Funktion
Der Dreibrunnenthaler Woog war im System der Holztrift ein Sammelwoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser. Der Beginn der eigentlichen Holztrift fand erst unterhalb des Wooges statt.
Bauwerke
Wie auch bei den anderen Triftwoogen am Breitenbach befindet sich im Dreibrunnenthaler Woog kein aufgestautes Wasser mehr. Einzig ein geringer natürlicher Bachdurchfluss besteht. Weiterhin auffällig ist der aus Blickrichtung des Wooges stark zugewachsene Zustand der Oberfläche des Dammbereiches. Der wasserstauende Damm besteht weitgehend aus Erdreich. Das schmale, vertikal-ausgerichtete, Auslaufbauwerk besteht dagegen aus massiven übereinander gemauerten Sandsteinquadern mit einem einige Zentimeter breiten vertikalen Spalt für den Wasserabfluss.
Die Rückseite des Bauwerkes vermittelt einen völlig anderen Eindruck. Zu erkennen ist der Damm aus Erdreich. Markant ist das unterhalb des Erdreiches, über eine Breite von mehreren Metern, liegende dreireihige sandsteingemauerte Fundament. Es trennt das Erdreich vom abfließenden Bachbett. Mittig befindet sich die Öffnung des Grundablasses für das abfließende Wasser. Das Innere des Grundablasses liegt aufgrund der baulichen Enge und Tiefe völlig im Dunkeln. Unter Hinzunahme einer Taschenlampe ergibt sich jedoch ein aufschlussreicher Einblick in ein fast zweihundert Jahre altes Bauwerk, das wie gerade neu errichtet wirkt.
Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Dreibrunnenthaler Woog war einst Teil der Holztrift am Breitenbach. Erbaut wurde er in den Jahren 1831 bis 1832. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben, vereinzelt auch noch bis zum Jahr 1906, als die Trift offiziell eingestellt wurde. Der knapp sieben Kilometer lange Breitenbach mit seinen beiden Quellzuflüssen zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs im mittleren Pfälzerwald. Die Mündung in den Speyerbach befindet sich ungefähr auf halbem Wege zwischen den Gemeinden Lambrecht und Elmstein.
Umgebung des Wooges
Wenige Hundertmeter oberhalb des Dreibrunnenthaler Wooges befindet sich der natürliche Quellaustritt des Dreibrunnenbaches. Eine Quellbrunnenfassung, vergleichbar am Finsterbreitenbach, fehlt. Der Wasseraustritt ist aufgrund der sehr geringen Schüttung nicht standortgebunden, sondern je nach Jahreszeit oder hydrologischer Situation über das Gelände verteilt.
In Sichtweite unterhalb des Dreibrunnenthaler Wooges befindet sich eine etwa drei Meter hohe Sohlrampe. Wegen des geringen Wasserflusses des Dreibrunnenbaches sind die beeindruckende Bauweise und die Materialwahl für die Sohlrampe gut sichtbar. Die massive Sohlrampen besteht aus großen Sandsteinplatten. Die Seitenwände der Sohlrampe wurden als treppenartige Mauern aus Sandsteinquadern hergestellt. Diese sind teilweise eingestürzt.
Aufgrund des großen Gefälles des Breitenbaches wurde das gesamte Triftgewässer durch mehrere Sohlrampen, wie z.B. die Sohlrampe am Breitenbach, ergänzt.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)