Auf Brühler Stadtgebiet, im Rhein-Erft-Kreis, liegen die Brühler Schlösser Augustusburg und Falkenlust mit ihren ausgedehnten Gartenanlagen und zugehörigen Freiraumzonen. Sie sind Baudenkmäler nach den Vorschriften des Denkmalschutzgesetzes und zugleich sind sie als kulturelle Welterbestätte der UNESCO hervorgehoben. Ihr Erhalt und der Schutz ihrer Umgebung stehen in der völkerrechtlichen Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland.
Nach Westen grenzt die Schlossanlage an die Altstadt Brühl. Die Schloss- und Parkanlagen greifen sowohl inhaltlich als auch optisch weit in die Rheinebene. Die unmittelbare Umgebung war kurfürstliches Jagdrevier, zu den umliegenden Burgen, Herrensitzen und Hofanlagen bestanden inhaltliche Abhängigkeiten. Augustusburg hat die Stadt durch spezifische Funktionen und im Hinblick auf die städtebauliche und architektonische Ausbildung geprägt. Achsen und Sichtbezüge zu Kloster Walberberg, zur Godesburg, zum Siebengebirge, zur Abtei Siegburg, zu Schloss Bensberg und nach Köln bilden den optischen Wirkungsraum des Schlosses in der Landschaft ab und symbolisieren den Herrschaftsanspruch des 18. Jahrhunderts. Durch Planungen preußischer Zeit im 19. Jahrhundert wird der Landschaftsraum mit einer weiteren Bedeutungsebene überdeckt. Auch steht das Schloss in der religiösen Prägung der Landschaft im Mittelpunkt eines weitreichenden Systems.
Die mittelalterlichen Töpfereibezirke in Brühl-Badorf, -Eckdorf und -Pingsdorf sind durch zahlreiche Bodenaufschlüsse bekannt. Ihre Produkte wurden im hohen und späten Mittelalter im europäischen Raum verhandelt. Die im Boden erhaltenen Relikte des Töpfereigewerbes sind überregional bedeutend für die Wirtschafts- und Handelsgeschichte Mittel- und Nordeuropas.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Erhalt der historisches Struktur und Substanz (insbesondere innerhalb der Pufferzone der Welterbestätte);
- Stärkung der historischen Wahrnehmung.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)