Der Kölner Stadtteil 208 Rodenkirchen gehört zum Stadtbezirk 2 Rodenkirchen. In Rodenkirchen leben heute etwa 17.000 Menschen auf einer Fläche von 7,83 Quadratkilometern (15.764 Einwohner*innen zum 31.12.2009 bzw 17.401 zum 31.12.2019, www.stadt-koeln.de).
Ortsgeschichte Vorzeitliche und römische Funde lassen auf eine frühe Besiedlung des Rodenkirchener Ortsgebiets schließen. Die Ersterwähnung des Ortes Ruenkirchen bzw. Ruwenkirch erfolgte in einer wohl gefälschten Schenkungsurkunde des Kölner Erzbischofs Everger (auch Evergerus, † 999, amtierte 985-999) von 988/989, wo ein Gut Rodenkirchhof im Besitz der Kölner Abtei Groß Sankt Martin genannt wird. Daneben waren in Rodenkirichon auch die Kölner Stifte Sankt Georg und Sankt Severin begütert. Die heutige Bezeichnung Rodenkirchen wird bereits im 13. Jahrhundert gebräuchlich.
Seit dem ausgehenden Mittelalter gehörte Rodenkirchen zum Herzogtum Berg, in das es im Jahr 1472 zum Amt Löwenburg (Bad Honnef) gehörend eingegliedert wurde (Holdt 2008, S. 15). Nach der Franzosenzeit im Rheinland zwischen 1794 und 1814/15 gehörte Rodenkirchen ab 1816 zum Gebiet der Bürgermeisterei Rondorf. Bis ins 19. Jahrhundert waren die Haupterwerbszweige in Rodenkirchen der Fischfang, die Landwirtschaft und auch der Weinbau, bevor die Industrialisierung im Raum Rodenkirchen, Godorf und Wesseling einsetzte – begünstigt durch die Erschließung über den Godorfer Rheinhafen (1901), die Rheinuferbahn (1906) und die Autobahn Köln-Bonn (1932). Die Eingemeindung in die Stadt Köln erfolgte im Zuge der kommunalen Neugliederung des Raums Köln durch das Köln-Gesetz zum 1. Januar 1975.
Hochwasserschutz Die regelmäßig auftretenden Hochwasser bedeuteten zumeist auch größere Schäden und Zerstörungen für den am Rheinufer gelegenen Ort, dessen Schutzheiliger der Heilige Maternus ist (vgl. Abb.). Der um 313/328 n. Chr. belegte dritte Bischof von Trier und erste geschichtlich bezeugte Bischof von Köln gilt als „Helfer in Wassernöten“ und damit auch als Schutzpatron vor Hochwasserfluten. Um die örtlichen Weingärten vor Flutschäden zu schützen, wurde mit Einverständnis des Herzogs von Jülich und Berg bereits im Jahr 1623 ein Schutzdamm aus Pfählen erbaut. Nach den verheerenden Jahrhunderthochwasser-Ereignissen 1993 und 1995 wurde seitens der Stadt Köln ab 1996 ein umfassendes Schutzkonzept in die Wege geleitet. In der Folge wurden im Stadtbezirk Rodenkirchen und in dem nach Osten hin angrenzenden Weißer Rheinbogen großflächige Überflutungsflächen ausgewiesen. Eintretendes Hochwasser soll nun „vom Rhein her nach Süden ansteigen und große Teile des Auenviertels fast vollständig überfluten“ (structurae.net).
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 612-614, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Holdt, Ulrike (2008)
Die Entwicklung des Territoriums Berg. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, V.16.) S. 15 u. 21-22, Bonn.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 379, Köln (2. Auflage).
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