Holländerwindmühlen sind eine Weiterentwicklung der unter anderem im Mittelmeerraum oder von mitteleuropäischen Festungsbauten bekannten Turmwindmühlen. In Mittel- und Westeuropa lösten sie die Bockwindmühlen als leistungsfähigere Variante ab. Ihr Name ist Programm: Erste Prototypen entwickelte der holländische Mühlenbauer Leeghwater. Kennzeichnend für die Holländerwindmühlen ist ein drehbarer Aufsatz, der ihre schnelle Ausrichtung im Wind ermöglicht. Regional werden Holländerwindmühlen auch als Kappenwindmühlen, oder in den Niederlanden allgemein als Bovenkruier bezeichnet, was so viel wie Obendreher bedeutet, da sie über eine drehbare Haube oder Kappe verfügen. Die Haubenverstellung hat den Vorteil, dass die Windmühlenflügel in den Wind gedreht werden können und so optimale Leistung bringen. Das hierfür nötige, als Krühwerk bezeichnete Balkensystem ist so konstruiert, dass es mit relativ geringem Kraftaufwand des Müllers bewegt werden kann. Das meist leicht konische Mühlengebäude ist oft aus Ziegel gemauert. Als Erdholländer wird eine Holländerwindmühle bezeichnet, bei der die Enden der Windmühlenflügel fast den Boden berühren und das Mühlengebäude ebenerdig errichtet ist. Bei einer Wallholländermühle ist die Mühle hingegen auf einem künstlich aufgeschütteten Wall positioniert.
Mühlen hatten in der Industrialisierung eine herausragende Bedeutung für die Versorgung der Menschen im Ruhrgebiet und am Niederrhein, was auch in der Bezeichnung des Duisburger Innenhafens als „Brotkorb des Ruhrgebiets“ deutlich wird.
(Kai-William Boldt, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2016)
Literatur
Schnelle, Werner (2012)
Mühlenbau. Wasserräder und Windmühlen bewahren und erhalten. Berlin.
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