Der Kölner Stadtteil 709 Grengel gehört zum Stadtbezirk 7 Porz. In dem rechtsrheinischen Stadtteil leben heute etwa 5.400 Menschen auf einer Fläche von 10,66 Quadratkilometern (5.491 Einwohner*innen zum 31.12.2021, bzw. 5.607 zum 31.12.2019, 5.536 zum 31.12.2017 und 5.202 zum 31.12.2009, www.stadt-koeln.de). Der Erholungsflächenanteil betrug im Jahr 2021 1,2 %. Bestimmend für Grengel ist der Flughafen Köln/Bonn, dessen Abfertigungsgebäude und der größte Teil der Start- und Landebahnen sich in dem Stadtteil befinden (der kleinere Teil liegt auf Gebiet der Stadt Troisdorf).
Ortsgeschichte und -entwicklung Das Gebiet von Grengel wurde erstmals im Jahr 1757 als Grindel bezeichnet, was vom althochdeutschen Wort grintil für Riegel oder Sperre abstammt und später soviel wie Schlagbaum oder Grenzposten bedeutete. Der Urbacher Grengel markierte hier seit dem 18. Jahrhundert die Grenze eines Jagdgebiets bzw. eine Flurgrenze zwischen Urbach und der ostwärts gelegenen Wahner Heide.
Nachdem hier bereits 1932 eine gartenstadtähnliche Siedlung geplant wurde, entstand Grengel erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Bedingt durch die damalige Wohnungsnot entstand ab 1948 über den Ausbau der Siedlung „Am Grengel“ „eine offene ländliche Stadtrandsiedlung mit im Endausbau 68 Siedlerstellen und je einem Morgen dazugehörigem Land für Gartenbau und Viehhaltung.“ (www.stadt-koeln.de, Grengel) Der formal am 17. Dezember 1948 gegründete Ortsteil gehörte als deren jüngste Siedlung zu der damaligen Gemeinde Porz im Rheinisch-Bergischen Kreis, die 1951 zur Stadt Porz wurde. Am 16. September 1951 zählte Grengel 800 Einwohner. Im Zuge der kommunalen Neugliederung durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Köln (das so genannte „Köln-Gesetz“ vom 5. November 1974; vgl. recht.nrw.de) wurde Porz mit seinen Stadtteilen zum 1. Januar 1975 nach Köln eingemeindet. Bei der Eingemeindung wurde Grengel der bisherige Stadtteil Porz-Flughafen angeschlossen, so dass sich die Fläche von Grengel nominell verdoppelte (Wilhelm 2008 u. de.wikipedia.org). Seitdem gehören die Kölner Stadtteile Eil, Elsdorf, Ensen, Finkenberg, Gremberghoven, Grengel, Langel, Libur, Lind, Poll, Porz (auch: „Porz-Zentrum“), Urbach, Wahn, Wahnheide, Westhoven und Zündorf zum heutigen Stadtbezirk 7 Köln-Porz.
Grengel auf historischen Karten In der das Jahr 1789 abbildenden Karte des Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz findet sich vor Ort noch keinerlei Siedlung abgebildet, das heutige Gebiet von Grengel im Bereich des bergischen Hauptgerichts Porz wird hier noch als „Urbacher Gemark“ bezeichnet (Fabricius 1894, vgl. Abb.). Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) sind dann im Bereich des heutigen Grengel einzig vier mit „Urbacher Grengel“ bezeichete Kleinsiedlungen (wahrscheinlich Höfe, im Bereich der heutigen Waldstraße an der Flughafenzufahrt) zu erkennen sowie ganz im Osten ein (Siedlungs-?) Bereich „Herfeld“. Auf der etwas jüngeren, zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme zeigt sich kaum ein Unterschied, wobei „Heerfeld“ nunmehr als kleine Siedlung erkennbar ist, die in der Nähe von (Ton- oder Lehm-?) Gruben liegt. Erst die Preußische Neuaufnahme (1891-1912) weist den immer noch losen Verband von Kleinsiedlungen beiderseits des Mauspfads namentlich als „Grengel“ aus. Weite Teile des heutigen Flughafengeländes sind hier nun als „Schiess-Platz“ gekennzeichnet (der ab 1817 eingerichtete Schießplatz Wahn). Dieses Areal wird dann in den topographischen Karten TK 1936-1945 als „Truppenübungsplatz“ benannt. Das spätere Grengel ist hier immer noch einzig über die erneut unbenannten Kleinsiedlungen an der Waldstraße zu erkennen, die nach Osten hin jenseits des Mauspfads in die Alte Kölner Straße übergeht (vgl. Kartenansichten).
Ortsbild Die Stadtteilinformationen benennen als besondere Akzente des Stadtteils den Flughafen, die Kirche Mariä Himmelfahrt und den Bieselwald, den sich Grengel mit seinem südlichen Nachbarstadtteil Wahnheide teilt. Dieser Wald ist Teil des Landschaftsschutzgebiets „Freiräume um Zündorf, Wahn, Libur, Lind und Langel rechtsrheinisch“ und wird von der Stadt Köln beschrieben als „ein Kleinod für Erholungssuchende aus Grengel und den umliegenden Stadtteilen. Vor allem die Senkelteiche, die ihr Frischwasser aus dem Butzbach erhalten, laden zum Verweilen und Entspannen ein. Innerhalb und am Rand des Waldes befinden sich zudem eine Sportanlage, eine Reithalle sowie verschiedene Reit- und Springparcours.“
Verkehrsanbindung Grengel liegt liegt etwa 12 bzw. 18 Kilometer von den Zentren von Köln und Bonn entfernt und ist an beide Großstädte über die unmittelbar westlich des Stadtteils vorbeiführende Bundesautobahn A 59 mit dem Kreuz Flughafen verbunden. Für die Straßenanbindung des Orts sind ferner die Waldstraße (Landstraße L 99 in Richtung Köln-Porz) und der Grengeler Mauspfad (L 489) entlang der Wahner Heide zentral. An den regionalen Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) ist der Stadtteil über Linienbusse angebunden sowie an die Kölner Straßen- und Stadtbahnen und das Netz der Deutschen Bahn über die Anschlüsse am Flughafen oder die rund 3 Kilometer entfernte Haltestelle Porz-Wahn.
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 610-612, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Holdt, Ulrike (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Berg. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V.16.) Bonn.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 183-184, Köln (2. Auflage).
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