Seit jeher bestimmte Wald die Landschaft rund um Köln. Die Buche und andere Laubholzarten wie Ahorn, Esche, Roteiche und Birke gehörten schon immer und gehören heute noch zu den dominierenden Gehölzen. In Rodenkirchen findet sich im äußeren Grüngürtel ein Abschnitt mit diesen und vielen weiteren Baumarten. Auf der Fläche des Forstbotanischen Gartens lassen sich ungarische Eiche, japanische Zelkove, Kirsche, Ahorn, Birke und Bambus, nordamerikanischer Mammutbaum, Schwarznuss und Linde oder chinesische Rhododendren betrachten.
Entstehung Hans Berge, der damalige Stadtdirektor und Dezernent des Kölner Liegenschaftsamts, befürchtete, Grünflächen um die Stadt herum nach und nach an Wohnungsbau und Industrie zu verlieren. Ganz nach Adenauers Vorstellung vom durchgehenden äußeren Grüngürtel, begann er mit Plänen für den Bereich im Süden der Stadt. Der Großteil der Fläche bestand aus einem ehemaligen Schießstand, welcher mitsamt seinen Sicherheitszonen zu Brachland geworden war. Angrenzend lagen kleinere Waldgebiete mit heimischen Baumarten und Ackerland. Im Rahmen der Baumaßnahmen wurden zusätzlich Flächen angekauft und Pachtverträge mit Landwirten auslaufen gelassen. 1963 wurde mit den Pflanzarbeiten begonnen. Unter Aufsicht und Anleitung von Hans Berge und seinem Kollegen Herbert Aden wurden über 3000 Pflanzen in dem Gebiet ausgebracht. Die Gehölze stammten aus aller Welt und wurden ihrer Herkunft entsprechend geordnet und gepflanzt. Eine schriftliche Anleitung oder einen Plan gab es für die Arbeiter nicht, sie handelten nach den mündlichen Erläuterungen der Planer Berge und Aden. Bereits ein Jahr später wurde der Garten eröffnet. Das Zentrum der Anlage bestimmt ein Seerosenteich, zu den weiteren Bereichen zählen die Rhododendron-Schlucht mit einer beeindruckenden Vielfalt an Gattungen, der Heidegarten, die Pfingstrosenwiese, eine Abteilung mit japanischen Gehölzen wie Bambus, Fächerahorn, Kirsche und Azalee sowie eine Sammlung Nordamerikanischer Bäume wie Riesenmammutbaum, Gelbkiefer, Flusszeder und Coloradotanne.
Ziel der Anlage Mit der Anlage des Forstbotanischen Gartens wollte Berge wieder mehr Natur in die Stadt holen. Die Besucher sollten eine Vorstellung von der Vielfalt der bei uns winterharten Gehölze aus Nordamerika, dem Balkan oder Kaukasus, Japan und China bekommen. Arten und Sorten verschiedener Gattungen wurden in Gruppen gepflanzt um einen Überblick über die Farben- und Formenvielfalt zu liefern. Neben dem Bildungsgedanken war es Berge aber auch wichtig eine wohnungsnahe Erholungsfläche entstehen zu lassen. „Mancher Forstmann stand anfangs kritisch meinen Arbeiten gegenüber. Das galt insbesondere meiner Auffassung über die Notwendigkeit stadtnaher Mischwälder (…). Es ist so leicht, Gelände zu verplanen, das im Besitz der öffentlichen Hand ist. Dabei ist die Erkenntnis über die Bedeutung der stadtnahen Erholungswälder aus den vielen bekannten Gründen Allgemeingut geworden. Alle Städte hatten bisher das Verlangen, größer und an Industrie reicher zu werden. Wir sollten mehr die Städte loben, die schöner werden wollen und die zur rechten Zeit erkennen, dass es unser Auftrag ist, die schöpferischen Impulse auf allen Gebieten der Landschaftspflege zu wecken. Wir, die wir uns um Landschaft und Wald bemühen, sollten nicht nachlassen, die Funktionen einer gesunden Landschaft in einer führenden Industrienation der Erde mit mehr Mut, Entschlossenheit und Liebe zu erkennen und zu verteidigen (…).“ (Berge 1965).
Internet www.stadt-koeln.de: Forstbotanischer Garten (abgerufen 17.10.2014) www.stadt-koeln.de: Plan und Gartenordnung Forstbotanischer Garten (PDF, 251 KB, 25.10.2021) de.wikipedia.org: Forstbotanischer Garten (abgerufen 17.10.2014)
Literatur
Berge, Hans (1965)
Zu den Grünen Aufgaben eines Stadtdirektors. In: Allgemeine Forstzeitschrift 51/52, o. O.
Bouwman, Markus (2001)
Die Stadt und ihr Wald. In: Adams, Werner u. Bauer, Joachim(Hrsg.): Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün – 200 Jahre Kölner Grün, (Stadtspuren - Denkmäler in Köln, 30.) S. 251-267. Köln.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.