Undatiertes Porträtfoto des katholischen Priester Adolph Kolping (1813-1865), Begründer des nach ihm benannten katholischen Sozialverbands Kolpingwerk.
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Undatiertes Porträtfoto des katholischen Priester Adolph Kolping (1813-1865), Begründer des nach ihm benannten katholischen Sozialverbands Kolpingwerk.
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Zahlreiche Orte erinnern an das Wirken des katholischen Priesters Adolph Kolping (1813-1865) und des nach ihm benannten katholischen Sozialverbands Kolpingwerk.
Adolph Kolping wurde in einfachen bis ärmlichen Verhältnissen am 8. Dezember 1813 in Kerpen geboren. Sein Ururur-Großvater Gerhart Kolpein war der erste namentlich bekannte Müller der Obermühle am Neffelbach. Zu Ehren des „Gesellenvaters“ Adolph Kolping wird die Stadt Kerpen auch „Kolpingstadt“ genannt.
Ab seinem 12. oder 13. Lebensjahr erlernte Adolph Kolping das Handwerk des Schuhmachers. Während seiner eigenen Wanderjahre als Geselle - einer Zunft zugehörige Handwerksburschen gingen nach ihrer Lehre üblicherweise „auf die Walz“ - war Kolping entsetzt über die teils prekären Lebensbedingungen vieler Wandergesellen. Auch durch Krankheit bedingt, gab er 1835 seinen Beruf auf und fasste den Entschluss, Priester zu werden. Seinen 1837 begonnenen Besuch des Kölner Marzellengymnasiums schloss Kolping 1841 mit dem Abitur ab und nahm ein Studium der Theologie in München (1841-1842), Bonn (1842-1844) und schließlich ab 1844 am Kölner erzbischöflichen Clericalseminar auf, dem Priesterseminar im ehemaligen Jesuitenkolleg in der Marzellenstraße (heute erzbischöfliches Generalvikariat). An Kolpings zeitweiligem Wohnhaus in der Bonner Sternstraße 59 weist seit 1950 eine Gedenktafel darauf hin, dass dieser als Student 1843 in diesem Haus wohnte.
Nachdem Kolping am 13. April 1845 in der Kölner Minoritenkirche die Priesterweihe empfangen hatte, war er zunächst in Elberfeld (heute Wuppertal) als Kaplan und Religionslehrer tätig. Hier organisierte er als Arbeiterpriester die Gründung katholischer Gesellenvereine und publizierte Schrifttum zu seinen sozialen Ideen, darunter u.a. 1848/49 den „zum Besten der Vereine“ gewidmeten kleinen Band „Der Gesellen-Verein: Zur Beherzigung für alle, die es mit dem wahren Volkswohl gut meinen“ unter dem sein Wirken prägenden Leitmotto „Thätige Liebe heilt alle Wunden, bloße Worte mehren nur den Schmerz“.
Seinen Einsatz als „Gesellenvater“ führte Adolph Kolping ab 1849 als Domvikar in Köln fort, wo er soziale Einrichtungen für Handwerksgesellen initiierte und schuf, darunter Versorgungskassen und Wohnheime für wandernde Gesellen. Aus diesen Tätigkeiten Adolph Kolpings und dem Verband seiner „Kolpingsfamilien“ und Gesellenvereine - zum Zeitpunkt seines Todes 1865 waren es 418 Vereine mit 24.000 Mitgliedern! - ging schließlich der katholische Sozialverband des seit 1935 nach ihm benannten Kolpingwerks hervor. Dieses zählt alleine in Deutschland mehr als 200.000 Mitglieder und unterhält 230 Kolpinghäuser (Stand um 2020) und ist international in mehr als 60 Ländern der Erde tätig. 1862 erhielt Kolping für seine Verdienste von Papst Pius IX. (1792-1878, eigentlich Giovanni Maria Mastai Ferretti, amtierte ab 1846) den Titel eines päpstlichen Geheimkämmerers verliehen und wurde im gleichen Jahr Rektor der Minoritenkirche in Köln.
Adolph Kolping starb vier Tage vor Vollendung seines 52. Lebensjahres am 4. Dezember 1865 infolge mehrerer langwieriger Krankheiten. Er wurde zunächst auf dem Kölner Melatenfriedhof beerdigt; seinem eigenen Wunsch zu Lebzeiten entsprechend, wurden seine sterblichen Überreste am 30. April 1866 in die Minoritenkirche überführt.
Am 27. Oktober 1991 wurde Adolph Kolping nach Abschluss eines bereits im Jahr 1934 begonnenen Prozesses von Papst Johannes Paul II. (1920-2005, eigentlich Karol Józef Wojtyla, amtierte ab 1978) seliggesprochen. Ein Heiligsprechungsprozess dauert an. Den Gedenktag für Kolping feiert die römisch-katholische Kirche am 4. Dezember.
Internet www.rheinische-geschichte.lvr.de: Adolph Kolping (1813-1865), Gesellenvater (Text Helmut Rönz, abgerufen 13.06.2024) de.wikipedia.org: Adolph Kolping (abgerufen 13.06.2024) d-nb.info: Adolph Kolping, biographische Informationen und Publikationen im Katalog der deutschen Nationalbibliothek (abgerufen 13.06.2024)
Literatur
Conzemius, Victor (1968)
Adolph Kolping. In: Rheinische Lebensbilder, hrsg. von der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Bd. 3, S. 221-233. Köln / Bonn.
Kolping, Adolph (1849)
Der Gesellen-Verein. Zur Beherzigung für alle, die es mit dem wahren Volkswohl gut meinen. Cöln. Online verfügbar: d-nb.info, abgerufen am 13.06.2024
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