Volltext-PDF-Datei "Lesebuch Landschaft - Ein Blick in die Bergische Kulturlandschaft" (2015, 6,5 MB)
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Carina Harbich; Frank Herhaus; André Spans; Manuela Thomas
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Die Sorte Tilgeners Frühe Herzkirsche trägt sehr früh (3. Kirschen-Woche), so dass häufig nur die Vögel ernten können, ist aber sehr platzfest bei Regen (2011).
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Das "Rheinische Seidenhemdchen" zählt zu den Apfel-Sorten, die sich gut bis Februar lagern lassen, aber auch bereits Ende September direkt vom Baum sehr schmackhaft sind. Gerade Kinder mögen diese kleinfruchtigere Sorte, da sie wenig Säure hat und schön rot leuchtet (2008).
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Steuobstwiesen-eine Story Map - Vorschaubild ist verlinkt mit einer interaktiven Story Map, die sich in einem separaten Browserfenster öffnet.
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Becker, Katrin / Landschaftsverband Rheinland / Text: Bruno P. Kremer
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Volltext-PDF-Datei "Lesebuch Landschaft - Ein Blick in die Bergische Kulturlandschaft" von Carina Harbich, Frank Herhaus, André Spans, Manuela Thomas (Redaktion), herausgegeben vom LVR-Netzwerk Landschaftliche Kulturpflege (2015, 6,5 MB).
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Carina Harbich; Frank Herhaus; André Spans; Manuela Thomas
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Früher gehörten sie zum gewohnten Bild der Dörfer: Die im Frühling wunderschön blühenden Streuobstwiesen aus Apfel- und Birnbäumen. Im Homburger Ländchen wurden Streuobstwiesen etwa seit dem Mittelalter rund um ländliche Siedlungen angelegt und auch als Viehweide genutzt. Zu Zeiten, als Obst und Südfrüchte noch nicht alltäglich und zu jeder Jahreszeit im Supermarkt erhältlich waren, stellten die gelagerten, getrockneten oder eingekochten Erträge der Obstwiesen im Winterhalbjahr einen wichtigen Vitamin- und Zuckerlieferanten dar. So findet man den seltenen Paafenapfel oder die Bergische Schafsnase fast nur noch in den alten Streuobstwiesen im Homburger Ländchen. Auch der Tulpenapfel ist hier noch mit einigen Dutzend Baumveteranen vertreten. Da er fast jährlich Früchte bringt (durch die sehr späte Blüte gibt es kaum Spätfrost-Schäden) war er in Notzeiten ein sicherer Nahrungslieferant.
Nach dem Zweiten Weltkrieg spezialisierte sich der Obstanbau: Während eine Streuobstwiese früher zu jedem Bauernhof gehörte, finden sich diese heute an nur noch wenigen Stellen. Auch rund um Nümbrecht sind nur noch kleine Teile der einst großflächigen Bestände erhalten. Diese sind häufig überaltert und müssen durch Nachpflanzungen sowie fachgerechten Schnitt neu strukturiert werden. Ein Homburger Ländchen ohne die frühlingshafte Blütenpracht der Apfel-, Birn-, Pflaumen- und Kirschbäume wäre kaum denkbar. Streuobstwiesen sind Zeugen einer jahrhundertealten Bewirtschaftungsweise und prägen das Landschaftsbild noch heute. Die alten Bäume bieten dabei vielen seltenen Tierarten einen Lebensraum.
Kleiber und Grünspecht, Zwergfledermaus, Maulwurf und Regenwurm, Aurorafalter und Kreuzspinne, Wiesen-Schaumkraut, Margerite und Spitzwegerich, Große Sauerampfer und Wiesen-Platterbse – dies sind nur einige Beispiele von charakteristischen Pflanzen- und Tierarten, die auf den Wiesen und Obstbäumen vorkommen können. Bis zu 3.000 zum Teil gefährdete Tier- und Pflanzenarten wurden auf gut gepflegten Streuobstwiesen nachgewiesen! Im Boden, im Unterwuchs, an Ästen und Stämmen und auf Blättern finden sie ihren passenden Kleinstlebensraum. Die Astlöcher alter und knorriger Obstbäume bieten Vogel- und Fledermausarten geeigneten Unterschlupf und Nachwuchsquartiere. Dadurch konnte das einzige bekannte Steinkauz-Paar im Oberbergischen in Nümbrecht Lindscheid, bei der letzten bergischen Mosterei, nachgewiesen werden. Auch im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis wurden diese amselgroßen Eulen gesichtet, die als wertvolles Aushängeschild für die Streuobstwiesen in ganz Deutschland stehen. Für Wildbienen ist eine Streuobstwiese zur Zeit der Obstblüte auch durch die blühende Kräuterwiese eine wahre Bienenweide. Auch finden sie in abgestorbenen Ästen kleine Bohrlöcher anderer Insekten in denen sie ihre Brut sicher mit Pollenvorräten versorgen können.
(Biologische Station Oberberg, 2015. Erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)
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