Basilicae minores im Rheinland

„kleinere Basiliken“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
  • Portal an der Nordseite des Kirchengebäudes des Cassiusstifts (Münster in Bonn, 2011). Zentral am Portal wird auf einer Wappentafel der Ehrentitel einer "Basilica minor" ("kleinere Basilika") ausgewiesen.

    Portal an der Nordseite des Kirchengebäudes des Cassiusstifts (Münster in Bonn, 2011). Zentral am Portal wird auf einer Wappentafel der Ehrentitel einer "Basilica minor" ("kleinere Basilika") ausgewiesen.

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  • Das von dem Kölner Bildhauer Elmar Hillebrand (1925-2016) gestaltete nördliche Portal zu der Kirche des Kunibertstifts in Köln-Altstadt-Nord (2023). Rechts ist die Tafel zur "Basilica minor" zu sehen.

    Das von dem Kölner Bildhauer Elmar Hillebrand (1925-2016) gestaltete nördliche Portal zu der Kirche des Kunibertstifts in Köln-Altstadt-Nord (2023). Rechts ist die Tafel zur "Basilica minor" zu sehen.

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    Franz-Josef Knöchel
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Bedeutende Kirchen tragen zum Teil den Titel einer Basilica minor („kleinere Basilika“). Diese an die vier „großen“ Basilicae maiores in Rom angelehnte Auszeichnung wird vom Papst der römisch-katholischen Kirche als besonderer Ehrentitel an bedeutende Kirchengebäude verliehen.

Basilicae (die Mehrzahl des lateinischen Basilica) sind von dem architektonischen Bautyp der Basilika zu unterscheiden, welcher ursprünglich eine Markt- oder Gerichtshalle und später ein mehrschiffiges Kirchengebäude - unabhängig seines Ranges - bezeichnet (vgl. wnk-viewer.lvr.de).
Im deutschen Sprachgebrauch werden üblicherweise auch Bischofs- bzw. Kathedralkirchen, Domkirchen mit besonderer Bedeutung oder auch bedeutende Wallfahrtskirchen gerne als „Basilika“ benannt, was zumindest streng kirchenrechtlich falsch ist.

Die hier versammelten Basilicae tragen den kanonisch-kirchenrechtlichen Ehrentitel der römisch-katholischen Kirche. An den Basilicae minores weist zumeist ein gesondertes Emblem mit einem Papstwappen und den gekreuzten Schlüsseln des Petrus auf ihren besondern Rang hin (vgl. Abb.).
In Deutschland gibt es aktuell 78 Basilicae minores (Stand 2023, nach de.wikipedia.org).

Basilicae maiores
Das erste Dokument, das den Begriff Basilica maior benennt, stammt aus dem Jahr 1727.
Die vier Basilicae maiores in Rom sind:
  • San Giovanni in Laterano (die Lateranbasilika Sankt Johannes; die Erzbasilika im Lateran, dem offiziellen Sitz der Päpste, ist im Rang den restlichen übergeordnet),
  • San Pietro in Vaticano (der Petersdom / Sankt Peter im Vatikan),
  • San Paolo fuori le Mura (Sankt Paul vor den Mauern), und
  • Santa Maria Maggiore (Groß St. Marien).

Bis 1889 zählte auch San Lorenzo fuori le mura (Sankt Laurentius vor den Mauern) hierzu. Ferner führt das Lexikon für Theologie und Kirche noch die Basilika San Francesco und die Santa Maria degli Angeli als Basilicae maiores an (beide im italienischen Assisi; vgl. LThK 1994).
Weitere zwölf, direkt dem Papst unterstehende Kirchen nennen sich Basilica papale („Papstbasilika“).

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2023)

Internet
wnk-viewer.lvr.de: LVR-Thesaurus WortNetzKultur, Basilika (Kirche) (abgerufen 12.12.2023)
wnk-viewer.lvr.de: LVR-Thesaurus WortNetzKultur, Basilika (Halle) (abgerufen 12.12.2023)
de.wikipedia.org: Liste der Basiliken in den deutschsprachigen Ländern (abgerufen 12.12.2023)
de.wikipedia.org: Basilica maior (abgerufen 12.12.2023)

Literatur

Buchberger, Michael; Kasper, Walter (Hrsg.) (1993)
Lexikon für Theologie und Kirche (LThK). 3., völlig neu bearbeitete Auflage (11 Bände, 1993-2001). Bd. 2 1994, Sp. 63, Freiburg im Breisgau.

Basilicae minores im Rheinland

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Kulturlandschaftspflege, Landeskunde

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„Basilicae minores im Rheinland”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-345931 (Abgerufen: 28. April 2024)
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