Ortsgeschichte, -name und -entwicklung
Wahnheide auf historischen Karten
Ortsbild
Verkehrsanbindung
Internet, Literatur
Ortsgeschichte, -name und -entwicklung
Die Stadt Köln führt in ihren Informationen zum Stadtteil aus, dass die Entwicklung von Wahnheide aufs Engste mit der Nutzung der Wahner Heide als Schieß- und Truppenübungsplatz verknüpft ist. Ursprünglich bestand das Dorf nur aus wenigen Häusern „an der Biesel“. Erst mit dem Ausbau des ab 1817 eingerichteten preußischen Truppenübungsplatzes kamen Gasthäuser und Läden hinzu (www.stadt-koeln.de, Wahnheide).
Die sich über die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs und vor allem der Nachkriegsentwicklung aus dem vormaligen Schießplatz Wahn entwickelnde Luftwaffenkaserne der Bundeswehr ist heute bestimmend für den Stadtteil Wahnheide.
Der Namenbestandteil „Wahn...“ geht wohl auf das alt- bzw. mittelhochdeutsche Wort wand für die Begrenzung eines Raums zurück (vgl. das heutige Wort Wand), aus dem wahrscheinlich durch eine Lautverschiebung Wanda und später Wahn wurde. Die Bezeichnung Wahnheide ist eine Verkürzung von Wahner Heide.
Erstmals wurde der Name „Wahner Heide“ auf einer auf den 24. Dezember 1757 datierten Karte eines Matthias Ehmann mit „Jagd, Grundbesitz und sonsten Gerechtsamen des Hauses Wahn“ erwähnt (vgl. de.wikipedia.org, Wahnheide).
Als Ort im eigentlichen Sinne entstand die noch bis zum Ersten Weltkrieg „An der Biesel“ genannte kleine Siedlung erst nach nach der Franzosenzeit (1794-1814/15), als hier ab 1817 im Zusammenhang mit dem Schießplatz die ersten Häuser, Gaststätten und Geschäfte entlang der Heidestraße errichtetet wurden - dem heutigen Zentrum von Wahnheide (Wilhelm 2008).
Wahnheide gehörte zusammen mit den benachbarten Orten Langel, Libur, Lind, Wahn und Zündorf zu der Bürgermeisterei und Landgemeinde Wahn im zwischen 1816 und 1932 bestehenden Kreis Mülheim am Rhein der Preußischen Rheinprovinz. Die Gemeinde Wahn wurde schließlich 1929 nach Porz eingemeindet (ab 1932 im neu gegründeten Rheinisch-Bergischen Kreis, ab 1951 Stadt Porz).
Im Zuge der kommunalen Neugliederung durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Köln (das so genannte „Köln-Gesetz“ vom 5. November 1974; vgl. recht.nrw.de) wurde Porz mit seinen Stadtteilen zum 1. Januar 1975 nach Köln eingemeindet. Damit gehören seitdem die Kölner Stadtteile Eil, Elsdorf, Ensen, Finkenberg, Gremberghoven, Grengel, Langel, Libur, Lind, Poll, Porz (auch: „Porz-Zentrum“), Urbach, Wahn, Wahnheide, Westhoven und Zündorf zum heutigen Stadtbezirk 7 Köln-Porz.
Wahnheide auf historischen Karten
In der das Jahr 1789 abbildenden Karte des Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz findet sich der heutige Stadtteil noch nicht als Siedlung eingezeichnet. Die Gebietsparzelle im Bereich des bergischen Hauptgerichts Porz östlich von Wahn und der Straße zwischen Siegburg und Mülheim, der heutigen Frankfurter Straße bzw. Bundestraße B 8, wird hier als „Wahner Heide“ bezeichnet (Fabricius 1894, vgl. Abb.).
Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) finden sich im Bereich des heutigen Stadtteils noch keine Anzeichen einer Besiedlung. Ausnahme ist die am Scheuerbach gelegene Scheuermühle östlich des Mauspfads. Auf der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme sind dann wenige Siedlungen westlich des Mauspfads auszumachen, sowie die Teiche der „Scheuer-M“, die rund 800 Meter entfernt östlich des Mauspfads liegen und sich heute auf dem Gebiet von Grengel befinden.
Die Darstellung in der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) wird dann bereits deutlich von den Anlagen des ab 1817 eingerichteten Schießplatzes Wahn bestimmt sowie einem „Baracken-Lager“, das 1870 für französische Gefangene des deutsch-französischen Krieges errichtet worden war.
In den topographischen Karten TK 1936-1945 sind dann die den Ort kreuzenden Gleise der in den Jahren 1917-1961 betriebenen Wahner Straßenbahn gut zu erkennen, die vom Bahnhof in Wahn nach Lind führen (vgl. Kartenansichten).
Ortsbild
Die Stadt Köln führt als Akzente im Stadtteil neben der Wahner Heide und dem Köln Bonn Airport (dieser liegt im Wesentlichen im erst 1948 begründeten nördlichen Nachbarstadtteil Grengel) die Luftwaffenkaserne der Bundeswehr an (www.stadt-koeln.de, Wahnheide).
Die zu den größten Kasernen Deutschlands gehörende Militäranlage umfasst eine Grundfläche von etwa 300 Hektar und beherbergt neben weiteren militärischen und zivilen Dienststellen und Einrichtungen u.a. drei Höhere Kommandobehörden und Teile der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung.
Ferner nennt die Stadt Köln (ebd. beim Nachbarstadtteil Lind) die Teiche der 1949 abgerissenen Scheuermühle als besonderen Akzent des Gebiets. Die heute der Naherholung dienenden Teiche befinden sich am Rand der Bergischen Heideterrasse im Naturschutzgebiet der Wahner Heide und gehören heute zu Grengel.
Den als Naherholungsgebiet dienenden Stadtwald Bieselwald teilt sich Wahnheide mit Grengel. Der Wald gehört zum Landschaftsschutzgebiet „Freiräume um Zündorf, Wahn, Libur, Lind und Langel rechtsrheinisch“ und wird von der Stadt Köln beschrieben als „ein Kleinod für Erholungssuchende aus Grengel und den umliegenden Stadtteilen. Vor allem die Senkelteiche, die ihr Frischwasser aus dem Butzbach erhalten, laden zum Verweilen und Entspannen ein. Innerhalb und am Rand des Waldes befinden sich zudem eine Sportanlage, eine Reithalle sowie verschiedene Reit- und Springparcours.“ (ebd. bei Grengel)
Größere Kirchenbauten in Wahnheide sind die evangelische Martin-Luther-Kirche und die katholische Christus-König-Kirche.
Verkehrsanbindung
Wahnheide liegt jeweils etwa 15 Kilometer von den Zentren von Köln und Bonn entfernt und ist an beide Großstädte über die unmittelbar westlich des Stadtteils vorbeiführende Bundesautobahn A 59 mit der Anschlussstelle Wahn verbunden.
An den regionalen Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) ist der Stadtteil über Linienbusse angebunden sowie an die Kölner Straßen- und Stadtbahnen und das Netz der Deutschen Bahn über die vom Zentrum etwa 2 Kilometer entfernte Haltestelle Porz-Wahn und den über Straßen rund 3 Kilometer entfernten Flughafen Köln/Bonn.
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2024)
Internet
www.stadt-koeln.de: Stadtteilinformationen Wahnheide (abgerufen 31.01.2023)
www.stadt-koeln.de: Stadtteilinformationen Lind (abgerufen 24.01.2023)
www.stadt-koeln.de: Stadtteilinformationen Grengel (abgerufen 24.01.2023)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen, Zahlen 2021 (PDF-Datei, 2 MB, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen, Zahlen 2019 (PDF-Datei, 2,7 MB, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen, Einwohnerzahlen 2017 (PDF-Datei; 1,8 MB, Stand 31.12.2017, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteile in Zahlen, 2. Jahrgang 2010 (PDF-Datei, 1,7 MB, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 31.01.2024)
de.wikipedia.org: Wahnheide (abgerufen 31.01.2024)
de.wikipedia.org: Luftwaffenkaserne Wahn (abgerufen 31.01.2024)