Am ehemaligen Bahnhof von Stolberg-Breinig finden sich drei erhaltene Splitterschutzzellen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die 3 Luftschutzzellen stehen zwischen Bahnübergang auf der Heide und Bahnübergang im Steg in Stolberg-Breinig. Sie stehen im gleichmäßigem Abstand zueinander.
Ein Erlass „Richtlinien für den Bau von Splitterschutzzellen und -schränken“ des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe vom September 1943 legte fest: „Splitterschutzzellen dienen dem Aufenthalt eines oder mehrerer Beobachtungsposten während eines Luftangriffs. Sie schützen gegen Splitter von Sprengbomben, Volltreffern von Kleinstabwurfmunition und Bautrümmer. Zellen für mehr als 4 Personen sind nicht zugelassen.“
Der Typ der beiden in Breinig erbauten Splitterschutzzellen kommt besonders häufig im Westen und Nordwesten des ehemaligen deutschen Machtbereiches vor. Er kam sowohl an Bahn- und Industrieanlagen als auch im zivilen Wohnbereich zur Aufstellung. Diese Splitterschutzzelle gibt es in unwesentlich abweichenden Varianten: Es kamen Türen aus Beton oder Stahlblech zum Einbau, wobei die Betontüren mehr oder weniger hoch sind; bei einigen findet sich rund um die halbkugelige Decke eine Kante, bei anderen fehlt diese. Die beiden Breiniger Luftschutzzellen sind sicherlich zum Schutz von Bahnbediensteten hier aufgestellt worden.
Material: Stahlbeton. Form: Konisch mit rundem Dach. Maße: Gesamthöhe 2,1 Meter, Außendurchmesser am Boden 1,47 Meter (innen 1,15 Meter), Durchmesser in Höhe der Sehschlitze 1,15 Meter (innen 0,83 Meter), Wandstärke 160 Millimeter, Deckenstärke 200 Millimeter. Ausstattung: Loch für Transporthaken, zwei Sitzbretter aus Holz, gewölbte Betontür, Notausstiegs-Betontür, vier Sehschlitze mit Stahlblende.
(Thomas Altena, Verein Luftschutzanlagen Rhein Kreis Neuss, 2020 / Freundliche Hinweise von Herrn Manfred Ganser, 2021)
Einmannbunker: Splitterschutzbauten und Brandwachenstände. Stuttgart.
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Bunkerstellungen der Luftverteidigungszone West im Rheinland und Hitlers Hauptquartier in Bad Münstereifel-Rodert. Eine Bestandsaufnahme. (Aufsätze zu Geschichte + Technik 6.) Leinburg.
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Splitterschutz-Luftschutzzellen am Bahnhof Stolberg-Breinig
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Empfohlene Zitierweise
Thomas Altena: „Splitterschutz-Luftschutzzellen am Bahnhof Stolberg-Breinig”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-327211 (Abgerufen: 8. Dezember 2024)
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