Stadtteil Köln-Wahn

Stadtteil 711 im Kölner Stadtbezirk 7 Porz

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 51′ 23,6″ N: 7° 05′ 11,41″ O 50,85656°N: 7,0865°O
Koordinate UTM 32.365.322,15 m: 5.635.617,94 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.576.547,50 m: 5.636.251,73 m
  • Lithografie des Schloss Wahn aus dem 19. Jahrhundert, Sammlung Alexander Duncker.

    Lithografie des Schloss Wahn aus dem 19. Jahrhundert, Sammlung Alexander Duncker.

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  • Ausschnitt aus der "Karte der politischen und administrativen Eintheilung der heutigen preussischen Rheinprovinz für das Jahr 1789, Blatt IV, Köln" (Geschichtlicher Atlas der Rheinprovinz von Wilhelm Fabricius, 1894): das rechtsrheinische Gebiet südöstlich von Köln mit der Amts- und Gerichtseinteilung.

    Ausschnitt aus der "Karte der politischen und administrativen Eintheilung der heutigen preussischen Rheinprovinz für das Jahr 1789, Blatt IV, Köln" (Geschichtlicher Atlas der Rheinprovinz von Wilhelm Fabricius, 1894): das rechtsrheinische Gebiet südöstlich von Köln mit der Amts- und Gerichtseinteilung.

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    Fabricius, Wilhelm / gemeinfrei
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    Wilhelm Fabricius
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  • Straßenkreuzung an der für den Ort und Stadtteil Köln-Wahn zentralen Frankfurter Straße / Bundestraße B 8 (2024). In den Jahren 1917-1961 verlief hier die Strecke der Wahner Straßenbahn.

    Straßenkreuzung an der für den Ort und Stadtteil Köln-Wahn zentralen Frankfurter Straße / Bundestraße B 8 (2024). In den Jahren 1917-1961 verlief hier die Strecke der Wahner Straßenbahn.

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  • Moderne Wohnbebauung im Bereich "Zum Alten Paulshof" in Köln-Wahn (2024).

    Moderne Wohnbebauung im Bereich "Zum Alten Paulshof" in Köln-Wahn (2024).

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  • Die im Juni 2004 eröffnete "Flughafenschleife" der Bahn zweigt auf einer erhöht angelegten Trasse am S-Bahnhof Porz-Wahn in Richtung des Köln-Bonner Flughafens ab (2024).

    Die im Juni 2004 eröffnete "Flughafenschleife" der Bahn zweigt auf einer erhöht angelegten Trasse am S-Bahnhof Porz-Wahn in Richtung des Köln-Bonner Flughafens ab (2024).

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  • Der S-Bahnhof Porz-Wahn in Kölner Stadtteil Wahn (2024).

    Der S-Bahnhof Porz-Wahn in Kölner Stadtteil Wahn (2024).

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  • Karte des zwischen 1816 und 1932 bestehenden Landkreises Mülheim am Rhein (Tuschezeichnung nach einer älteren Vorlage). Aus: Heinz Hermanns, Die Handelskammer für den Kreis Mülheim am Rhein [1871-1914] und die Wirtschaft des Köln-Mülheimer Raumes, Köln 1969.Karte des zwischen 1816 und 1932 bestehenden Landkreises Mülheim am Rhein (Tuschezeichnung 1969 nach einer älteren Vorlage).

    Karte des zwischen 1816 und 1932 bestehenden Landkreises Mülheim am Rhein (Tuschezeichnung nach einer älteren Vorlage). Aus: Heinz Hermanns, Die Handelskammer für den Kreis Mülheim am Rhein [1871-1914] und die Wirtschaft des Köln-Mülheimer Raumes, Köln 1969.Karte des zwischen 1816 und 1932 bestehenden Landkreises Mülheim am Rhein (Tuschezeichnung 1969 nach einer älteren Vorlage).

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Der Kölner Stadtteil 711 Wahn gehört zum Stadtbezirk 7 Porz. In dem rechtsrheinischen Stadtteil leben heute etwa 7.100 Menschen auf einer Fläche von 2,28 Quadratkilometern (7.159 Einwohner*innen zum 31.12.2021, bzw. 7.120 zum 31.12.2019, 7.189 zum 31.12.2017 und 6.076 zum 31.12.2009, www.stadt-koeln.de). Der Erholungsflächenanteil betrug im Jahr 2021 13,5 %.

Ortsgeschichte, -name und -entwicklung
Wahn auf historischen Karten
Ortsbild
Verkehrsanbindung
Internet, Literatur

Ortsgeschichte, -name und -entwicklung
Der Ausgangspunkt für die Entwicklung des einstigen Straßendorfes Wahn ist die gleichnamige Burg (heute Schloss Wahn). Vermutlich war der Ort eine Ansiedlung von Dienstmannen und Abhängigen der von einem Wassergraben umgebenen Burg.
Die erstmalige urkundliche Erwähnung soll über einen - vermutlich damaligen Burgherrn - Conradus ab Wanda im Jahr 1100 erfolgt sein (so de.wikipedia.org, jedoch ohne Beleg). Die Burgendatenbank Ebidat datiert hingegen die erste Erwähnung eines Geschlechts de Wanda auf 1187, ebenso Friedrich u. Päffgen (2007), die gleichfalls das Jahr 1187 mit einem Heinricus de Wanda anführen.
Der Name geht wohl auf das alt- bzw. mittelhochdeutsche Wort wand für die Begrenzung eines Raums zurück (vgl. das heutige Wort Wand), aus dem wahrscheinlich durch eine Lautverschiebung Wanda und später Wahn wurde.

Seit dem Mittelalter gehörte Wahn zum Amt Porz im Herzogtum Berg (Holdt 2008, S. 22 u. Karte Nr. 222). Die Burg wird 1587 erstmals als bergisches Lehen erwähnt.

In Wilhelm Fabricius' Erläuterungen zu der Karte der politischen und administrativen Eintheilung der heutigen preussischen Rheinprovinz für das Jahr 1789 im Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz wird der Ort als „Honsch. Wahn RS.“ (Honschaft = die unterste Verwaltungseinheit; RS = Rittersitz) mit einer Gemarkungsgröße von „ca. 840“ Hektar im Bergischen Amt Porz, Hauptgericht Porz angeführt (Fabricius 1898, S. 319, Nr. 309).
Ebendort wird kein zuständiger Pfarrort angeführt und auch die Karte zur kirchlichen Organisation 5.1 für 1450 weist Wahn (noch) nicht eigens aus. Über die Folgekarte 6 für das Jahr 1610 sowie Becker (2008) darf jedoch das damalige Ober-Zündorf im Dekanat Deutz angenommen werden. Erst 1835 wurde eine eigenständige Pfarrei Wahn eingerichtet.
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Im Jahr 1797 werden für Wahn 736 Morgen Ackerland und 22 Morgen Wald angeführt und 282 Einwohner auf 52 Feuerstellen gezählt (mit 4 Pferden und 17 Stück Rindvieh, vgl. de.wikipedia.org, ohne Beleg). Da z.B. der historische Bergische Morgen mit 2.132 m2 und der (Kölner) Rheinländische Morgen mit 3.176 m2 gezählt wird, sind die Flächenangaben vorab allerdings nicht mit dem heutigen Morgen von 2.500 m2 gleichzusetzen.

Während der Zeit der französischen Besatzung (1794-1814/15) war das Dorf Sitz der Bürgermeisterei Wahn (frz. Mairie) im Kanton Mülheim des Arrondissements Mülheim - einem der vier Verwaltungsbezirke im Département Rhein des von 1806 bis 1813 bestehenden napoleonischen Satellitenstaats Großherzogtum Berg (Grand-Duché de Berg et de Clèves). Außer Wahn selbst gehörten noch die benachbarten Orte Langel, Libur, Lind, Wahnheide und Zündorf zu der Bürgermeisterei, die gleichzeitig eine Landgemeinde bildete.

Nach der Franzosenzeit gehörte die Bürgermeisterei Wahn ab 1815 über ihre Zugehörigkeit zum zwischen 1816 und 1932 bestehenden Kreis Mülheim am Rhein zur Preußischen Rheinprovinz. Die Gemeinde Wahn wurde schließlich 1929 nach Porz eingemeindet (ab 1932 im neu gegründeten Rheinisch-Bergischen Kreis, ab 1951 Stadt Porz).
Im Zuge der kommunalen Neugliederung durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Köln (das so genannte „Köln-Gesetz“ vom 5. November 1974; vgl. recht.nrw.de) wurde Porz mit seinen Stadtteilen zum 1. Januar 1975 nach Köln eingemeindet. Damit gehören seitdem die Kölner Stadtteile Eil, Elsdorf, Ensen, Finkenberg, Gremberghoven, Grengel, Langel, Libur, Lind, Poll, Porz (auch: „Porz-Zentrum“), Urbach, Wahn, Wahnheide, Westhoven und Zündorf zum heutigen Stadtbezirk 7 Köln-Porz.
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Wahn auf historischen Karten
In der das Jahr 1789 abbildenden Karte des Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz findet sich der kleine Ort an der Straße zwischen Siegburg und Mülheim, der heutigen Frankfurter Straße, eingezeichnet (Fabricius 1894, vgl. Abb.).
Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) findet sich der kleine Ort Wahn mit der Burg Wahn mit einer besiedelten Fläche von rund 27 Hektar (270.000 m2) eingezeichnet. Hinsichtlich Größe und Besiedlung lässt sich auf der nur wenig jüngeren, zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme kaum ein Unterschied ausmachen.
Ähnlich auch das Bild in der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912), nun jedoch mit dem 1859 im Westen des Orts erbauten Bahnhof der um 1860 eingerichteten Siegbahn zwischen Au (Sieg) und Köln-Deutz. Etwa 200 Meter östlich des Orts befindet sich eine Brauerei (heutiges Areal des Sirius Business Parks). Die topographischen Karten der TK 1936-1945 lassen weiterhin noch kaum ein Wachstum der Siedlung erkennen. Nun münden die Gleise der zwischen 1917 und 1961 betriebenen Wahner Straßenbahn von hier nach Lind am Wahner Bahnhof (vgl. Kartenansichten).
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Ortsbild
Die Stadt Köln nennt in ihren Informationen zum Stadtteil als besondere Akzente von Wahn die 1893/95 im neugotischen Stil erbaute katholische Pfarrkirche Sankt Aegidius, das zwischen 1975 und 1988 umfassend restaurierte Schloss Wahn sowie dessen früheren Gutshof, den unmittelbar südlich benachbarten Eltzhof. Dieser war zeitweise Versuchsgut der Landwirtschaftskammer Rheinland war und dient heute als Kulturzentrum.

Verkehrsanbindung
Wahn liegt etwa 12 bzw. 15 Kilometer von den Zentren der beiden Großstädte Köln und Bonn entfernt, an die der Stadtteil über die für den Ort zentrale Frankfurter Straße / Bundestraße B 8 angeschlossen ist. Unmittelbar östlich von Wahn führt die Bundesautobahn A 59 vorbei, die über eine eigene Anschlussstelle erreicht wird.
Über Linienbusse ist Köln-Wahn an den regionalen ÖPNV angebunden sowie über die Haltestelle Porz-Wahn und den nur rund 4 Kilometer entfernten Flughafen Köln/Bonn an die Kölner Straßen- und Stadtbahnen und das Netz der Deutschen Bahn.

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2024)

Internet
www.stadt-koeln.de: Stadtteilinformationen Wahn (abgerufen 24.01.2023)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen, Zahlen 2021 (PDF-Datei, 2 MB, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen, Zahlen 2019 (PDF-Datei, 2,7 MB, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen, Einwohnerzahlen 2017 (PDF-Datei; 1,8 MB, Stand 31.12.2017, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteile in Zahlen, 2. Jahrgang 2010 (PDF-Datei, 1,7 MB, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 24.01.2024)
www.ms-visucom.de: Burgendatenbank Ebidat, Burg Wahn (abgerufen 30.01.2024)
de.wikipedia.org: Wahn (abgerufen 24.01.2024)
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Literatur

Becker, Thomas P. (2008)
Bistümer, Archidiakonate und Landdekanate um 1450. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.4.) Bonn.
Fabricius, Wilhelm (1898)
Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. (2 Bände, Nachdruck 1965). Bonn.
Friedrich, Reinhard; Päffgen, Bernd (2007)
Mittelalterliche Burganlagen in Kölner Bucht und Nordeifel bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.11.) S. 91, Bonn.
Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 610-612, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Holdt, Ulrike (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Berg. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V.16.) Bonn.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 462, Köln (2. Auflage).

Stadtteil Köln-Wahn

Schlagwörter
Ort
51147 Köln - Wahn
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1100

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Stadtteil Köln-Wahn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-351811 (Abgerufen: 28. April 2024)
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