Das Kriegerdenkmal
Bereits im Oktober 1923 hatte sich der Gemeinderat auf einen Entwurf für das zentrale Weltkriegsmonument des neuen Aufgangs geeinigt: Auf einem langrechteckigen zweistufigen Sockel ruht, den Kopf auf den Vorderpfoten liegend, ein Löwe. Das aus Beton gegossene Tier, das fast eine Tonne wiegt, wurde von Steinmetzen der Umgebung kostenfrei für die Gemeinde angefertigt. Unterhalb der Löwenskulptur ist eine zentrale Inschrift in großen roten Lettern angebracht:
Hier spricht der Stein - es hört der Rhein
von unseren Helden allen
ein deutscher Kern ist heimatfern
für uns im Krieg gefallen
Die dankbare Gemeinde Porz
von unseren Helden allen
ein deutscher Kern ist heimatfern
für uns im Krieg gefallen
Die dankbare Gemeinde Porz
Den Textentwurf für die Inschrift lieferte der SPD-Politiker Johann Berger (Berger 1977). Ursprünglich war die Widmung mit der Zeile „Die dankbare Gemeinde Heumar“ (sic!) unterschrieben, dies wurde später durch „Die dankbare Gemeinde Porz“ ersetzt. Der von der SPD und der KPD gewünschte Zusatz „Nie wieder Krieg“ wurde hingegen abgelehnt (Porzky/Huck 1975).
An der Ufermauer hinter dem Löwenmonument nennen sieben Inschriftentafeln die 396 Namen der im Ersten Weltkrieg zwischen 1914 und 1918 gefallenen Porzer - angeordnet nach den Stadtteilen Porz, Ensen, Westhoven, Elsdorf, Heumar, Eil, Urbach, Wahn, Libur, Zündorf und Langel. Viele auch heute noch in Porz geläufige Familiennamen sind in der Auflistung zu finden.
Der Treppenaufgang und der Pavillon
Die steinerne Treppenanlage mit zwei parallelen Aufgängen, die am Löwenmonument vorbeiführen, ersetzte seit März/April 1924 einen vorherigen hölzernen Treppenaufgang hinauf zur Uferstraße. Im darauffolgenden Jahr wurde die Anlage um zwei große schmiedeeiserne Lampen auf der Ufermauer oberhalb des Monuments ergänzt.
Zuletzt fügte man 1925/26 den aus der Flucht der Treppenanlage vorkragenden Pavillon als Verkaufsstelle für Schiffsfahrkarten hinzu. Ebenfalls zu dieser Zeit entstand oberhalb der Böschung entlang der Uferstraße eine etwa einen Meter hohe Mauer, welche im Jahr 2015 abgerissen wurde (porzerleben.de).
Im Jahr 2010 wurde die gesamte Treppenanlage inklusive Löwenmonument und Pavillon gesperrt und - nach langem Warten und dem Einsatz Ehrenamtlicher vor Ort - in den Jahren 2014/15 aufwendig saniert, wobei allein die Restaurierung des steinernen Löwen in einer Refrather Werkstatt über 80 Arbeitsstunden gedauert hat (www.ksta.de).
(Lisa Kröger, LVR-Abteilung Digitales Kulturerbe, 2023)
Internet
ksta.de: Kriegerdenkmal in Porz: Dem Löwen zu Leibe gerückt (Kölner Stadt-Anzeiger vom 21.07.2014, abgerufen am 09.08.2023)
porzerleben.de: Rheinpromenade Porz (abgerufen am 09.08.2023)
porzerleben.de: Kriegerdenkmal Rheinufer (abgerufen am 09.08.2023)