Die Höckerline bei Mörzheim war Teil der Luftverteidigungszone West, eine Luftabwehrzone hinter dem bekannteren Festungsbauwerk „Westwall“. In einer Entfernung von 10 bis 40 Kilometern hinter dem „Westwall“ wurden ab 1939 stützpunktartig unter anderem verbunkerte Stellungen für Flakbatterien und eben auch Höckerlininen gebaut. Weitere Reste von Höckerlininen der Luftverteidigungszone (LVZ) West gibt es in Göcklingen und Impflingen. Die LVZ diente gleichzeitig als zweite Bodenverteidigungslinie des Westwalls, dessen Hauptkampflinie sich näher an der Grenze zu Frankreich befand, beispielsweise im Bienwald.
Neben einer Höckerlinie am Ortsausgang Richtung Impflingen wurde auch eine weitere Linie westlich des Orts geaut. Zusätzlich wurden 16 Bunkeranlagen errichtet. Dazu zählten Beobachtungsbunker und Munitionsbunker genauso wie Unterstände für Panzerabwehrgeschütze. Sie befanden sich hinter der Linie, damit die Besatzung aus geschützter Stellung auf mögliche angreifende Panzer schießen konnte. Die Höckerlinie sollte mit ihrer kaskardenartigen Bauweise feindliche Panzer dazu zwingen, langsam über die Höcker zu klettern und sich dabei schräg aufzurichten. Damit hätten sich gepanzerte Fahrzeuge verwundbar gemacht, da ihre Unterseite meist nur schwach geschützt war. Aufgrund der langsamen Geschwindigkeit, mit der sie über das Hindernis hätten fahren müssen, wären sie ein leichteres Ziel gewesen.
Berichte von Kämpfen rund um die Höckerlinie in Mörzheim sind nicht bekannt. Nach dem Krieg wurden die Anlagen gesprengt und größtenteils abgerissen.
Zur Höckerlinie bei Mörzheim gibt es einen Eintrag im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler der Stadt Landau (Stand November 2023). Der Eintrag lautet:
„Höckerlinie östlich von Mörzheim, an der Straße nach Insheim
fünfzügiges Panzerhindernis der Westbefestigung (“Westwall„), 1939“
(Christine Brehm, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Neustadt an der Weinstraße, 2024, mit freundlicher Unterstützung von Rolf Übel)
Internet
west-wall.de (abgerufen am 14.02.2024)
moerzheim.de (abgerufen am 14.02.2024)