Mit dem Bau des Limes unter Kaiser Domitian (81-96 n. Chr.) wurde Koblenz wichtiger Etappenort in der 85 n. Chr. gebildeten römischen Provinz Ober-Germanien (Germania superior). Vielleicht schon im 2. Jahrhundert (nach anderer Meinung erst im 3. Jahrhundert nach Christus) wurde mit dem Bau einer festen Brücke über den Rhein eine wichtige Verbindung zum Kastell in Niederberg, das im 2. Jahrhundert n. Chr. zum Schutz des nahen Limes errichtet worden war. Das Niederberger Kastell wurde bei den Frankeneinfällen (259/260 n. Chr.) zerstört. Gegen die immer bedrohlichere Gefahr der germanischen Volkschaften ließ Kaiser Konstantin (323-337 n. Chr.) die Siedlung Koblenz von einer starken Mauer, mit 19 mächtigen Rundtürmen und einem festen Tor umgeben. Auch über die Mosel, etwa 50 Meter neben der heutigen Balduinbrücke haben die Römer spätestens im 3. Jahrhundert eine Brücke geschlagen.
Als die römischen Truppen im 5. Jahrhundert n. Chr. das Land verlassen mussten, wurden die Rhein- und die Moselbrücke zerstört.
Am im linksrheinischen Stadtwald gelegenen Erholungsgebiet Remstecken finden sich Überreste eines römischen Bauernhofes (villa rustica), der teilweise ausgegraben und teilrekonstruiert ist.
Der römische Mauergürtel, der überwiegend im 4. Jahrhundert entstand, war noch in frühmittelalterlicher Zeit erhalten. Die Mauern der Alten Burg ruhen zum Teil noch auf römischen Steinen.
(Tobias Bauer und Stefan Klafke, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Koblenz (kreisfreie Stadt) (abgerufen 02.01.2017)