Mühlengraben Troisdorf

Eschmarer Mühlengraben, Sieglarer Mühlengraben

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Troisdorf
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 47′ 44,21″ N: 7° 07′ 29,24″ O 50,79561°N: 7,12479°O
Koordinate UTM 32.367.844,58 m: 5.628.772,76 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.579.346,40 m: 5.629.512,92 m
  • Der Troisdorfer Mühlengraben auf seinem Weg durch den Stadtteil Sieglar (2017)

    Der Troisdorfer Mühlengraben auf seinem Weg durch den Stadtteil Sieglar (2017)

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  • Teile der technischen Stau- und Wehranlagen am Abzweig des Troisdorfer Mühlengrabens von der Agger (2017)

    Teile der technischen Stau- und Wehranlagen am Abzweig des Troisdorfer Mühlengrabens von der Agger (2017)

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  • Die Troisdorfer Uferstraße an der Agger bei Troisdorf (2017), unmittelbar hier zweigt der Troisdorfer Mühlengraben von der Agger ab.

    Die Troisdorfer Uferstraße an der Agger bei Troisdorf (2017), unmittelbar hier zweigt der Troisdorfer Mühlengraben von der Agger ab.

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  • Sieglarer Mühle in Troisdorf-Sieglar, rückwärtige Ansicht vom Mühlengraben aus (2017).

    Sieglarer Mühle in Troisdorf-Sieglar, rückwärtige Ansicht vom Mühlengraben aus (2017).

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  • Der Troisdorfer Mühlengraben kurz vor seiner Mündung zurück in die Sieg bei Bergheim / Müllekoven (2017).

    Der Troisdorfer Mühlengraben kurz vor seiner Mündung zurück in die Sieg bei Bergheim / Müllekoven (2017).

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  • Frühere Werksanlagen der Friedrich-Wilhelm-Hütte im Bereich des Mühlengrabens an der Josef-Kitz-Straße in Troisdorf-Friedrich-Wilhelms-Hütte (2020).

    Frühere Werksanlagen der Friedrich-Wilhelm-Hütte im Bereich des Mühlengrabens an der Josef-Kitz-Straße in Troisdorf-Friedrich-Wilhelms-Hütte (2020).

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  • Der Troisdorfer Mühlengraben kurz vor seiner Mündung zurück in die Sieg bei Bergheim / Müllekoven (2017).

    Der Troisdorfer Mühlengraben kurz vor seiner Mündung zurück in die Sieg bei Bergheim / Müllekoven (2017).

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  • Stau- und Wehranlagen am Abzweig des Troisdorfer Mühlengrabens von der Agger, im Hintergrund Teile des früheren Hüttenwerks Friedrich-Wilhelms-Hütte, heutige Mannstaedt-Corus GmbH (2017).

    Stau- und Wehranlagen am Abzweig des Troisdorfer Mühlengrabens von der Agger, im Hintergrund Teile des früheren Hüttenwerks Friedrich-Wilhelms-Hütte, heutige Mannstaedt-Corus GmbH (2017).

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  • Mühlengraben und Gebäude der Eschmarer Mühle bei Troisdorf-Eschmar (2017).

    Mühlengraben und Gebäude der Eschmarer Mühle bei Troisdorf-Eschmar (2017).

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  • Die Abzweigung des Troisdorfer Mühlengrabens von der Agger unter der Uferstraße am Aggerwehr (2017).

    Die Abzweigung des Troisdorfer Mühlengrabens von der Agger unter der Uferstraße am Aggerwehr (2017).

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  • Stauwehr an der Agger bei Troisdorf, kurz vor der Mündung in die Sieg (2017). Hier zweigt der Troisdorfer Mühlengraben von der Agger ab.

    Stauwehr an der Agger bei Troisdorf, kurz vor der Mündung in die Sieg (2017). Hier zweigt der Troisdorfer Mühlengraben von der Agger ab.

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Der Mühlengraben in der Siegaue
Die Entstehung des von der Agger gespeisten Mühlengrabens in der Siegaue südwestlich von Troisdorf steht wohl in Verbindung mit der Anlage des Siegburger Mühlengrabens schon im 12. Jahrhundert: Die Siegburger Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg benötigte für den Betrieb ihrer zahlreichen Mühlen im Bereich von Sieg und Agger eine Regulierung der Wasserläufe durch entsprechende Bauten. Der für die Öl- und Getreidemühlen in Sieglar und Eschmar notwendige Graben ist um das Jahr 1700 belegt, dürfte aber wohl älter sein.

Der Verlauf des Grabens
Der Mühlengraben verläuft über eine Strecke von knapp 8 Kilometer. Abgeleitet aus der Agger unmittelbar vor ihrer Mündung in die Sieg, fließt er südlich der Troisdorfer Ortsteile Friedrich-Wilhelms-Hütte, Sieglar, Eschmar und Müllekoven in Richtung Westen, bevor er kurz vor der historischen Siegfähre bei Bergheim wieder in die Sieg zurück mündet.
Im Schnitt ist der Graben etwa 3-4 Meter breit, teils wird er durch aufgeschüttete Wälle und Dämme begrenzt. Auf seinem Weg wird das Wasserbauwerk von zahlreichen Brücken überquert. Die Durchflussmenge des Grabens ist laut Aggerverband auf maximal 1,2 Kubikmeter pro Sekunde festgelegt worden (frdl. Hinweis Herr Schneider).

Die hier eingezeichnete Objektgeometrie folgt dem heutigen Verlauf des Troisdorfer Mühlengrabens entsprechend der modernen Deutschen Grundkarte (DGK 5 1:5.000). Eine größere Abweichung vom aktuellen Verlauf lassen aber sowohl die historischen Karten der Preußischen Uraufnahme (1836-1850) wie auch die Blätter der zwischen 1891 und 1912 erarbeiteten Preußischen Neuaufnahme in Form einer Schleife östlich von Sieglar erkennen (vgl. Kartenansicht).

Bedeutung für Friedrich-Wilhelms-Hütte
Im heutigen Troisdorfer Ortsteil Friedrich-Wilhelms-Hütte verschwindet der Mühlengraben teilweise in den Werksanlagen der heutigen Mannstaedt-Corus GmbH bzw. deren Werkssiedlung „Schwarze Kolonie“. Das Werk wurde um 1825 von Johann Wilhelm Windgassen (1779-1852) als Friedrich-Wilhelms-Hütte gegründet. Die Ansiedlung des Eisenhüttenwerks hing wesentlich mit der hier verlässlichen Wasserversorgung durch den Mühlengraben zusammen.
Die Eisenschmelze firmierte ab 1855 als Sieg-Rheinische-Bergwerks- und Hütten AG und nach 1911 erfolgter Fusion mit den Köln-Kalker Mannstaedt-Werken unter deren Namen, bevor sie 1923 von Klöckner in Kalk übernommen wurde (HbHistSt NRW 2006).
Aus den ab 1830 erbauten Arbeiter- und Angestelltenwohnungen in der Werksumgebung entstand bis um 1900 allmählich die gleichnamige Siedlung, die 1919 eine eigene politische Vertretung erhielt.
Zunächst zum Gemeinde- und Amtsverband Menden (heute Stadt Sankt Augustin) gehörend, ist Friedrich-Wilhelms-Hütte seit der kommunalen Neuordnung zum 1. August 1969 Stadtteil von Troisdorf.

Hinweise
Der Troisdorfer Mühlengraben ist ein wertgebendes Merkmal des Kulturlandschaftsbereichs Mühlengraben / Sieglar (Regionalplan Köln 439).
Der Graben selbst ist kein Denkmal, entlang seines Verlaufs werden aber einige (Mühlen-) Gebäude als Baudenkmale in der Denkmalliste der Stadt Troisdorf geführt (troisdorf.de, Denkmalliste).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2017/2019)

Quelle
Freundliche Hinweise von Herrn Ralf Schneider, Amöneburg, 2017.

Internet
www.troisdorf.de: Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte (abgerufen 13.02.2017, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.09.2022)
www.troisdorf.de: Der Mühlengraben (abgerufen 14.01.2019, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.09.2022)
troisdorf.de: Denkmalliste Troisdorf (Stand März 2017, PDF-Datei, 342 kB, abgerufen 25.01.2018, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.09.2022)

Literatur

Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 1009-1010, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2016)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung. Köln.

Mühlengraben Troisdorf

Schlagwörter
Ort
53844 Troisdorf - Friedrich-Wilhelms-Hütte, Sieglar, Eschmar, Müllekoven, Bergheim
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1700

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Mühlengraben Troisdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-264352 (Abgerufen: 8. September 2024)
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