Durch regionale Forschungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts konnte bei Radevormwald und Hückeswagen ein mittelalterlicher Eisenverhüttungsbezirk mit zahlreichen Schlackenhalden und Rennfeueröfen kartiert werden. Zu diesen Plätzen liegen einzelne archäologische Untersuchungen vor, deren Datierung allgemein im 10. Jahrhundert ansetzt. Keramikfunde Pingsdorfer Art datieren einzelne Waldschmieden in das 13. Jahrhundert. Hier wurde Brauneisenstein verarbeitet. Über die Rennfeuer- und Windöfen, die sich vorwiegend in den Quellmuldenbereichen der Bäche und Siefen finden, drangen die Hüttenleute unter Ausnutzung der Wasserkraft zur Betreibung von Blasebälgen immer weiter in die Talbereiche vor. In den angrenzenden Waldgebieten liegen zahlreiche Meilerpodien. Die Eisenverarbeitung in diesem Raum hat wesentlich die Entwicklungen Radevormwald und Hückeswagen bestimmt. Handelsbeziehungen bestanden zum benachbarten und für Köln wichtigen märkischen Brekerfeld.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Erhalt der montanarchäologischen Substanz.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)