Im Laufe der römischen Besiedlung von Koblenz änderte sich das Straßennetz innerhalb der Stadt immer wieder. Hier soll ein Überblick über die Hauptverkehrswege während der Römerzeit geboten werden.
Straße Mainz-Köln entlang des Rheins Die wichtigste Trasse war die Verbindung Mainz - Köln, die entlang des Rheins verlief. Dabei nahm die Straße innerhalb der heutigen Stadtgrenzen mehrere Abzweigungen. Südlich des Fort Konstantins verlief die Verbindung zum einen entlang des Rheins und entlang des Osthangs der Karthause. Die vielen Funde von Meilensteinen und aufgedeckten Straßenprofilen belegten die Existenz der Trasse Ende des 19. Jahrhunderts. Heute erinnert ein entsprechend benannter, etwa zwei Kilometer langer, Abschnitt der Bundesstraße 9 (Römerstraße) an den Verlauf. Nördlich des Fort Konstantins verlief die Straße entlang des Rheins bis zur Moselmündung am Deutschen Eck. Dort überquerte sie den Fluss über ein System von Kiesbänken.
Straße Mainz-Köln, Abzweigung über den Koblenzer Stadtwald Eine vom Fort Konstantin abzweigende Straße führte etwa parallel zu der Rheinstraße über die Höhen des Hunsrücks nach Süden. Sie verband die römischen Siedlungen im Koblenzer Stadtwald (Villa rustica im Koblenzer Stadtwald) und auf dem Rittersturz mit Koblenz.
Straße Mainz-Köln, Moselring Vom Fort Konstantin in nördliche Richtung führten ebenfalls zwei Straßen durch die Stadt. Die erste Trasse verlief in nördlicher Verlängerung der Straße am Osthang der Karthause zur Mosel und über eine Furt zum linken Moselufer. Heute befindet sich an der Stelle in etwa die Europabrücke. Vom linken Moselufer dürfte die Straße ab Kilometer 82 der heutigen Bundesstraße 9 Richtung Köln gefolgt sein.
Straße Mainz-Köln, Löhrstraße Ein anderer Zweig der Verbindung Mainz - Köln führte vom Fort Konstantin über die Löhrstraße durch das römische Koblenz an die Mosel. Er traf hier auf ein sieben Meter hohes Steilufer. Bis zur Erbauung der wohl spätrömischen Moselbrücke wird der Moselübergang durch eine Fähre an dieser Stelle bewerkstelligt worden sein. Der römische Straßenkörper wurde von der Karthause ab bis in das Innere der Festungsanlagen des 19. Jahrhunderts festgestellt.
Straße römische Stadt (Altstadt)-Firmungsstraße-Rheinstraße zum Rhein Es ist sehr wahrscheinlich, dass von der römischen Siedlung an der Stelle der heutigen Koblenzer Altstadt eine Straße zum Rheinübergang führte. Diese Straße dürfte etwa an der Stelle der Firmungs- und Rheinstraße gelegen haben und führte über die römische Pfahlbrücke zum Kapuzinergrund nach Ehrenbreitstein. Auf der rechten Rheinseite führte die Trasse um die östliche Flanke des Ehrenbreitsteins herum auf die Randhöhen des Westerwaldes. Zusätzlich diente sie dem infrastrukturellen Anschluss des Kastells Niederberg.
(Tobias Bauer und Stefan Klafke, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Literatur
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Koblenz im Wandel - Von der Frühzeit zur modernen Stadt. (Archäologie an Mittelrhein und Mosel 22.) Koblenz.
Cüppers, Heinz (1990)
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Dellwing, Herbert; Kallenbach, Reinhard (2004)
Stadt Koblenz. Innenstadt. (Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 3.2.) Worms.
Günther, Adam (1937)
Das römische Koblenz. Darmstadt.
Ternes, Charles-Marie (1975)
Römer an Rhein und Mosel, Geschichte und Kultur. Stuttgart.
Wegner, Hans-Helmut (1991)
Archäologie in Koblenz. (Archäologie an Mittelrhein und Mosel 6.) Koblenz.
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