Diese Objektgruppe zeigt an der historischen Schifffahrtsstraße Ruhr gelegene Schleusen, Sicherheitshäfen und Leinpfade. Die Ruhr wurde seit dem 17. Jahrhundert zu einem Schifffahrtskanal ausgebaut. Vorher waren durchgehende Kohlentransporte aus den Bergwerken nach Holland nicht möglich, da Schleusenwehre und natürliche Hindernisse durchgehende Fahrten verhinderten. Auf Drängen holländischer Kaufleute wurde ab 1768 Ausbaupläne vom königlich preußischen Bergwerksdepartement in Berlin entwickelt. Erst nach Intervention des preußischen Königs wurde ab 1773 mit dem Bau begonnen. 1776 bis 1768 legte man die Leinpfade an und 1780 wurde der Ruhrschifffahrtsweg von Herdecke nach Duisburg auf 75 Kilometern Länge eröffnet. Der Ausbau diente überwiegend dem Kohlentransport. Hierzu legte man Niederlagen an, in denen die Kohlen zwischengelagert wurden. Zu diesen führten Transportwege von den Bergwerken, aus diesen Wegen entwickelten sich die ersten Eisenbahnen Deutschland. Insgesamt 17 Schleusen, vorwiegend an den historischen Mühlenwehren (Mühlenschlagden) angelegt, ermöglichten den durchgehenden Schiffsverkehr. Elf Häfen (Sicherheitshäfen) dienten vorwiegend dem Schutz der Schiffe bei Hochwasser und Eisgang. Höhepunkt der Schifffahrt auf der Ruhr waren die Jahre um 1860. Mit dem Bau der Rurtalbahn, die einen schnelleren und billigeren Transport der Kohlen ermöglichte, verlor die Schifffahrt ihre Bedeutung, sie wurde 1890 eingestellt.
(Claus Weber, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2016)
Literatur
Weber, Claus (1990)
Historische Ruhrschleusen zwischen Mülheim a.d. Ruhr und Essen. In: Duisburg und der Untere Niederrhein, (Führer zu archäologischen Denkmälern Deutschland, 21.) S. 213-221. Stuttgart.
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