In Duisburg-Baerl steht auf der höchsten Kuppe des Ortsgebietes in rund 35 m Höhe die Lohmannsmühle. Die Kuppe ist Teil einer Dünenkette, die während der letzten Eiszeit von Westwinden auf eine bis nach Moers reichende Schotterinsel des Rheinurstromtales aufgewehte wurde. Auf diesem einige Meter über das Rheintal reichenden hochwasserfreien Plateau liegt auch das Erholungsgebiet Baerler Busch, einem ehemaligen Jagdgebiet des Adels. Westlich der Mühle fällt das Plateu an der Erosionskante rund 10 Meter ab in die tiefer liegende Rheinaue.
(Michael Weber, Kamp-Lintfort 2023)
Gebäude
Die Mühle ist eine Achtkant-Holländerwindmühle aus Ziegelsteinen und weiß getüncht. Damit ist sie unter den gemauerten Mühlen eine Besonderheit. Auch verfügt sie noch über Flügel und Steert. Die Mühlentechnik ist erhalten.
Geschichte
Zur Zeit der französischen Besatzung des Rheinlandes wurde 1805 die Mühle von 6 Bauern als Gemeinschaftsmühle in 3 ½ Jahren errichtet. Die Mühle wurde anschließend an einen Müller verpachtet und als Kornmühle betrieben. Im Laufe der Zeit wurde die Windkraft durch einen Elektromotor ersetzt. Die Mühle war bis Ende der 1920er Jahre in Betrieb.
Im Laufe ihrer 200jährigen Existenz hat die Mühle Kriege und Stürme überstanden, dabei aber viele Schäden erlitten. So wurden z.B. im Sturm von 1818 die Flügel abgerissen. Auch waren in den folgenden Jahren Kriegsschäden am Mauerwerk nicht zu vermeiden.
1957 begann mit behördlicher und privater Unterstützung die Beseitigung der Sturm- und Kriegsschäden. So wurden 1963 neue Flügel und Haube angebracht. 1974 konnte die Mühle umfassend restauriert werden.
Die Mühle ist heute in Privatbeitz und ein Baudenkmal der Stadt Duisburg.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2017, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)
Internet
duisburg-bilder.de: Mühlen (abgerufen 23.01.2017)
duisburg.de: Baerler Mühle (abgerufen 24.11.2023)
waz.de: Mohrs, W.: Baerls achteckige Mühle ist einzigartig am Niederrhein (abgerufen 24.11.2023)