Quellenlage und der Begriff „Kriegsgräberstätte“
Im Kreisarchiv Euskirchen (Bände 775-781) sind nur wenige Quellen zum aufgelassenen Begräbnisplatz erhalten. In ihnen findet sich für die Kriegszeit die martialische Bezeichnung „Heldenfriedhof“ und für die Nachkriegszeit die immer noch verklärende Bezeichnung „Ehrenfriedhof“.
Diese Begriffe greifen jedoch zu kurz, da am Nonnenbacher Weg nicht nur Soldaten, sondern auch andere Verstorbene, wie Zwangsarbeiter und zivile Opfer von Bombenangriffen, bestattet wurden. Daher ist die Bezeichnung „Kriegsgräberstätte“ hier akkurater und zudem neutraler.
Nutzung und Geschichte der Anlage
Die Anlage der Kriegsgräberstätte im Jahr 1944 ist deshalb etwas rätselhaft, weil zu diesem Zeitpunkt der Blankenheimer Friedhof im Giesental (heute Teil des Weiherparks) noch genutzt wurde und die Blankenheimer Toten des damals noch sogenannten „Ehrenfriedhofs“ nach dem Krieg dorthin umgebettet wurden. Vielleicht wurde er primär angelegt, um gegen Kriegsende im Rahmen der „Ardennenoffensive“ gefallene Soldaten und andere Opfer des Krieges zu bestatten.
Die erste Bestattung auf der Kriegsgräberstätte am Nonnenbacher Weg erfolgte 1944, die letzte 1947. Insgesamt wurden dort 59 Personen bestattet. Ein Lageplan vom März 1950 zeigt ein rechteckiges Gräberfeld bestehend aus vier beieinander angelegten Grabreihen sowie einer weiteren oberhalb davon (Arolsen Archives 101104806). Nach den Umbettungen der meisten Toten wurde die Anlage um 1955 geschlossen, zwei Umbettungen fanden aber noch im Jahr 1958 statt. Danach wurde das Gelände an Privatleute verkauft und bebaut.
Die Bestatteten
Im Kreisarchiv Euskirchen finden sich wenige Informationen über die auf der Kriegsgräberstätte bestatteten Menschen. Neben vielen Soldaten waren auch vier Zivilistinnen, die bei Fliegerangriffen auf Blankenheim ums Leben gekommen waren, hier bestattet. Ebenso existieren Dokumente über drei niederländische Zwangsarbeiter des Arbeitslagers am Blankenheimer Bahnhof, die zeitweise auf der Kriegsgräberstätte begraben waren. Zwei von ihnen erlagen der Diphterie und einer starb bei einem der Luftangriffe. Zwei der bestatteten Soldaten waren Italiener, die auf Seiten der deutschen Streitkräfte kämpften. Zu ihren Hintergründen ist wenig bekannt. Sie wurden 1958 nach Italien umgebettet.
(Markus M. Schmitz, Blankenheim/Ahr, 2025)
Quellen
- Lageplan Friedhof in der Gemeinde Blankenheim (Eifel), 1950, 5.3.5./101104806/ITS Digital Archive, Arolsen Archives, online unter collections.arolsen-archives.org (abgerufen 11.02.2025).
- Kreisarchiv Euskirchen, Bände 775-781.