Denkmal für die Krankenschwestern von Bastnach (Bastogne)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n):
Koordinate WGS84 50° 00′ 30,47″ N: 5° 43′ 43,21″ O 50,00847°N: 5,72867°O
Koordinate UTM 31.695.508,59 m: 5.543.139,88 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.480.594,67 m: 5.541.385,37 m
  • Denkmal für die Krankenschwestern in Bastogne

    Denkmal für die Krankenschwestern in Bastogne

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    Karl Peter Wiemer
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    Karl Peter Wiemer
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2019 errichtet und 2020 eingeweiht, ist das Denkmal für die Krankenschwestern von Bastnach (Bastogne) insbesondere den so bezeichneten „Engeln von Bastogne“, Renée Lemaire (1914-1944) und Augusta Chiwy (1921-2015), gewidmet. Die deutsche Wehrmacht belagerte Bastnach im Zuge der Ardennenoffensive im Dezember 1944 – dem Versuch Hitlers, nach Antwerpen vorzustoßen, um wiederum den Vorstoß der Westalliierten Richtung Rhein abzuschneiden (für ausführlichere Informationen zur Ardennenoffensive und für ihre kriegshistorische Einordnung siehe KuLaDig-Eintrag „Erinnerungslandschaft Hürtgenwald, Nordeifel und Ardennen“.). Die beiden Frauen meldeten sich sofort als Krankenschwestern für die in Bastnach stationierte 10. US-Panzerdivision und die 101. US-Luftlandedivision und versorgten die Verwundeten mit den wenigen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Die junge Renée Lemaire, Tochter eines Kaufmanns aus Bastnach, arbeitete nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester im Brüsseler Brugmann-Krankenhaus. Sie beschloss, über die Weihnachtsferien zu ihrer Familie nach Bastnach zu fahren und fand sich dort plötzlich inmitten des Kriegsgeschehens wieder. Bei dem amerikanischen Militärarzt Hauptmann Jack T. Prior vom 20. US-amerikanischen Panzergrenadierbataillon meldete sie sich freiwillig als Krankenschwester und half, wie auch Augusta Chiwy, in einem leerstehenden Lebensmittelgeschäft ein Lazarett einzurichten, in dem 150 Soldaten untergebracht waren. Tagelang arbeiteten sie unermüdlich und versorgten die Verwundeten, gaben ihnen zu essen und trösteten sie. Am Heiligabend 1944 trafen Bomben der deutschen Luftwaffe das Lazarett. 30 Leichen, darunter die von Renée Lemaire, wurden in den Trümmern gefunden. Unter anderem Hauptmann Prior, der später zum leidenschaftlichen Verteidiger ihres Andenkens wurde, gab of zu Protokoll, Renée Lemaire sei bei dem Versuch umgekommen, Verwundete zu retten, die in dem brennenden Gebäude gefangen waren.

Anlässlich ihres 50. Todestages 1964 wurde zunächst an dem Gebäude, das an der Stelle des ehemaligen Lazaretts in der Rue de Neufchâteau wieder aufgebaut wurde und in dem sich heute ein chinesisches Restaurant befindet, eine Gedenktafel angebracht. Das Denkmal in Bastnach ehrt alle Krankenschwestern, die während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben riskiert haben. Etwa 25 Jahre später kam die heutige Denkmal-Konstellation hinzu, bei der viele kleine Kreuze auf Metallstelen von der Straße aus gesehen ein großes rotes Kreuz ergeben. Das verbrannte Holz symbolisiert das zerbombte Lazarett. Heute ruht Renée Lemaire auf dem Gemeindefriedhof von Bastogne, unweit der 2015 verstorbenen Augusta Chiwy.

(Sarina Eßling, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., 2023)

Internet:
www.liberationroute.com: Denkmal für die Krankenschwestern von Bastogne (abgerufen am: 10.11.2023)
www.liberationroute.com: Mémorial Renée Lemaire (abgerufen am: 10.11.2023)
www.landofmemory.eu: Nurses of Bastogne Memorial (abgerufen am: 10.11.2023)

Denkmal für die Krankenschwestern von Bastnach (Bastogne)

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Rue Gustave-Delperdange 62
Ort
6600 Bastogne / Belgien
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung

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Sarina Eßling (2023): „Denkmal für die Krankenschwestern von Bastnach (Bastogne)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345446 (Abgerufen: 6. Mai 2024)
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