Der Brunnenplatz an der Bolander Straße in Weitersweiler wird umgangssprachlich „s´Plätzche“ genannt. Im Jahr 1985 wurde der namensgebende kreuzförmige Brunnen errichtet. An diesem Ort befanden sich bis zum Jahr 1960 das Armenhaus der Gemeinde sowie ein Gedenkkreuz.
Beschreibung Der Grundriss des Platzes umfasst eine Fläche von 18 x 18 Metern. Der Platz besitzt eine Umfassungsmauer mit historischen Grenzsteinen aus der Gemarkung von Weitersweiler. Ein Grenzstein zeigt einen Kelch, der an das Kloster in Münsterdreisen erinnern soll. Zwei Steine zeigen das Wappen der Herren von Wambold. Auf einem dieser Steine steht das Jahr 1709. Die Mauer wurde von Edmund Würz und Willi Schneider erbaut, zwei handwerklich versierten Dorfbewohnern, die die Gemeinde bei vielen Objekten im Ort unterstützt haben.
Geschichte Bis zum Jahre 1960 stand im nördlichen Bereich des Platzes das Gemeindehaus (Armenhaus). Im Armenhaus wohnten bis zu drei Familien. Am südöstlichen Ende des Platzes befand sich die Schmiede von Hannes Weber. Im Jahre 1971 entstand an der Ostseite des Platzes die Feuerwache, die heute wegen der großen Feuerwehrfahrzeuge nur noch als Mannschaftsraum (Treffpunkt des Feuerwehrfördervereins) und zusätzliches Lager der Feuerwehr genutzt wird. Die freiwillige Feuerwehr Weitersweiler hat seit dem Jahr 2006 (26.5.2006) ihr Gerätehaus in direkter Nähe zum Bürgertreff. Nach der Überlieferung älterer Bürger soll sich die im 19. Jahrhundert vorhandene jüdische Synagoge (1847-1884) an dieser Stelle befunden haben (Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der jüdischen Geschichte). Ebenso gibt es Hinweise darauf, dass die im Mittelalter üblicherweise vorhandene Zehntscheune hier stand.
Brunnen Auf dem Platz steht seit dem Jahr 1985 ein Brunnen, den der ortsansässige Künstler Uli Lamp gestaltet und der Gemeinde als Geschenk zur Einweihung des Platzes gestiftet hat. Der kreuzförmige Sandsteintrog trägt Reliefs mit Orts- und Landschaftsansichten. Sie zeigen an der Südseite das Wappen von Weitersweiler mit dem Schutzpatron St. Bartholomäus. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man eine Szene zur westlichen Ortsgrenze hin, Richtung Neunäckerweg, mit den Pappeln am Häferbach und dem Donnersberg am Horizont. An der Ostseite wird der Blick auf das alte Feuerwehrhaus und auf den dahinterliegenden Kirchturm der St. Bartholomäus Kirche gerichtet. Die Westseite des Sandsteintrogs zeigt eine Landschaft mit Kühen, die das frühere Gepräge des Ortes mit Landwirtschaft und Viehhaltung wiedergeben soll. Der Stock des Brunnens wird von einem Sämann aus Bronze gekrönt, der ebenfalls von Uli Lamp hergestellt wurde.
Seit der Einweihung im Jahr 1987 ist das Areal mit dem Namen „s´Plätzche“ der neue Dorfplatz der Gemeinde Weitersweiler. Die Bepflasterung des Dorfplatzes wurde im Jahr 2017 erneuert.
(Leonie Barth, Ruth Lehmacher, Luana Seitz , Universität Koblenz- Landau / freundliche Hinweise von Herrn Reinhard Kaufhold, 2020)
Quelle Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der jüdischen Geschichte
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