Eine Pfarrkirche wurde in Metternich im Jahr 1204 erstmals urkundlich erwähnt. Der ehemalige Westturm, der am Ende des 12. Jahrhunderts oder Anfang des 13. Jahrhunderts gebaut wurde, ist mit seinem quadratischen Grundriss heute noch erhalten und flankiert die gegenwärtige Kirche. Ein Teil des einstigen Kirchengebäudes stürzte im Januar 1821 ein und die Kirche musste daraufhin am 12. März im selben Jahr baupolizeilich geschlossen werden. Nachdem im darauffolgenden Jahr ein weiterer Bereich zusammenbrach, ist sie dann fünf Jahre später (1827) bis auf den mittelalterlichen Turm vollständig niedergelegt worden. Bis zum Bau einer neuen Kirche mussten die Gottesdienste in der nahe gelegenen Kapelle gehalten werden.
Der Teileinsturz der Kirche (1821) führte im November desselben Jahres zum Beschluss der Gemeinde, einen Neubau der Pfarrkirche zu errichten. Unmittelbar danach wurde in Koblenz geborene Architekt Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848) mit der Planung beauftragt und bereits im darauffolgenden Jahr (1822) waren die Pläne fertig gestellt und wurden von der bischöflichen Behörde in Trier genehmigt sowie von der königlichen Regierung in Koblenz befürwortet. Die Pläne wurden an die Oberbaudeputation nach Berlin geschickt und dort kontrolliert. Obgleich dem Baubeginn nichts mehr entgegen stand, kam es aus unbekannten Gründen nicht dazu.
Bevor es schließlich zum Neubau der Pfarrkirche in Metternich kam, wurde der Metternicher Kirchengemeinde ein weiterer Entwurf von Theobald Allggeiger vorgelegt, welcher jedoch nicht überzeugen konnte, so dass die Kirchengemeinde daraufhin den Königlich-Preußischen Landbauinspektor Ferdinand Jacob Nebel, den ständigen Konkurrenten von Laussaulx, mit der Planung und Durchführung eines Neubaus beauftragte.
Nach Erschließung von Geldquellen außerhalb der engen Grenzen der Kirchengemeinde, setzte Nebel vor den romanischen Westturm der alten Kirche eine dreischiffige, dreijochige Halle, die trotz ihres quadratischen Grundrisses eine eindeutige Längsausrichtung aufwies. Die Kirche, die eine Grundfläche von 295,5 m² besaß, wurde im Laufe der darauffolgenden Jahren für die Gemeinde zu klein und es wurde daher im Januar 1898 unter Pastor Theodor Blum der Entschluss gefasst, die Kirche nach Beschaffung der notwendigen Mittel zu vergrößern. Es kam zu einer konkreten Planung, die durch Pläne von Regierungsbaumeister Ludwig Schweitzer und des Architekten Jacob Friedhofen zu belegen ist. Allerdings wurde der Plan für einen Kirchenneubau, der durch Ludwig Schweitzer im März 1902 vorgelegt wurde, ohne Begründung von der Gemeinde abgelehnt.
Die endgültige Bauplanung der Pfarrkirche St. Johannes wurde letztlich von der Architektengemeinschaft Huch & Grefges erstellt. Die beiden Architekten waren seit 1905 in Koblenz tätig und hatten sich mit Planung und Ausführung mehrerer Großprojekte einen herausragenden Ruf auf dem Gebiet des Sakralbaus und verwandter Bauaufgaben geschaffen. Huch und Grefges müssen die Planungen von Friedhofen sehr wahrscheinlich gekannt haben, da ihre Grundrissdispositionen einige Parallelen zu seinem Entwurf aufwiesen.
Das heutige Kirchengebäude wurde im Zeitraum von 1914–1916 errichtet und die Innenausstattung wurde bis 1919 vollendet.
Aus anderen Kirchen wurden Ausstattungsstücke übernommen, so auch der Hochalter aus der Kirche des Augustinnerklosters, welches 1911 abgerissen wurde. Außerdem ein Säulenaltar mit vielgestuftem Gebälk aus dem Jahre 1919 von Peter Hecker/Köln und die davor ausgestellten und ebenfalls barocken Figuren der Heiligen Petrus und Paulus aus der 1907 abgetragen Kirche Wiltingen/Saar. Die Kanzel stammt wohl aus der Karmeiterkirche. Um das Jahr 1700 entstand mit sehr filigranen Intarsien geschmückt ein sechseckiger Kanzelkorb mit Schalldecke. Die Taufsteine stammen noch aus der vorherigen Kirche. Ein Becken ist aus Basalt gefertigt und das andere aus hellem Sandstein.
1983 und 1984 erfolgten unter Pfarrer Claus Weber umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. Dabei erhielten Kapitelle und Ornamente des Chorbogens eine goldlüsterne Versilberung und es wurde ein neuer Fußboden aus römischen Travertin und fränkischem Muschelkalk errichtet. Im Jahr 2003 erhielt die Kirche einen neuen Innenanstrich und bis 2008 wurden die Fundamente des alten Turms erneuert.
Heutiges Kirchengebäude
Das heutige Kirchengebäude ist im Zentrum des alten Ortskerns auf leicht ansteigendem Gelände über dem Niveau der Oberdorfstraße und Pfaffengasse gelegen und ist eine nach Norden gerichtete neubarocke dreischiffige Basilika mit breitem Querhaus und halbrund schließendem Chor. Als Raumdominante ist die Vierung anzusehen, die die Fläche von zwei Mittelschiffsjochen einnimmt. Über dem letzten (Süden) der drei Joche des Mittelschiffs liegt die Orgel- und Sängerempore. Im Winkel zwischen Chor und Querhaus befinden sich im Westen die mehrräumige Sakristei und im Osten der Glockenturm. Die im Süden gelegene Hauptfront wird durch drei Portale betont, die den Schiffen entsprechen.
Neben dem Hauptaltar in der zweiteiligen Apsis stehen zwei Seitenaltäre in der nördlichen Stirnwand des Querhauses, wo rundbogige Nischen in der Mauerfläche hierfür ausgespart worden sind.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Pfeiler, die nicht nur statische Aufgaben erfüllen, sondern auch als sehr kräftige, raumteilende und gliedernde Elemente fungieren. Während die beiden nördlichen Vierungspfeiler mit dem Triumphbogen verschmelzen, sind die beiden Südlichen durch eine Verdopplung der quadratischen Schiffspfeiler entstanden. Die Pfeiler besitzen einfache Basen, enden mit geschmückten Kapitellen, über welchen ein schweres Gebälk mit einem Zahnschnittfries liegt.
Den mittigen rundbogigen Hauptzugang der Südfront erreicht man über eine sehr breite, mehrstufige Treppe. Das Hauptportal wird von zwei kleinen, querrechteckigen Fenstern flankiert. Im Gebälk des Hauptzugangs stehen die Worte „DEUS IN LOCO SANCTO SUO PS (= Psalm) 67“. Im Keilstein, der sich mittig im Gebälk befindet steht die Datierung „AD (= Ad Domini) MCMXIV – MCMXV“. Das neubarocke Hauptportal hat schräg gestellte Wände und direkt über dem Portal liegt in der Fassade ein großes rechteckiges Fenster mit eingezogenem Rundbogenabschluss und reicher Rahmung. Darüber liegt eine kleine Öffnung, die den Dachstuhl belichtet und über dieser das Auge Gottes im gleichseitigen Dreieck, das Symbol der Dreifaltigkeit und Sinnbild der Allwissenheit und Allgegenwart Gottes.
Die jetzige gelbe Fassung des Äußeren der Kirche wirkt unhistorisch und lässt sie wie einen Fremdkörper in einer historischen Umgebung wirken. Lediglich der erhaltene romanische Westturm ist steinsichtig geblieben. Im Kirchturm hängen drei Glocken. Die älteste ist dem Heiligen Martin geweiht, die zweite der Heiligen Margaretha und die dritte dem Heiligen Johannes. Die Kirche ist im neubarocken Stil gefertigt und ein Hauptwerk des bedeutenden Koblenzer Büros Huch & Greifges (Weber 2013, S. 220-223).
Das Objekt „Katholische Pfarrkirche St. Johannes Enthauptung, Oberdorfstraße 16“, ist ein Kulturdenkmal, welches von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz in das Denkmalverzeichnis der Stadt Koblenz aufgenommen wurde.
(Anna Serwas und Florian Johann, Universität Koblenz-Landau, 2014)