Schwadorf liegt südlich von Brühl auf der Mittelterrasse des Rheins in der Köln-Bonner-Ackerebene, im Norden begrenzt durch die Autobahn A553, die Bahnlinie Köln-Bonn im Osten, die Vorgebirgsbahn im Westen, sowie den Dickopsbach und die Weiherhofstraße im Süden.
Schwadorf wird 1109 erstmals urkundlich als Suaventhorp erwähnt, als der Kölner Erzbischof Friedrich I. dem Kölner Severinstift Vogteirechte über den Fronhof übertrug. Zum Areal des Fronhofes gehörte der heute noch vorhandene Strauchshof, der aus dem 18. Jahrhundert stammt. Der heutige Weiherhof geht zurück auf einen Fronhof des Kunibertsstifts mit Wurzeln in karolingischer Zeit (Groten et al. 2006, S. 197; Informationstafel der Dorfgemeinschaft Schwadorf zum Weiherhof) und ausgestattet mit der „Malstatt“, der Hochgerichtsbarkeit nach fränkischem Königsrecht. Auch dieser Fronhof gehörte später zum Kölner Severinstift, ebenso wie die 1167/91 geweihte katholische Kirche Sankt Severin, die 1874/75 in neugotischem Stil neu errichtet wurde. Die Wasserburganlage Schallenburg datiert laut archäologischer Befunde ins 13. Jahrhundert und weist bauliche Substanz des 16. Jahrhunderts auf. Westlich der Fronhöfe und der Wasserburg entwickelte sich das Dorf Schwadorf.
Kulturhistorische Bedeutung Bis heute zeichnet sich der historische Ortskern mit seinen engen, schmalen Gassen wie auf der Tranchotkarte (1807/08) ab. Die erhaltene historische Bausubstanz spiegelt sich in Bauernhäusern, kleinen Fachwerkkotten mit umbautem Innenhof und großen Flügeltüren zum Hof, durchsetzt von moderneren Bauten, wider. Die Severinkirche bildet zusammen mit weiteren Gebäuden (Gemeindehaus/Pastorat 1863) ähnlicher Zeitstellung den südlichen Rand des historischen Ortskerns; ihr Kirchturm wirkt als Landmarke in der Umgebung.
Hinweis Das Objekt „Historischer Ortskern Schwadorf“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Schwadorf (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 201).
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 197, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
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