Die Gestaltungs des Pfarrhofs (1827-1829) und die Restaurierung der Pfarrkirche (1848-49) leitete jeweils der Koblenzer Bauinspektor Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848). Im Jahre 1859 erhielt Sankt Kastor ein neues Portal, das Tympanon fertigte der Bildhauer Peter Fuchs (1829-1898) aus Köln. Fuchs hatte u.a. auch verschiedene Skulpturen im neugotischen Stil für den Kölner Dom geschaffen.
Beim Luftangriff auf Koblenz im Jahre 1944 und durch Artillerietreffer amerikanischer Truppen im Jahre 1945 wurde die Kastorkirche erheblich beschädigt, doch blieben Außenmauern und Gewölbe erhalten. Dem bereits 1945 begonnenen Wiederaufbau folgten 1980-1983 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an den Westtürmen und 1998-2003 an der Choranlage. Dabei konnte durch dendrochronologische Untersuchungen die Errichtung der Chorflankentürme auf die Zeit um 1260 bestimmt werden.
Der Kirchenbau ist insgesamt 58,25 Meter lang und 25,30 Meter breit. Bei der dreigeschossigen Apsis fallen dem Betrachter zunächst die großen Rundbogenfenster im zweiten und die Zwerggalerie im dritten Geschoss auf. Diese wird von fünfgeschossigen, schlanken Osttürmen flankiert. Heute präsentiert sich die Basilika Sankt Kastor als dreischiffiger, typisch romanischer Kirchenbau.
Seit dem Jahr 1991 trägt Sankt Kastor den Ehrentitel einer Basilica minor („kleinere Basilika“). Diese an die vier „großen“ Basilicae maiores in Rom angelehnte Auszeichnung wird seit dem 18. Jahrhundert vom Papst der römisch-katholischen Kirche als besonderer Ehrentitel an bedeutende Kirchengebäude verliehen. In Deutschland gibt es 78 Basilicae minores (Stand 2023).
(Simon Künzel und Miriam Lux, Universität Koblenz-Landau, 2014 / Paul-Georg Custodis, 2018 / freundlicher Hinweis von Herrn Karl-Josef Ziegler, 2022)
Internet
www.deutsche-biographie.de Hetti (abgerufen 25.11.2022)
de.wikipedia.org: Peter Fuchs (Bildhauer) (abgerufen 25.11.2022)
www.deutsche-biographie.de: Fuchs, Peter (abgerufen 25.11.2022)
www.deutsche-biographie.de: Las(s)aulx, Johann Claudius (abgerufen 25.11.2022)