Stadtteil Köln-Elsdorf

Stadtteil 708 im Kölner Stadtbezirk 7 Porz, früher auch „Eygelstorp“ und „Eilsdörp“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 52′ 18,43″ N: 7° 04′ 51,48″ O 50,87179°N: 7,08097°O
Koordinate UTM 32.364.976,50 m: 5.637.321,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.576.132,84 m: 5.637.940,26 m
  • Ausschnitt aus der "Karte der politischen und administrativen Eintheilung der heutigen preussischen Rheinprovinz für das Jahr 1789, Blatt IV, Köln" (Geschichtlicher Atlas der Rheinprovinz von Wilhelm Fabricius, 1894): das rechtsrheinische Gebiet südöstlich von Köln mit der Amts- und Gerichtseinteilung.

    Ausschnitt aus der "Karte der politischen und administrativen Eintheilung der heutigen preussischen Rheinprovinz für das Jahr 1789, Blatt IV, Köln" (Geschichtlicher Atlas der Rheinprovinz von Wilhelm Fabricius, 1894): das rechtsrheinische Gebiet südöstlich von Köln mit der Amts- und Gerichtseinteilung.

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    Wilhelm Fabricius
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  • Das Heligenhäusschen an der Gilsonstraße südwestlich von Köln-Elsdorf, eine Marienkapelle mit einer Pieta aus dem 19. Jahrhundert sowie einer Kriegergedenktafel in Inneren (2006).

    Das Heligenhäusschen an der Gilsonstraße südwestlich von Köln-Elsdorf, eine Marienkapelle mit einer Pieta aus dem 19. Jahrhundert sowie einer Kriegergedenktafel in Inneren (2006).

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  • Karte des zwischen 1816 und 1932 bestehenden Landkreises Mülheim am Rhein (Tuschezeichnung nach einer älteren Vorlage). Aus: Heinz Hermanns, Die Handelskammer für den Kreis Mülheim am Rhein [1871-1914] und die Wirtschaft des Köln-Mülheimer Raumes, Köln 1969.Karte des zwischen 1816 und 1932 bestehenden Landkreises Mülheim am Rhein (Tuschezeichnung 1969 nach einer älteren Vorlage).

    Karte des zwischen 1816 und 1932 bestehenden Landkreises Mülheim am Rhein (Tuschezeichnung nach einer älteren Vorlage). Aus: Heinz Hermanns, Die Handelskammer für den Kreis Mülheim am Rhein [1871-1914] und die Wirtschaft des Köln-Mülheimer Raumes, Köln 1969.Karte des zwischen 1816 und 1932 bestehenden Landkreises Mülheim am Rhein (Tuschezeichnung 1969 nach einer älteren Vorlage).

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Der Kölner Stadtteil 708 Elsdorf gehört zum Stadtbezirk 7 Porz. In dem rechtsrheinischen Stadtteil leben heute etwa 1.700 Menschen auf einer Fläche von 1,77 Quadratkilometern (1.701 Einwohner*innen zum 31.12.2021, bzw. 1.735 zum 31.12.2019, 1.713 zum 31.12.2017 und 1.480 zum 31.12.2009, www.stadt-koeln.de). Der Erholungsflächenanteil betrug im Jahr 2021 2,4 %.
Das östlich der Rheinschleife bei Köln-Porz liegende Elsdorf ist bevölkerungs- und flächenmäßig einer der kleinsten Stadtteile Kölns (und sollte nicht mit der gleichnamigen Stadt im Rhein-Erft-Kreis verwechselt werden).

Orts- und Siedlungsgeschichte
Elsdorf auf historischen Karten
Ortsbild
Verkehrsanbindung
Internet, Literatur

Orts- und Siedlungsgeschichte
Seit dem Mittelalter gehörte Elsdorf zum Amt Porz im Herzogtum Berg (Holdt 2008, S. 22 u. Karte Nr. 221). Als erstmalige urkundliche Erwähnung gilt die Nennung eines Ortes Eygelstorp im Jahr 1371:
„Ein ehemaliger Weiler - Elsdorf wird als Eygelstorp im 14. Jahrhundert das erste Mal urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von dem Eigennamen Eigil ab, der im Mittelalter ein häufig gebrauchter Vorname war. Elsdorf ist ein Weiler, der ursprünglich südlich von Urbach, abseits der Frankfurter Straße in einem ehemaligen Rheinarm gelegen war.“ (www.stadt-koeln.de, Elsdorf)

In den Erläuterungen zu der Karte der politischen und administrativen Eintheilung der heutigen preussischen Rheinprovinz für das Jahr 1789 im Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz wird der Ort als „Honsch. Elsdorf“ (Honschaft = die unterste Verwaltungseinheit) mit einer Gemarkungsgröße von „ca. 394“ Hektar im Bergischen Amt Porz, Hauptgericht Porz angeführt. Der zuständige Pfarrort ist Urbach im Dekanat Deutz (Fabricius 1898, S. 319, Nr. 298).

Während der Zeit der französischen Besatzung (1794-1814/15) gehörte Elsdorf als Teil der Bürgermeisterei Wahn (frz. Mairie) im Kanton Mülheim zum Arrondissement Mülheim - einem der vier Verwaltungsbezirke im Département Rhein des von 1806 bis 1813 bestehenden napoleonischen Satellitenstaats Großherzogtum Berg (Grand-Duché de Berg et de Clèves).
Nach der Franzosenzeit gehörte Elsdorf ab 1815 über die Bürgermeisterei Wahn im zwischen 1816 und 1932 bestehenden Kreis Mülheim am Rhein zur Preußischen Rheinprovinz und wurde dann 1929 mit der Gemeinde Wahn nach Porz eingemeindet (ab 1932 im neu gegründeten Rheinisch-Bergischen Kreis, ab 1951 Stadt Porz).
Im Zuge der kommunalen Neugliederung durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Köln (das so genannte „Köln-Gesetz“ vom 5. November 1974; vgl. recht.nrw.de) wurde Porz mit seinen Stadtteilen zum 1. Januar 1975 nach Köln eingemeindet. Damit gehören seitdem die Kölner Stadtteile Eil, Elsdorf, Ensen, Finkenberg, Gremberghoven, Grengel, Langel, Libur, Lind, Poll, Porz (auch: „Porz-Zentrum“), Urbach, Wahn, Wahnheide, Westhoven und Zündorf zum heutigen Stadtbezirk 7 Köln-Porz.
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Elsdorf auf historischen Karten
In der das Jahr 1789 abbildenden Karte des Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz findet sich der kleine Ort westlich der Straße zwischen Siegburg und Mülheim eingezeichnet, der heutigen Frankfurter Straße (Fabricius 1894, vgl. Abb.).
Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) ist Elsdorf mit einer besiedelten Fläche von rund 13 Hektar (130.000 m2) auszumachen. Hinsichtlich Größe und Besiedlung zeigt sich auf der nur wenig jüngeren, zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme kaum ein Unterschied. Auch in der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) und in den topographischen Karten TK 1936-1945 haben sich die Lage und die Ausdehnung von Elsdorf kaum verändert (vgl. Kartenansichten).

Ortsbild
Elsdorf besteht heute im Wesentlichen aus zwei Teilen - dem alten Ortskern westlich der Frankfurter Straße (Bundestraße B 8) und der Dorferweiterung östlich der B 8. Bis zur Fertigstellung des neuen Siedlungsgebietes war Elsdorf ein typisches Straßendorf mit einem langgezogenen alten Ortskern entlang der heutigen Gilsonstraße (die ehemalige „Dorfstraße“). Der landwirtschaftlich geprägte Ort - nur der Bergerhof (1789) hat sich aus einer Reihe größerer Höfe (z.B. Nonnenhof, 1693) erhalten - ist auf einem verlandeten ehemaligen Rheinarm erbaut, was den relativ hohen Grundwasserpegel und die vielen Kieselsteine in den Gärten und auf den angrenzenden Feldern erklärt (WIlhelm 2008 u. de.wikipedia.org).

Die Kölner Stadtteilinformationen beschreiben das heutige Elsdorf wie folgt (www.stadt-koeln.de, Elsdorf):
„Kleine Häuser und Herrenhöfe - Bis heute ist Elsdorf landwirtschaftlich geprägt. Hier gab es eine Reihe größerer Bauernhöfe, zum Beispiel den Leyenhof. Dieses älteste Gebäude der Ortschaft wurde jedoch Mitte der 1970er Jahre abgerissen.
Das Ort besteht noch heute größtenteils aus zahlreichen kleinen Häusern und einigen wenigen größeren Höfen. An der Gilsonstraße befindet sich das alte adlige Landgut Bergerhof, eine geschlossene Hofanlage mit zwei Herrenhäusern. An einem Maueranker ist dort das Datum 1789 vermerkt. Das ältere Herrenhaus ist aus Fachwerk, ursprünglich eingeschossig, im späten 19. Jahrhundert aufgestockt, die Wirtschaftsgebäude sind aus Fachwerk und Backstein. Der heutige Zustand des Bergerhofes ist das Resultat vielfacher Veränderungen, die Grundsubstanz der Anlage blieb jedoch unangetastet.“
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Verkehrsanbindung
Elsdorf liegt etwa 10 bzw. 15 Kilometer von den Zentren von Köln und Bonn entfernt und ist an beide Großstädte über die für den Ort zentrale Frankfurter Straße / Bundestraße B 8 angeschlossen. Unmittelbar östlich des Stadtteils führt die Bundesautobahn A 59 vorbei, die über die Anschlussstelle Wahn bzw. das Kreuz Flughafen erreicht wird.
Über Linienbusse ist der Stadtteil an den regionalen ÖPNV angebunden sowie über Porz oder Wahn und den nur rund 2 Kilometer entfernten Flughafen Köln/Bonn an die Kölner Straßen- und Stadtbahnen und das Netz der Deutschen Bahn.

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2024)

Internet
www.stadt-koeln.de: Stadtteilinformationen Elsdorf (abgerufen 24.01.2023)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen, Zahlen 2021 (PDF-Datei, 2 MB, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen, Zahlen 2019 (PDF-Datei, 2,7 MB, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteilinformationen, Einwohnerzahlen 2017 (PDF-Datei; 1,8 MB, Stand 31.12.2017, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Kölner Stadtteile in Zahlen, 2. Jahrgang 2010 (PDF-Datei, 1,7 MB, abgerufen 24.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 24.01.2024)
de.wikipedia.org: Elsdorf (abgerufen 24.01.2024)
recht.nrw.de: Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Köln (Köln-Gesetz) (abgerufen 24.01.2024)
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Literatur

Fabricius, Wilhelm (1898)
Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. (2 Bände, Nachdruck 1965). Bonn.
Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 610-612, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Holdt, Ulrike (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Berg. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V.16.) Bonn.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 131, Köln (2. Auflage).

Stadtteil Köln-Elsdorf

Schlagwörter
Ort
51145 Köln - Elsdorf
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1371

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Stadtteil Köln-Elsdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-351806 (Abgerufen: 3. Dezember 2024)
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