Auch das alte Pfarrhaus trägt, wie die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, die ehemaligen Knabenschule und das Hotel Reis, unverkennbar die Handschrift des Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848). Erbaut wurde dieses Gebäude in den 1830er Jahren.
Mit dem Bau eines neuen Pfarrhauses in der Straße Hinter Mont 5 und dem Verkauf des alten Pfarrhauses im Jahre 1996 erfolgten An- und Umbauten. Der ehemalige Pfarrgarten musste einer Gastwirtschaft weichen, im hinteren Bereich des Pfarrgartens wurde ein Weinkeller mit Durchbruch zu dem Pfarrweinkeller angebaut, auf welchem noch zwei Stockwerke mit Gästezimmern aufgesetzt sind. Der alte Eingang, welcher durch den Bau der Gaststätte nicht aufrechterhalten werden konnte, wurde in den alten Hof verlagert, wo ein neues Treppenhaus angebaut wurde.
Gebäude Bei dem ehemaligen Pfarrhaus handelt es sich um einen zweigeschossigen fünfachsigen unverputzten Bruchsteinbau (Grauwacke) mit Kniestock im Speichergeschoss, mit den Abmessungen 13,00 m x 13,30 m. Es ist durch Ecklinsen und Stockgurte gegliedert. Unter der Traufe befindet sich ein fünfteiliger Segmentbogenfries, dem auf den Giebelseiten eine aufsteigende Variante entspricht. Das Traufgesims ist aus Tuffstein und geschuppt. Den Kniestock erhellen kleine Okuli. Der Eingang lag in der westlichen Giebelseite, darüber ein Dreifachfenster und endlich ein weiteres mit dreifach gebrochenem Abschluss. Das voll unterkellerte Haus ist zweigeteilt, die eine Hälfte wird in der Längsachse von einem Raum mit Tonnengewölbe eingenommen. Die andere Hälfte hat zwei kleinere Räume, ebenfalls mit Tonnengewölbe, deren Achse jedoch gegenüber dem Hauptkeller um 90° versetzt ist. Zwischen den beiden kleineren Räumen liegt die Treppe. Die Räume im Erdgeschoss sind 3,20m und die im ersten Stock 2,80 m hoch. Unter der Küche befand sich im Keller ein über sechs Meter tiefer Brunnen, für welchen die Firma Gebrüder Zilken aus Koblenz 1847 eine gusseiserne Pumpe geliefert hatte. Die Ökonomie Gebäude sind noch weitgehend erhalten, ebenso die nördliche, das Ortsbild prägende die Gebäudegruppe umgebende Mauer das Einfahrtstor und die Eingangstür.
Kulturdenkmal Das Pfarrhaus in Treis wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Cochem-Zell (Stand 2022) geführt. Der Eintrag lautet: „Am Rathaus 5/6, ehem. Pfarrhaus; Bruchsteinbau, um 1830/40, Architekt J. C. v. Lassaulx, mit Lisenen und breitem Bogenfries; zugehörig Kelterhaus; in der Mauer vier Grabkreuze: 1747, 1615, 1614, Fragment 1733; bauliche Gesamtanlage mit Scheune und Garten“.
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Cochem-Zell. Denkmalverzeichnis Kreis Cochem-Zell, 19. Mai 2022. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke.rlp.de/Cochem-Zell, abgerufen am 12.12.2022
Layendecker, Klaus (2011)
Das alte Pfarrhaus in Treis. In: Jahrbuch des Kreises Cochem-Zell, Jg. 2011, S. 150-154. Cochem-Zell.
Liessem, Udo (1989)
Studien zum Werk von Johann Claudius von Lassaulx 1781-1848. S. 197-198, Koblenz.
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