Patrozinium: Vitus, Salvator, Maria, Stephan, Georg, Gangolf. Orden: Benediktinerabtei (Männerkloster). Geschichte (Gründung und Entwicklung bis um 1200): Schon vor der Gründung der Benediktinerabtei existierte ein fränkischer Kirchenbau (Patr. Cornelius und Cyprian), wahrscheinlich vom Adligen Balderich errichtet. Diese Kirche wurde im Zuge des Normanneneinfalls 954 zerstört. Der Kölner Erzbischof Gero gründete 974 die Benediktinerabtei als bischöfliches Eigenkloster auf Besitztum der Kölner Kirche. Weihe des Oratoriums vor 976 auf die Heiligen Vitus (Hauptpatron), Salvator (später durch den hl. Geist verdrängt), Maria, Stephan, Georg und Gangolf. Turbulente Frühgeschichte der Abtei: Ein kölnisches Eigenkloster auf dem Boden der Diözese Lüttich (reichspolitischer Hintergrund?) führte zu Differenzen zwischen beiden Bistümern. Anstoß erregte auch der erste Abt Sandrad: 963 Mönch zu Ellwangen, dann in St. Maximin/Trier und in St. Pantaleon/Köln, 972/73 in St. Gallen, um im Auftrag Kaiser Ottos I. die lothringische Reform einzuführen. Der neue Kölner Erzbischof Warin warf Sandrad Machenschaften mit dem Lütticher Bischof vor, vertrieb ihn 981 nach Weißenburg (Elsaß), von wo ihn die Kaiserin Adelheid nach Gladbach zurückholte. Der seit 985 amtierende Erzbischof Everger nahm den Tod des Abtes (984/85) zum Anlaß, den Gladbacher Konvent zum Wechsel in das Kölner Kloster Groß St. Martin zu nötigen und die Gladbacher Besitzungen seinen eigenen Gefolgsleuten zu verlehnen, weil er anders mit dem Lütticher Problem nicht fertig werden zu können glaubte. Eine neue Phase der Abteigeschichte begann mit einem Gebietstausch kurz vor dem Tod Evergers (999): Gladbach und Rheydt wurden Köln zugeschlagen, Tegelen, Venlo und Lobberich fielen an Lüttich. Der von Köln nach Gladbach zurückgekehrte Konvent hielt seine Beziehungen zu Köln aufrecht. 1003 war der Gladbacher Abt zugleich der erste Abt von Deutz und 1019 sowie 1052 auch von St. Pantaleon. Bereits 1006 konnte die Gladbacher Abtei zur Gründung des Klosters Hohorst bei Amersfoort beitragen. Nach 1062 wehrte sich Gladbach zusammen mit der Abtei Brauweiler gegen die von St. Pantaleon propagierte Siegburger Reform. 1095 jedoch fand diese über Brauweiler auch in Gladbach Eingang, um das ganze 12. Jahrhundert hindurch befolgt zu werden. Da eine Privilegierung mit freier Abt- und Vogtwahl ausblieb, änderte sich der Status eines kölnischen Eigenklosters nicht. 1148 zählte der Gladbacher Abt zum Kölner Priorenkolleg, wie nur noch die Äbte von St. Pantaleon, Groß St. Martin, Deutz, Brauweiler und Siegburg (Engels 2006).
1802 aufgehoben (Bönnen / Hirschmann 2006).
Seit dem Jahr 1974 trägt das Münster St. Vitus den Ehrentitel einer Basilica minor („kleinere Basilika“). Diese an die vier „großen“ Basilicae maiores in Rom angelehnte Auszeichnung wird seit dem 18. Jahrhundert vom Papst der römisch-katholischen Kirche als besonderer Ehrentitel an bedeutende Kirchengebäude verliehen. In Deutschland gibt es 78 Basilicae minores (Stand 2023).
Die ehemalige Abteikirche St. Vitus ist die heutige Mönchengladbacher Münsterkirche, das ehemalige Benediktinerkloster wird heute durch die städtischen Verwaltung genutzt, es ist Dienstsitz des Oberbürgermeisters. „Das Rathaus Abtei ist ein ehemaliges Benediktinerkloster auf dem Mönchengladbacher Abteiberg. Der Bau des Gebäudes begann im Jahre 1663 und wurde um das Jahr 1705 beendet. Im Jahr 1802 wurde das Kloster nach der Besetzung durch französische Truppen säkularisiert und zwischen 1805 und 1835 als Spinnereibetrieb genutzt. 1835 kaufte die Stadt das Hauptgebäude und nutzte es, nach Abriss des alten Rathauses auf dem Markt, als Amtsräume für die Stadtverwaltung. Nach und nach wurden auch alle anderen Gebäude der früheren Abtei von der Stadt angekauft und bis heute für Teile der städtischen Verwaltung genutzt. Das Rathaus Abtei ist heute Dienstsitz des Oberbürgermeisters der Stadt Mönchengladbach.“ (de.wikipedia.org, Rathaus Abtei)
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