Am linken Ufer des Ruhrbogens, an der Grenze der Stadtteile Holthausen-Überruhr und Burgaltendorf, liegt der Holteyer Hafen. Bereits seit 1780 befand sich hier der Leinpfad als Treidelpfad (Weg für Arbeitspferde, die die Ruhraaken stromaufwärts zogen). 1833 wandte sich das Ruhrschifffahrtsamt an den Oberpräsidenten Vinke in Münster mit dem Ziel, einen Sicherheitshafen für Hoch- und Niedrigwasser an der mittleren Ruhr zu bauen. Bei zweifelhafter Witterung, bei Frost und Hochwasser sollte der Hafen angesteuert werden und notfalls zur Überwinterung dienen. 1837/38 begannen der Bau des Wärterhauses und des Magazins sowie die Ausschachtungsarbeiten im Hafenbecken. 1852/53 wurde die alte Rollbrücke durch eine massive Brücke ersetzt.
Das Hafenbecken stammt aus der Zeit um 1840, ebenso der gepflasterte Leinpfad. Der Hafen wurde von einem vereidigten Hafen-Aufseher, der am Hafen seine Wohnung hatte, überwacht. Die Hafeneinfahrt des Holteyer Hafens wird überquert von einer Bruchsteinbrücke. Die Brücke setzt den am Ufer gelegenen Treidelpfad fort. Das 80 Meter x 50 Meter große Hafenbecken ist in seinen südlichen Bereichen verlandet und mit Strauchwerk bewachsen. An der Ostseite ist die gemauerte Uferbefestigung in Resten erhalten.
Neben der Hafeneinfahrt von der Ruhr erfolgt ein zweiter Wasserzulauf von Süden, der den Bereich der Ruhrniederung entwässert und die Grubenwasser der Altendorfer Zechen abführte.
Nach einem Plan im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf von 1852 befand sich an der westlichen Hafenseite, südlich des Hafenwärterhauses und des Magazins, die Kohlenniederlage der Zeche Mönckhoffsbank. An der Westseite des Hafens ist der Damm der ehemaligen Betriebsbahn Charlotte und Mönckhoffsbank gut erhalten. Der Gleiskörper ist entfernt und der Damm mit Gras und Strauchwerk bewachsen. An der Ostseite waren ein Gleisaufschluss und eine Kohlenniederlage für die Zeche Charlotte projektiert. Das südliche Hafenbecken verblieb als Schiffszimmerplatz.
Der Holteyer Hafen ist einer der wenigen erhaltenen Kohlenhäfen an der Ruhr aus dem 19. Jahrhundert. Er wird von privaten Vereinen genutzt, der südliche Bereich der Hafenbecken ist verschlammt und bewachsen.
Der Holteyer Hafen ist eingetragenes Baudenkmal (Essen, BauD lfd. Nr. 334, LVR-ADR Objekt-Nr. 19653) und Bodendenkmal (Essen, BodD lfd. Nr. 2, LVR-ABR E 49).
(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2010)
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