Seit der 1957 erfolgten Übergabe von der britischen Royal Air Force an Deutschland beherbergt die Bundeswehr-Luftwaffenkaserne Wahn mehrere Kommandobehörden und militärische und zivile Dienststellen der Bundeswehr bzw. Luftwaffe; ferner die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung. Die Kaserne liegt zum größten Teil innerhalb des heutigen Kölner Stadtteils Wahnheide sowie mit kleineren Anteilen in Grengel, Wahn und auf Gebiet von Troisdorf.
Der ursprünglich preußische Schießplatz Wahn wurde im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht als Übungs- und Aufstellungsplatz verwendet. Nach einer Nutzung als Durchgangslager für Zwangsarbeiter durch US-amerikanische Truppen in den unmittelbaren Nachkriegsmonaten, erfolgte zum 15. Juni 1945 die Übergabe an die britische Royal Air Force, die das Gelände zu einem Militärflughafen ausbaute. Zum 18. Juli 1957 wurde das Areal von Großbritannien an die Bundeswehr übergeben. Der bereits seit 1951 teilweise zivil genutzte Flugplatz wurde gleichzeitg endgültig für eine nicht-militärische Nutzung freigegeben und nachfolgend im Hinblick auf die Entwicklung der Bundeshauptstadt Bonn zum Verkehrsflughafen Köln/Bonn ausgebaut.
Heute beherbergt die Bundeswehr-Luftwaffenkaserne Wahn am Kölner Standort mehrere Kommandobehörden und verschiedene militärische und zivile Dienststellen der Bundeswehr bzw. Luftwaffe; insgesamt sind hier etwa 4.300 Soldaten und 1.200 Zivilangestellte beschäftigt (Stand 2019). Ebenfalls in der Luftwaffenkaserne Wahn stationiert sind Teile der vom Bundesministerium der Verteidigung betriebenen Flugbereitschaft, die mit Langstreckenflugzeugen für den weltweiten Transport von Soldaten und Material zum Erhalt der Einsatzbereitschaft zuständig ist wie auch für Kranken- und Verwundetentransporte, zur Unterstützung humanitärer Hilfsmaßnahmen und nicht zuletzt für die Beförderung des politisch-parlamentarischen Führungspersonals. Seit 2012 betreiben die kanadischen Luftstreitkräfte Royal Canadian Air Force (RCAF) als Gast der Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe und „Untermieter“ auf dem militärischen Teil des Flughafens mit der Einheit des Canadian Operational Support Hub ein kleines Transportkommando der 1. Canadian Air Division (Kanadische Luftdivision).
Auf der Kasernen-Grundfläche von rund 300 Hektar befinden sich mehr als 200 Gebäude – neben Einrichtungen für die Truppenteile und Dienststellen auch Bibliotheks- und Konferenzgebäude, Truppenküchen und Kantinen, jeweils ein Offizier- und Unteroffizierheim sowie ein Mannschaftsheim, eine kleine Garnisonskirche, ein Kindergarten, ein Friseursalon und nicht zuletzt auch die Dauerausstellung „Militärgeschichtliche Sammlung“ (vgl. untergeordneter Objekteintrag). Neben zahlreichen historischen Gebäuden aus den verschiedenen Bau- und Erweiterungsphasen des Schießplatzes, des Flugplatzes und der Kasernen befindet sich auf dem Gelände ferner ein historischer Militärfriedhof mit Ehrenmalen.
Zur körperlichen Ertüchtigung stehen den Bediensteten drei Sporthallen, zwei Sportplätze, ein Mehrzweckascheplatz und neun Tennisplätze zur Verfügung. Ein Freibad wurde erst vor wenigen Jahren stillgelegt. Ferner sind mit dem früheren Wasserrad, wenigen Mauerresten und dem Mühlteich am Scheuerbach Überreste der bereits 1359 erstmals urkundlich erwähnten historischen Wassermühle Scheuermühle (1968 abgebrochen) auf dem Areal erhalten.
Quelle Freundliche Hinweise des Teams der Militärgeschichtlichen Sammlung vor Ort, 2019.
Internet www.luftwaffe.de: Die Geschichte des Militärs in der Wahner Heide (abgerufen am 17.05.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 19.08.2021) de.wikipedia.org: Luftwaffenkaserne Wahn (abgerufen 16.04.2019)
Vom Revue-Platz zum Zentrum der Luftwaffe. Ein Beitrag zur Geschichte des Schießplatzes und der Luftwaffen-Kaserne in Wahnheide. In: Rechtsrheinisches Köln, Jahrbuch für Geschichte und Landeskunde, Band 42/43, o. O.
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