Die Gestaltung des Porzer Rheinufers in seiner heutigen Form geht auf eine Initiative der Jahre 1907 bis 1912 zurück, in deren Zuge die zentrale Bootsanlegestelle (heute Köln-Düsseldorfer), die lange Rampe hinunter zum Rheinufer und die charakteristischen Lindenreihen entstanden. Noch heute lädt die Anlage zum Spazieren und Fahrradfahren entlang des alten Leinpfades ein.
Der Leinpfad Der schmale Weg zu beiden Seiten des Rheins diente jahrhundertelang als Treidelpfad, von dem aus Menschen (so genannte Treidler*innen) oder Zugtiere mithilfe langer Taue Frachtschiffe den Rhein aufwärts ziehen konnten. Das Treideln war über Jahrhunderte hinweg eine gängige Fortbewegungsmethode, vor allem für Güterschiffe, auf dem Rhein und anderen großen Flüssen (wikipedia.org). Heute führt insbesondere das Nebeneinander von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf dem schmalen Leinpfad immer wieder zu Konflikten, verschiedene Lösungen zur Entzerrung des nicht-motorisierten Verkehres entlang des Rheins werden derzeit erneut diskutiert (2023). Bedingt durch seine Lage an der Rheinkurve erlebte das Porzer Rheinufer im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Hochwasser, die mit teils starken Zerstörungen und Abbrüchen des Ufers sowie der Böschung, teilweise sogar der oberen Uferstraße, einhergingen. Erst mit der Befestigung des Rheinufers und des Leinpfades im späten 19. Jahrhundert besserte sich die Lage. Das wiederkehrende Hochwasser freilich bleibt - in den Wintermonaten ist der Bereich entlang des Wassers für Passant*innen regelmäßig gesperrt.
Die Bootsanlegestellen Am 25. September 1907 wurde zunächst der neue Schiffsanleger feierlich eingeweiht und mit einer Fahrt auf dem Rhein von Porz nach Remagen zelebriert (Huck 1972, S. 99). Die auf Beschluss des damaligen Heumarer Gemeinderates entstandene gemeindeeigene Landebrücke für große Dampfer ersetzte damit eine ältere Kahnstation. Es folgte am 25. Juli 1912 ein zweiter gemeindeeigener Schiffsanleger, betrieben von der Reederei Gebrüder Weber, die unter anderem eine direkte Verbindung zum Langeler Strandbad anboten (www.porzerleben.de). Beide Anleger sind noch heute in Benutzung. Weitere Anlege- und Ladestellen am Rhein unterhielten die großen Porzer Industriebetriebe. Ihre Spuren sind bei einem Spaziergang entlang des Ufers häufig noch sichtbar (Huck 1972, S. 98).
Die Rheinpromenade Bereits am 4. Juni 1907 hatte der damalige Bürgermeister, Rudolf Lütz, einen „Verkehrsverein“ zur Verschönerung des Porzer Rheinufers und zur Belebung des Porzer Schiffverkehrs gegründet, dessen erste Maßnahme die Anlage einer repräsentativen Rheinpromenade war. Zu diesem Zwecke wurde zunächst im November 1909 flussabwärts eine etwa 3,5 m hohe Trockenmauer aus massiven Basaltsteinen errichtet. Die großen, aus Niederdollendorf herbeigeschafften Quader sind - am Geländer zum Rhein hin stehend - noch heute gut zu erkennen. Kurz darauf, 1911 bis 1912, wurde das Rheinufer flussaufwärts aufgeschüttet und die Promenade nach Süden hin erweitert. Hierfür wurde der Aushub, der bei Anlage der Bahnunterführung an der Kaiserstraße angefallen war, wiederverwendet. Die neu entstandenen Promenadenflächen wurden nun mit den charakteristischen Lindenreihen bepflanzt, die dem Porzer Rheinufer noch heute seinen Charme verleihen. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte dann zunächst die sowohl flussaufwärts- als auch flussabwärts geplanten Erweiterungen der Anlage (Huck 1972, S. 62-64). Diese konnten erst 1952 realisiert werden und die Promenade wurde sowohl nach Norden als auch nach Süden hin verlängert. Das Material für die Aufschüttung kam dieses Mal von einer Ausbaggerung vor dem Rosenhügel in Zündorf, im Bereich der heutigen Straße „An der Groov“, die zum Yachthafen hinunterführt (www.porzerleben.de).
Baudenkmal Die Porzer Rheinuferanlage ist ein eingetragenes Baudenkmal der Stadt Köln (Nr. 538, Eintragung vom 1. Juli 1980).
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