattet.

(Klaus Layendecker, Ortsgemeinde Treis-Karden, 2022)

Werke von J. C. von Lassaulx
  • Stein'scher Turm am Stein‘schen Schloss in Nassau (1814-1816)
  • Ehemalige städtische Schule am Kastorhof in Koblenz (1819)
  • Innenrestaurierung der Florinskirche in Koblenz (1819-21)
  • Leichenhalle und Friedhofskreuz auf dem Koblenzer Hauptfriedhof (1821)
  • Planungen für Schloss Stolzenfels (ab um 1830, teilweise verwirklicht)
  • Katholische Kirche St. Johannes der Täufer in Treis (1824-1828)
  • Knabenschule in Treis (um 1834)
  • Jungenschule in Ochtendung
  • Katholische Pfarrkirche St. Martin in Valwig (1824-1827)
  • Alte Schule in Koblenz-Stolzenfels (1820er Jahre)
  • Alte Schule in Bell bei Mendig (vor 1826, 1844 erweitert)
  • Alte Schule in Kirchwald-Kirchesch (1826)
  • Katholische Pfarrkirche St. Lubentius in Kobern (1826-1829)
  • Schloss Herstelle bei Beverungen-Herstelle (1826-1832)
  • Katholische Pfarrkirche St. Menas in Koblenz-Stolzenfels (1826-1833)
  • Pfarrhof von St. Kastor in Koblenz (1827-1829)
  • Alte Schule in Dieblich (1828-1829)
  • Alte Schule Bassenheim (abgerissen)
  • Teehaus am Palais Mendelssohn in Koblenz-Horchheim, heutige Lutherkapelle (1830)
  • Katholische Kirche St. Martin in Burgbrohl (1830-1831)
  • Neues Hospital in der Frankenstraße Münstermaifeld (ab 1832)
  • Burg Rheineck über Bad Breisig (ab 1832)
  • Alte Schule in Winningen (1833)
  • Erweiterung der katholischen Pfarrkirche St. Jakob in Lonnig (1836)
  • Alte Schule in Kaisersesch (ab 1836)
  • Katholische Pfarrkirche St. Servatius in Koblenz-Güls (1833-1840)
  • Katholische Pfarrkirche St. Antonius in Waldesch (1835-1836)
  • Ehemaliges Rhein-Museum in der Rheinzollstraße in Koblenz (1835)
  • Restaurierung der Matthiaskapelle in Kobern (1836)
  • Katholische Pfarrkirche St. Trinitatis in Weißenthurm (1836-1838)
  • Pfarrkirche St. Bartholomäus in Boos (1837-1839)
  • Katholische Pfarrkirche St. Petrus und Marcellinus in Vallendar (1837-1841)
  • Kapelle „Am Guten Mann“ in Mülheim-Kärlich (1838)
  • Umbau des Kurfürstlichen Schlosses in Koblenz (1842-1845)
  • Wiederaufbau des Königsstuhls bei Rhens (1842)
  • Katholische Pfarrkirche St. Arnulf in Nickenich (1845-1848)
  • Katholische Pfarrkirche St. Salvator in Ernst (1844-1848)
  • Katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus in Ayl (1846-1848)
  • Restaurierung der katholischen Pfarrkirche St. Kastor in Koblenz (ab 1848, postum vollendet)
  • Bauplan für die katholischen Pfarrkirche St. Mauritius in Koblenz-Rübenach (1862-1866, postum nach Plänen Lassaulx' von 1846)

(ergänzte Auflistung nach de.wikipedia.org, Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016/2023)

Internet
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848), Stadtbaumeister und Architekt (abgerufen 11.03.2016)
de.wikipedia.org: Johann Claudius von Lassaulx (abgerufen 11.03.2016)

Literatur

Weyres, Willy (1980)
Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848). In: Rheinische Lebensbilder 4, S. 141-157. Köln (2. unveränderte Auflage).

Spuren des Architekten Johann Claudius von Lassaulx

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Fachsichten
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Architekturgeschichte

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„Spuren des Architekten Johann Claudius von Lassaulx”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-248589 (Abgerufen: 9. Oktober 2024)
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