Jüdischer Friedhof in Weitersweiler

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Weitersweiler
Kreis(e): Donnersbergkreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 36′ 55,86″ N: 8° 00′ 40,55″ O 49,61552°N: 8,01126°O
Koordinate UTM 32.428.577,32 m: 5.496.352,93 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.428.624,02 m: 5.498.112,31 m
  • Jüdischer Friedhof in Weitersweiler (2017)

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Der jüdische Friedhof in Weitersweiler liegt im Osten der Gemeinde am Rande des Marnheimer Wegs.

Die von der jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz am Eingang angebrachte Tafel datiert die Entstehung auf das Jahr 1870. Der jüdische Friedhof in Weitersweiler ist jedoch vermutlich schon im 18. Jahrhundert entstanden. Er findet sich in einer Erhebung über bestehende jüdische Friedhöfe, die im Jahr 1821 vom Landkommissariat Kirchheimbolanden im Raum Donnersberg durchgeführt wurde. Auch im 1843 angelegten Urkataster der Steuergemeinde Weitersweiler erscheint der Friedhof.

Durch seinen Baumbestand ist der auf einer Anhöhe an einem Nebenarm des Marnheimer Weges liegende Begräbnisplatz weithin sichtbar. Die Entfernung von dem ummauerten und mit einem schmiedeeisernen Tor abgeschlossenen Friedhof zur Ortsmitte beträgt gut einen Kilometer. Die Friedhofsmauer umschließt eine Rasenfläche von 680 qm, auf der die 21 erhaltenen Grabsteine oder Grabsteinfragmente – im Jahr 1975 in der Südwestecke neu aufgestellt – in vier Reihen angeordnet sind. Die im Jahr 1892 unter Beteiligung der politischen Gemeinde Weitersweiler errichtete Friedhofsmauer ist original erhalten.
Die Grabmale sind überwiegend aus Sandstein. Die meisten von ihnen haben einen schlichten rundbogigen oder gekurvten Abschluss. Daneben finden sich ein im klassizistischen Stil gehaltenes Grabmal mit dem Symbol der Levitenkanne, ein Grabstein mit biedermeierlichen Stilelementen und ein aus schwarzem, poliertem Granit hergestellter Stein mit Jugendstildekoration. Die ältesten noch lesbaren Inschriften von 1772 und 1782 bestehen ausschließlich aus hebräischen Schriftzeichen. Später wurden die Vorderseiten der Grabsteine hebräisch beschriftet, die Rückseiten deutsch.

Auf dem bis 1917 belegten Friedhof in Weitersweiler wurden auch die Toten der jüdischen Gemeinde in Dreisen bestattet.

Geschichte der jüdischen Gemeinde in Weitersweiler
Eine kleine jüdische Kultusgemeinde bestand in Weitersweiler wohl schon im 18. Jahrhundert, denn 1808 waren bereits 51 Einwohner mosaischen Glaubens verzeichnet. Zeitweise gehörten ihr auch jüdische Familien aus Dreisen und Standenbühl an. Im Jahr 1857 hatten die Juden mit 42 Personen einen Anteil von knapp 11 % an der Gesamtbevölkerung von Weitersweiler, die weit überwiegend katholisch war. Durch Auswanderung nach Nordamerika und auch durch Umzüge in andere Gemeinden war die Zahl der Mitglieder immer kleiner geworden, so dass sich die verbliebenen der jüdischen Gemeinde Göllheim anschlossen. Spätestens 1907 lebte kein jüdischer Bürger mehr in Weitersweiler.

Im Jahr 1824 findet sich ein Hinweis auf ein Bethaus in Weitersweiler. Als Nachfolgebau für dieses Bethaus wurde 1847 eine Synagoge errichtet. Neben Synagoge und Friedhof verfügte die Kultusgemeinde über ein kleines Ritualbad. Die Mikwe wurde allerdings beim Verkauf des zugehörigen Gebäudes im Jahr 1861 nicht mehr erwähnt.

Der jüdische Friedhof in Weitersweiler ist als Denkmalzone im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Donnersbergkreis geführt. Der Eintrag lautet: „Jüdischer Friedhof weitab östlich des Dorfes, an einem Nebenarm des Marnheimer Weges (Denkmalzone)
vermutlich nach 1850 angelegt; originale Friedhofsmauer und 20 Grabsteine von 1772 bis 1917 erhalten.“


(Johannes Weingart, 2017)

Literatur

Alicke, Klaus-Dieter (2008)
Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 3. S. 3926, Gütersloh.
Fischbach, Stefan; Westerhoff, Ingrid / Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2005)
Synagogen Rheinland-Pfalz - Saarland: "... und dies ist die Pforte des Himmels". (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, 2.) S. 385, Mainz.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Donnersbergkreis. Denkmalverzeichnis Donnersbergkreis, 27. November 2018. S. 54, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Donnersbergkreis, abgerufen am 16.06.2023
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Donnersbergkreis. Denkmalverzeichnis Donnersbergkreis, 27. November 2018. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Donnersbergkreis, abgerufen am 29.01.2019
Knopp, Werner / Landesarchiverwaltung Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1975)
Dokumentation zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz und im Saarland von 1800 bis 1945. In: Statistische Materialien zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung, (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Band 16.) S. 73 u. 120, Koblenz.
Krienke, Dieter (1998)
Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 15: Donnersbergkreis. S. 247, Worms.
Kukatzki, Bernhard (1996)
...die Gräber, die auf dem Berge waren.... Der jüdische Friedhof in Weitersweiler. In: Donnersberg-Jahrbuch 19, S. 76-80. Kirchheimbolanden.
Kukatzki, Bernhard (1995)
Der jüdische Friedhof in Weitersweiler. Friedhof für die Dörfer Weitersweiler und Dreisen. Landau in der Pfalz.
Nordpfälzer Geschichtsverein (Hrsg.) (1992)
Jüdisches Leben in der Nordpfalz. Eine Dokumentation des Nordpfälzer Geschichtsvereins. S. 47, 76, 78. S. 47, 76, 78, Otterbach.
Weber, Otmar (2005)
Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute unter besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südwestpfalz. S. 151, Dahn.

Jüdischer Friedhof in Weitersweiler

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Marnheimer Weg
Ort
67808 Weitersweiler
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1821

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„Jüdischer Friedhof in Weitersweiler”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-274593 (Abgerufen: 26. April 2024)
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