Der Troisdorfer Mühlengraben im Bereich der Meindorfer Straße / Am Driesch auf seinem Weg durch den Stadtteil Sieglar (2017).
Copyright-Hinweis:
Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-NC-SA 3.0
Fotograf/Urheber:
Franz-Josef Knöchel
Medientyp:
Bild
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Der Troisdorfer Mühlengraben im Bereich der Meindorfer Straße / Am Driesch auf seinem Weg durch den Stadtteil Sieglar (2017).
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In einem auf den 23. September 1654 datierten registerartigen Weistum zu Abgaben und Pachten auf Ländereien des Sieglarer Präsenzmeisterhofes werden verschiedene „am Müllenwaßeren“ liegende Fluren angeführt. Darunter wird im Bereich des damit bezeichneten Troisdorfer Mühlengrabens an der heutigen Weidengasse auch eine hier als „Scheppstatt“ bezeichnete Schöpfstelle genannt, wo die am dortigen „Berg“ wohnenden Sieglarer ihr Wasser holten und auch ihre Wäsche wuschen (hier zitiert nach Schulte 1991, S. 15):
„Scheppstatt. Ist ein ort deß Müllengrabens da die Lärer so daselbst am berge Wohnen, waßer schepffen gehen durch eine gaß daher genant die Schepffgaß, an welcher pfechtiges orter ligen“
Die Bezeichnung „Lärer“ in der Quelle entspricht der heute noch üblichen Selbstbezeichnung „Löörer“ der Sieglarer Einwohner*innen. Der Begriff „Berg“ ist mit Blick auf die Topographie vor Ort etwas irreführend, da die Höhen über Normalnull hier nur um wenige Meter variieren. Nach Auskunft älterer Sieglarer wässerte bis in die Nachkriegszeit hinein auch noch der letzte Korbmacher in Sieglar - ein in der Weidengasse wohnender Herr Ludwig - seine Weidenstöcke an der Scheppstatt (Hinweis Frau Appel). Es ist anzunehmen, dass hier eine Furt im Mühlengraben den Zugang zum Wasser erleichterte. Solche Stellen mit flachem Wasserstand erleichterten zudem die Durchquerung eines Fließgewässers zu Fuß, zu Pferd oder mit einem Fahrzeug, wenn keine Brücke vorhanden war und bestimmten damit auch den Verlauf von historischen Verkehrswegen.
Lage auf historischen Karten Die Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) wie auch die der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme und der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) lassen die Scheppstatt nicht gesondert erkennen. Die historischen Karten zeigen aber deutlich, dass der Mühlengraben die Ortsgrenze von Sieglar nach Süden hin darstellte (vgl. Kartenansichten). Die noch in den topographischen Karten TK 1936-1945 ausgewiesene Flurbezeichnung „In der Gesellschaft“ lässt darauf schließen, dass das Areal südlich des Mühlengraben im Sinne einer Allmende als Gemeindeflur in gemeinschaftlichem Besitz der Dorfgemeinschaft genutzt wurde.
Hinweis Der Troisdorfer Mühlengraben grenzt hier an das Naturschutzgebiet Siegaue / Siegmündung (NSG SU-009) (nsg.naturschutzinformationen.nrw.de).
Sieglarer Fluren, Sieglarer Namen - zwei Aktenpakte von Schirm- und Präsenzhof. In: Troisdorfer Jahreshefte XXI 1991, hrsg. vom Arbeitskreis Troisdorfer Jahreshefte und der Stadt Troisdorf, S. 3-23. S. 15, Troisdorf.
Schöpf- und Waschstelle „Scheppstatt“ am Mühlengraben in Sieglar
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