Die in der typischen römischen Mauertechnik, wie opus picatum, Grauwacke, Handquader und Trasskalkmörtel, errichteten Fundamente und zugehörigen Ausbruchsgruben ließen den Grundriss eines Rechteckbaues mit fast quadratischer Grundfläche und einer Mauerstärke von bis zu 70 Zentimetern erkennen. Stellenweise waren diese Grundmauern noch bis zu einer Höhe von 1,20 Metern Höhe erhalten. Parallel verlaufende Ausbruchsgräben enthielten römische Mörtelreste, bemalten Wandverputz, Ziegelbruchstücke sowie römische und merowingische Keramik.
Umbauten des Tempels in merowingischer und fränkischer Zeit an dieser exponierten Stelle lassen ein Weiterführen einer kontinuierlichen Tradition von Religionsausübungen an diesem Ort bis in mittelalterliche Epochen annehmen.
Wem dieser Tempel geweiht und gewidmet war, konnte aus den Grabungsbefunden nicht rekonstruiert werden. Die Lage im Mündungsbereich von Rhein und Mosel lässt auf die Verehrung von Quell- und Flussgottheiten schließen.
(Tobias Bauer und Stefan Klafke, Universität Koblenz-Landau, 2014)