Weitersweiler ist eine rheinland-pfälzische Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in der Verbandsgemeinde Göllheim mit etwa 500 Einwohnern (Stand vom 31. Dezember 2019). Der Ort liegt an den Ausläufern des Donnersberges und ist von landwirtschaftlicher Nutzfläche, Pferdekoppeln, Feldern sowie Streuobstwiesen umgeben. Die gesamte Gemeindefläche umfasst 4,52 Quadratkilometer. Die Dorfgemeinschaft ist für ihre Geselligkeit und ehrenamtlichen Aktivitäten bekannt. Durch den Ort fließt der Häferbach, der für die Historie des Ortes eine bedeutende Rolle spielte. Er teilte den Ort im Zeitraum zwischen den Jahren 1410 bis 1792 in zwei Hälften. Der nördliche Teil des Ortes stand unter der Herrschaft der Herren Wambold von Umstadt und die südliche Hälfte unter der Herrschaft der Fürsten von Nassau-Weilburg.
Geschichte Unbekannt ist, wer die ersten Ansiedler des Ortes waren. Der erste urkundliche Nachweis und damit von Einwohnern stammt aus der Zeit der Jahre um 1194-98. Es ist aber anzunehmen, dass der Ort bereits zur Zeit der fränkischen Merowinger entstanden ist. Darauf weist zumindest die Wortsilbe „-weiler“ hin. Möglich ist auch, dass die erste Ansiedlung durch Knechte des Klosters Münsterdreisen (an der Pfrimm zwischen Dreisen und Standenbühl im Donnersbergkreis gelegen) erfolgte. Das würde jedenfalls erklären, warum Weitersweiler als eine „katholische Insel“ inmitten einer protestantischen Umgebung Bestand hatte.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich auch die Ortsstruktur weiter. Im Zeitraum von 1800 bis heute lässt sich anhand verschiedener Kartenausschnitte erkennen, dass sich der Ort um einige Straßen und Wohnflächen erweitert hat. Um 1800 gab es lediglich Teile der Hauptstraße, den Jakobsweiler Weg, einen Teil der Lindenstraße und der Bolander Straße sowie die Straße Kirchberg. (siehe die Karten „Tranchot- v. Müffling 1803-1820 (RLP)“ und „Topogr. Aufnahme Bayern Pfälzische Gebiete (1836-1841)“ im historischen Kartenwerk von KuLaDig). Ansonsten war der Ort von Feldern umgeben. Im Laufe der Jahre hat sich das Dorf in alle Richtungen ausgebreitet, wodurch es auch zum Ausbau von Straßen kam. Vor allem im nördlichen Teil des Ortes entstanden mehrere Wohngebiete.
Wie in vielen Orten der Pfalz gab es auch in Weitersweiler eine niederadlige Familie, die „von Weitersweiler“ im Namen trug. In der Wormser Magnuskirche steht an der Südwand eine Grabplatte von Christina geborene zu Walburg. Sie verstarb am 13. Januar 1470 als „UXOR NICOLAI DE WITERSWI(LE)R“, also als Ehefrau des Nicolai von Weitersweiler (Azzola, 1992, S. 187). Interessanterweise enthält ihr Wappen auf der Grabplatte ein „Wagnerrad“. Eine genaue Zuordnung muss unterbleiben. Denn „entweder entstammte (sie) einer Wagner-Familie [...] oder ihr Mann war Wagner“ (Azzola, 1992, S. 187), so daß auch ihre Grabplatte mit dem gleichen Zeichen geschmückt ist.
Die Ortsgemeinde Weitersweiler war im Jahr 2020 Modellgemeinde im Forschungsprojekt Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz (KuLaDig RLP).
(Leonie Barth, Ruth Lehmacher, Luana Seitz, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Herrn Jürgen Cronauer, 2020)
Quellen Geschichtliches von Weitersweiler, in: Festschrift zum 90-jährigen Stiftungsfest des Männergesangvereins Weitersweiler. Dorfspaziergang: Die Rheinpfalz zu Gast in Weitersweiler, in: Rheinpfalz, Lokalteil, März 2018.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.