Nach Erich Mertes (1995 und 2000, S. 94) ist es allerdings nicht gesichert, ob es sich dabei um die Dreese Mühle handelt, weil lediglich die Uersfelder Mühle genannt wird. Somit könnte es auch die oberhalb gelegene Schuldheißnmühle oder die unterhalb gelegene Tabaksmühle gewesen sein. Dabei verliert die Argumenation zugunsten der Schultheißen-Mühle an Gewicht, weil der Schultheiß im Amt Uersfeld/Uess vermutlich ein kurkölnischer Untertan war. Die Tabaksmühle könnte eher in Frage kommen, weil sie näher am Virneburgischen Hof gestanden hatte. Das ist noch zu prüfen. Zunächst bleibt die Interpretation zugunsten der „Dreese Mühle“.
Stefan Lanser von Uersfeld liefert am 10. Dezember 1689 drei Sümmer Korn an Mühlenpacht an das kurkölnische Amt Nürburg. Im gleichen Jahr zahlt auch Nikolaus Buck von Uersfeld seine Mühlenpacht von drei Sümmer Korn an das Amt Nürburg. Ob hier Buck mit Bock, also Bocks-Mühle zusammenzubringen ist, kann nur vermutet werden. 1728 liefert das „Mühlgen zu Urßfeld“ vier Sümmer Korn an das Nürburger Amt. 1764/65 wird die Mühle von der Familie Thomas betrieben, deren Nachkommen Johann Jakob Thomas als Müller 1797 mit seiner Familie in der Holzmühle unterhalb von Kolverath lebt. Er starb am 28.2.1798 und seine Witwe brachte dort noch am 11.5.1798 seinen Sohn, Johann Josef, zur Welt.
1897 wohnten in der Schimmelsmühle 9 Einwohner. Die letzten Müller der Uersfelder Schimmels-/Dreese Mühle waren Peter Dreis und seine Ehefrau Katharina, welche die Mühle als Witwe noch bis 1957 weiterführte. Dort steht heute ein Wohnhaus. Akten und Lageplan der Dreese Mühle um 1930 befinden sich im Archiv der Verbandsgemeindeverwaltung Kelberg.
Der Mühlenteich und Mühlengraben sind heute noch kaum erkennbar. Auf der heutigen Katasterkarte und der topographischen Karte 1:5.000 sind der Mühlgraben und der Mühlteich in gestrichelten Linien dargestellt worden.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Grenze, Galgen und Geschichte“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 18).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)