Die Windmühle gab es bereits vor 1553, denn im Weistum und der Grenzumschreibung der Pfarrei Retterath steht geschrieben: „... bis an die Windtmull ...“. In der Weistumskarte der Pfarrei Retterath von 1705 ist eine Bockwindmühle dargestellt. Auf der Tranchotkarte (Blatt 145 Virneburg) ist die Mühle Anfang des 19. Jahrhunderts nicht mehr abgebildet. Nach Erich Mertes (Chronik Uersfeld 2000, S. 92) müsste die Mühle zwischen 1705 und 1732 abgegangen sein.
Die Mühle war auf einem hölzernen Gestell erbaut, auf dem sie dem Wind entsprechend um ihre eigene Achse gedreht werden konnte. So war gewährleistet, dass sie bei jeder Windrichtung in Betrieb sein konnte. Diese technische Konstruktion ist älter als die typischen, fest mit dem Boden verankerten Holländermühlen, bei denen sich nur der Kopf mit den Flügeln drehen lässt. Bis ins 18. Jahrhundert war diese Bauweise in der Eifel verbreitet, erst 1783 wird die erste Holländermühle in der Eifel bei Prüm verzeichnet.
Alle Mühlen, egal welcher Bauart, waren als weiterverarbeitende Betriebe für die Landwirtschaft extrem wichtig. Daher mussten sie nicht nur in exponierten Lagen stehen, die genug Antrieb, also Wind, garantierten, sondern sie mussten auch leicht erreichbar sein. Die Eignung des Standortes ist heute noch sehr gut nachvollziehbar. Dies gilt ebenfalls für die Erreichbarkeit
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Grenze, Galgen und Geschichte“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 15).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014, 2021)