Die erste schriftliche Erwähnung von Uersfed (Urnesfeld) finden wir in einer undatierten Urkunde des frühen 12. Jahrhunderts. Die Datierung konnte von der Geschichtsforschungzwischen 1120 und 1169 eingegrenzt werden. In dieser Urkunde wird nämlich der Abt Richard von Springiersbach genannt. Die beiden ersten Äbte von Springiersbach trugen den Namen Richard und wurden namentlich in Urkunden zwischen 1120 und 1163 erwähnt (Mertes 2000, S. 24). Der dritte Abt Gottfried wurde erst 1169 in einer Urkunde genannt. In Urkunden von 1307 und 1354 erscheint den Namen Ursvelt und 1467 Ursfelt (Mayer u. Mertes 1986, S. 171; Mertes 2000, S. 24).
Bis 1795 gehörte Uersfeld zum Kurfürstentum Köln (Amt Nürburg) und kirchlich als Pfarrei zum Erzbistum Trier, das nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ von 1821 als Bistum heruntergestuft wurde. Der Pfarrsprengel Uersfeld umfasste die Dorfer Berenbach, Gunderath, Hausen (Höchstberg), Kaperich, Kötterichen und Sassen. Eine erste Kirche wurde 1248 gebaut (De Lorenzi 1887, S. 135). Die heutige Pfarrkirche Sankt Remaculus wurde 1778 errichtet. An dieser Kirche befindet sich noch die kleine Quirinus-Kapelle.
1680 werden für Uersfeld 18 Haushalte erwähnt und 1794 gab es bereits 44 Haushalte. Die ersten Einwohnerzahlen datieren von 1809. Damals hatte Uersfeld 230 Einwohner. Nach einer geringen Abnahme auf 221 Einwohner im Jahre 1830 (1831 gab es in Uersfeld 59 Häuser, Mertes 2000, S. 156-157) ist die Zahl bis heute ständig angestiegen. Heute hat der zweitgrößte Ort der Verbandsgemeinde 685 Einwohner (31.12.2013).
1911 fand die Planzuteilung der zusammengelegten und mit Wegen erschlossenen, landwirtschaftlichen Nutzflächen im Rahmen der Flurbereinigung in der Gemarkung Uersfeld statt (308 Hektar Verfahrensfläche). Die Entwicklung von Uersfeld wurde von 1900 bis 1966 sehr stark vom Schwerspatbergwerk Bergkrone geprägt. Die Bergbautradition wird an verschiedenen Stellen auch im Dorf sichtbar gemacht.
Während der französischen Herrschaft wurde Uersfeld mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich vom 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Ulmen“ erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Uersfeld bis 1970 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Kelberg. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.
Nach der Tranchotkarte von 1809 und der preußischen Neuaufnahme von 1895 ist Uersfeld als Haufendorf zu bezeichnen. Die Haufendorfstruktur ist noch gut erkennbar. Uersfeld hat sich vor allem seit den 1970er Jahren mit Neubaugebieten erweitert. Im östlichen Bereich von Uersfeld haben sich gewerbliche Betriebe angesiedelt. Darüber hinaus verfügt der Ort noch über eine Grundschule, Kindergarten und das Museum Nostalgikum.
Das Museum ist in der alten Jungenschule von Uersfeld untergebracht. Dieses Gebäude ist bereits vor 1900 gebaut worden. Nach der Aufgabe des Schulbetriebes war es Kühlhaus, Feuerwehrgerätehaus, Wohn- und Kulturraum und letztlich war dort eine Arztpraxis untergebracht. Seit dem 3. September 2011 befindet sich dort das von der Gemeinde eingerichtete Museum „Nostalgikum“ mit Ausstellungsstücken der 1930er bis 1960er Jahre.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich / Verbandsgemeinde Kelberg (Hrsg.) (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich / Verbandsgemeinde Kelberg (Hrsg.) (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. S. 129, Daun.
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