Die Straße „Friedrich-Ebert-Ufer“ in Porz verläuft parallel zum Rheinufer und erlaubt eine auf weiter Strecke unverbaute Aussicht auf den Rhein. Obgleich die älteste Straße von Porz, trat der Weg entlang des Rheins erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts offiziell in Erscheinung, zunächst unter der Bezeichnung „Uferstraße“. Diese wurde beim Bau des Rathauses im Jahr 1909 ausgebaut und verbreitert. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt der Weg seinen heutigen Namen Friedrich-Ebert-Ufer, benannt nach dem ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik (porzerleben.de).
(Ehemalige) Bebauung entlang des Friedrich-Ebert-Ufers Bis zur Eingemeindung von Porz nach Köln im Jahr 1975 war das Friedrich-Ebert-Ufer gesäumt von zahlreichen bekannten Ausflugslokalen, welche sukzessive im Zuge des geplanten Großstadtkonzepts abgerissen wurden. Von Norden aus kommend, passierte man zunächst den Keuschhof, ein landwirtschaftliches Gut, das bereits Anfang der 1960er Jahre abgerissen wurde. Es folgte der „Kölner Hof“ (erste Erwähnung des Vorgänger-Gasthauses aus dem Jahr 1836), ein bekanntes Gasthaus und Ausflugslokal, das damit warb, „erstes Haus am Platze“ zu sein. Neben einem zweistöckigen Pavillon, der in den Hang gebaut das untere Rheinufer mit der oberhalb verlaufenden Uferstraße verband, bot der Kölner Hof zudem einen Kinosaal. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente dieses „Rheingold-Kino“ der lokalen Politik als Versammlungsort, hier trat am 29. Januar 1946 die erste demokratisch gwählte Gemeindevertretung nach der NS-Zeit zusammen. Im Jahr 1968 wurde das Gebäude abgerissen, an seiner Stelle befindet sich heute der große Wohnkomplex Rathausstraße/Ecke Friedrich-Ebert-Ufer (porzerleben.de).
Unmittelbar daran anschließend befand sich der „Porzer Hof“ (erste Erwähnung des Vorgänger-Gasthauses aus dem Jahr 1855), ein ebenfalls gut besuchtes Gasthaus, das neben einer Veranda über dem Leinpfad insbesondere einen großen Festsaal bot, der später noch um eine Bühne erweitert wurde. Auch dieser war ein beliebter Veranstaltungsort, am 16. September 1951 feierte man hier beispielsweise die Porzer Stadtwerdung mit einem großen Fest. Im Jahr 1959 wurde das Gebäude abgerissen, heute befindet sich an der Stelle des „Porzer Hof“ der Wendehammer der Rathausstraße (porzerleben.de).
Der Weg führt weiter am Porzer Rathaus entlang. Auf der rechten Seite an der Böschung zum Rheinufer stand bis vor Kurzem ein großes hölzernes Kreuz, das während des Weltjugendtages in Köln im Jahr 2005 von der Jugendwerkstatt Porz hergestellt wurde. Am Pfingstwochenende des Jahres 2023 wurde das Holzkreuz stark beschädigt und brach ab. Den steilen Abhang zum Rhein trennte ursprünglich eine etwa einen Meter hohe Ufermauer ab, die jedoch im Jahr 2015 aus statischen Gründen abgetragen werden musste. Große Blumenkübel und eine Vielzahl von Parkbänken laden nun zum Verweilen ein und bieten einen tollen Ausblick auf die Rheinkurve.
Hinter dem Porzer Rathaus und dem Aufgang zur Fußgängerbrücke befindet sich das kleine „Hackenbroichsgässchen“, das an eine weitere ehemalige Gaststätte erinnert. Seit etwa 1885 befand sich das „Gasthaus Hackenbroich“ unmittelbar nördlich des heutigen Gässchens. Seinen Haupteingang hatte das Lokal an der Hauptstraße auf Höhe der gegenwärtigen Nr. 367. Es verfügte ebenfalls über einen Veranstaltungssaal, der als Vereinslokal zahlreicher Porzer Vereine diente, zwischenzeitlich war hier jedoch auch die Porzer Stadtbibliothek untergebracht. Im Jahr 1971 wurde auch dieses Gasthaus abgerissen, einzig das kleine Hackenbroichsgässchen erinnert an seinen Standort (porzerleben.de).
Unmittelbar südlich des Hackenbroichsgässchen liegt mit dem „Haus Knott“ das einzige historische Gasthaus, das heute noch erhalten ist. Neben dem Eingang befindet sich ein dunkler Stein, dessen Inschrift „Gegr.(ündet) 1782“ an die lange Geschichte der Gastwirtschaft erinnert. Um das Jahr 1910 wurde das ursprünglich einstöckige Gasthaus aufwendig ausgebaut und als „Hotel Rheingold“ eröffnet, dessen repräsentative Fassade zur Uferstraße hin mit Turm und Balkonen ausgestattet war. Diese musste das „Haus Knott“ jedoch im Zweiten Weltkrieg nahezu vollkommen einbüßen. In der Nachkriegszeit wechselte die Gaststätte dann häufig den/die Pächter*in, seit 2019 ist das „Haus Knott“ wieder für Besuchende geöffnet.
Internet porzerleben.de: Friedrich-Ebert-Ufer (abgerufen am 13.06.2023) porzerleben.de: Kölner Hof (abgerufen am 13.06.2023) porzerleben.de: Porzer Hof (abgerufen am 13.06.2023) porzerleben.de: Gasthaus Hackenbroich (abgerufen am 13.06.2023)
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