Aus einer Ansiedlung von Pottaschbrennern entstand im Mittelalter der Ort Esthal. Der Name Esthal leitet sich von Estall ab, was Aschenstelle bedeutet. 1380 wurde Esthal zum ersten mal in einer Urkunde erwähnt. Damals gab Johannes von Leiningen-Rixingen die Burg Erfenstein mit seiner „Zugehörde“, dem Gericht Esthal mit Wald, Wasser und Weide an die Herren von „Erffensteyn“ als Lehen. Burg und Dorf blieben im Besitz der Grafen von Leiningen und wurden an verschiedene Lehensnehmer weitergegeben. Ab 1585 wurden die Herren von Dalberg Lehensnehmer der Leininger und bestimmten bis zur französischen Revolution die Geschicke von Esthal. Von 1816 bis 1945 wurde die Pfalz und damit auch Esthal bayrisch. In den Kriegen 1870/71 und 1914/18 wurde das Dorf nicht in Mitleidenschaft gezogen. Im 2. Weltkrieg (1939-1945) wurden bei einem Luftangriff fünf Anwesen vollkommen zerstört und mehr als 20 Häuser beschädigt. 23 Menschen kamen damals im Ort ums leben. 1945 rückten amerikanische Truppen in Esthal ein. So gehörte Esthal zunächst zur amerikanischen Besatzungszone, später zur französischen. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland erlebt Esthal friedvolle Tage. Viele seiner Bewohner sind in den zahlreichen Vereinen des Ortes engagiert und in den Wintermonaten lässt man gerne den alten Brauch des „Oischerrens“ wieder aufleben.
Im Jahr 1426 wurde in Esthal erstmals eine Kirche erwähnt, die auch über die Zeit der Reformation hinweg katholisch geblieben ist. Der heutige Kirchenbau stammt aus dem Jahr 1934 und schließt Teile der alten Katharinenkirche mit ein. In der Kirche, die dem heiligen Bruder Konrad geweiht ist, finden wir neben anderen Heiligenfiguren eine Statue des heiligen Petrus aus der Zeit um 1500. Am Seitenportal befindet sich ein Wappenstein aus der alten Kirche, der auf die lange Herrschaft der Herren von Dalberg in Esthal hinweist. Für die Mitglieder der evangelischen Glaubensgemeinschaft wurde 1900 ein eigener Gemeindesaal eingerichtet.
Im Jahre 1951 wurde mit dem Bau des pfälzischen Provinz-Mutterhauses der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, Kloster St. Maria begonnen und 1958 erweitert. Seit 2019 befindet sich das Kloster St. Maria nicht mehr in Trägerschaft der Niederbronner Schwestern. Der Orden hat das Anwesen an die „Europäisches Haus Esthal GmbH” verkauft.
(Gemeinde Esthal, 2025)
Internet
esthal.de: Seite der Gemeinde Esthal (abgerufen am 07.01.2025)