Teilansicht des Ehrenfriedhofes in Hürtgenwald (2012). Im Vordergrund ist ein Grabmal in Form eines Doppelkreuzes mit dem dreifach eingravierten Schriftzug "Unbekannter Soldat" zu sehen.
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Eine Besuchergruppe der "Erinnerungslandschaft Hürtgenwald" vor einer Leinwand, auf die eine Kriegsszene aus der Nordeifel von 1944 projiziert wird (im Rahmen einer Exkursion im Jahr 2000).
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Informationstafel zu den Kämpfen im Hürtgenwald 1944/45 auf dem Soldatenfriedhof und Gedenkstätte in Vossenack (2017).
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Das Kunstwerk "Mahnmal des Friedens" hinter der als Symbol und Erinnerungsort für die Schlacht im Hürtgenwald geltenden Kirche St. Joseph in Hürtgenwald-Vossenack (2017).
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Das 2017 beschädigte und teilweise zerstörte Mahnmal für die 116. Panzer-Division der Wehrmacht ("Windhund-Division") neben dem Soldatenfriedhof Vossenack im Jahr 2013.
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Wohnhaus in Hürtgenwald-Gey im Kreis Düren (2017)
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In Düren-Simonskall stehendes Hinweisschild auf das Vossenacker Museum "Hürtgenwald 1944" (2017).
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Das Bild zeigt eine Teilansicht des Ehrenfriedhofes in Hürtgenwald (2012). Im Vordergrund ist ein Grabmal in Form eines Doppelkreuzes mit dem dreifach eingravierten Schriftzug "Unbekannter Soldat" zu sehen.
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Möller, Frank
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Möller, Frank
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Eine Besuchergruppe der "Erinnerungslandschaft Hürtgenwald" vor einer Leinwand, auf die eine Kriegsszene aus der Nordeifel von 1944 projiziert wird (im Rahmen einer Exkursion im Jahr 2000).
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Konejung, Achim
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Konejung; Achim
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Informationstafel zu den Kämpfen im Hürtgenwald 1944/45 auf dem Soldatenfriedhof und Gedenkstätte in Vossenack (2017).
Das Kunstwerk "Mahnmal des Friedens" hinter der als Symbol und Erinnerungsort für die Schlacht im Hürtgenwald geltenden Kirche St. Joseph in Hürtgenwald-Vossenack (2017).
Das 2017 beschädigte und teilweise zerstörte Mahnmal für die 116. Panzer-Division der Wehrmacht ("Windhund-Division") neben dem Soldatenfriedhof Vossenack im Jahr 2013. Die Figur wurde von der Bildhauerin Annemarie Suckow von Heydendorff (1912-2007) geschaffen. Die Inschrift auf dem Sockel lautet: "Tote Soldaten sind niemals allein, denn immer werden treue Kameraden bei ihnen sein!".
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Spekking, Raimond / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)
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Wohnhaus in Hürtgenwald-Gey im Kreis Düren (2017). An der Fassade des Gebäudes erkennt man deutlich einen später erhöhten Aufbau, möglicherweise eine Folge von Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg.
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Knöchel, Franz Josef
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In Düren-Simonskall stehendes Hinweisschild auf das Vossenacker Museum "Hürtgenwald 1944" (2017).
Der Hürtgenwald in der Nordeifel war im Spätherbst 1944 ein Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen alliierten Soldaten und Soldaten der Wehrmacht. Die Kämpfe zählen zu den längsten und verlustreichsten Gefechten des Zweiten Weltkriegs im Westen des damaligen Deutschen Reiches. Sie hinterließen tausende Verwundete und Tote. Zahlreiche Dörfer wie Kesternich, Kommerscheidt, Schmidt oder Vossenack wurden nahezu vollständig zerstört. Auch nach Kriegsende blieb der Hürtgenwald mit seinen Gemeinden über viele Jahre vom Kriegsgeschehen gezeichnet. Blindgänger und Minen stellten eine tückische Gefahr dar und forderten weiter zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung. Im Sommer 1947 kam es, begünstigt durch zurückgebliebene Phosphorgranaten und anderweitige Munition, zu ausgedehnten Waldbränden, die sich bis ins Hohe Venn (Belgien) erstreckten und erst durch den einsetzenden Novemberregen gelöscht wurden.
Noch heute finden sich in den Wäldern der Region zahlreiche Kriegsrelikte: gesprengte Bunker, überwachsene Laufgräben, deutsche Panzerdeckungslöcher, amerikanische foxholes, gefährliche Blindgänger. Außerdem zeugen zwei Kriegsgräberstätten (Hürtgen und Vossenack), Kreuze, Tafeln, zahlreiche Gedenksteine und künstlerische Objekte davon, welch tiefe Spuren die Kriegsereignisse in der Erinnerung der Menschen auch nach 1945 hinterlassen haben.
An den Kämpfen beteiligt waren auch Soldaten der 116. Panzerdivision, die sich selbst als „Windhund“-Division bezeichnete. Nach dem Krieg etablierten einige ihrer Veteranen eine militärisch geprägte Erinnerungskultur in der Region, die bis in die Gegenwart Bestand hat und das Geschichtsverständnis lange Zeit dominierte. Die Wehrmachts-Veteranen kooperierten eng mit Politik und Kirche in Vossenack und schufen sich so die Voraussetzung, 1966 ein eigenes „Ehrenmal“ neben der Kriegsgräberstätte Vossenack errichten zu dürfen, das in den Folgejahren als Anlaufpunkt für jährliche Treffen diente.
Unter der Dominanz des von den „Windhunden“ maßgeblich geprägten militärischen Blicks auf die Kriegsereignisse hat sich im Hürtgenwald bis heute keine differenzierte Darstellung der lokalen und regionalen Erfahrungen im und mit dem Nationalsozialismus entwickeln können. Gab es Juden, Kommunisten, Sozialdemokraten in den katholisch geprägten Dörfern? Wurden sie geschützt oder denunziert und den nationalsozialistischen Behörden ausgeliefert? Wer profitierte in den Dörfern von der Arisierung? Gab es Zwangsarbeiter? Welchen Umgang pflegte die lokale Bevölkerung mit ihnen? Wer von den im Kriegsgebiet verbliebenen Zivilisten konnte das Kriegsende tatsächlich als „Befreiung“ begreifen? All das sind Fragen, die unter der Deutungsverengung der NS-Geschichte als militärischer Kriegsgeschichte in der Region Hürtgenwald weitgehend unbearbeitet geblieben sind.
Inzwischen leben nur noch wenige Veteranen von 1944. Durch das Wegbrechen ihres Verbandes ist eine Lücke entstanden, die einerseits überaus fragwürdigen Formen des „wilden Gedenkens“ und des Militariatourismus Tür und Tor geöffnet hat. Bedingt durch den Generationswechsel und durch die Intervention einzelner Wissenschaftler aus den umliegenden Großstädten Aachen und Köln ist in den letzten Jahren aber auch eine erinnerungspolitische Diskussion in der Region Hürtgenwald angestoßen worden. Ihr weiterer Verlauf lässt darauf hoffen, dass die bislang dominierenden, vorwiegend täterfixierten und mythendurchsetzten Geschichtsnarrative der Region weiter aufgebrochen und neue Forschungen, Deutungen und Bewertungen den regionalen Erinnerungsdiskurs erweitern und bereichern werden.
(Frank Möller, Gesellschaft für Interdisziplinäre Praxis GIP, 2015)
Literatur
Möller, Frank / Arkum e.V. (Hrsg.) (2016)
Erinnerungslandschaft Hürtgenwald. Kontroverse Kriegs- und Nachkriegsdeutungen 70 Jahre nach Ende der Kriegshandlungen in der Eifel. Bonn.
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