Der Landwehrabschnitt im Tüschenbroicher Wald ist auf der Wallkrone mit alten Buchen bestanden (2021)
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Die hochmittelalterliche Motte Tüschenbroich ist nahezu kreisrund und vollständig vom Schlossweiher umgeben (2021)
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Blick auf die Ölmühle Tüschenbroich am Schlossweiher (2021)
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Schloss Tüschenbroich mit viergeschossigem Nordturm und erhaltenem Westflügel in Backsteinbauweise (2021).
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Der Landwehrabschnitt im Tüschenbroicher Wald ist auf der Wallkrone mit alten Buchen bestanden (2021).
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Die hochmittelalterliche Motte Tüschenbroich ist nahezu kreisrund und vollständig vom Schlossweiher umgeben (2021).
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Blick auf die Ölmühle Tüschenbroich am Schlossweiher (2021).
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Schloss Tüschenbroich mit viergeschossigem Nordturm und erhaltenem Westflügel in Backsteinbauweise (2021).
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Tüschenbroich im Erkelenzer Land ist heute ein Ortsteil der Stadt Wegberg im Kreis Heinsberg. Der auf die topographische Lage zurückgehende Ortsname von Tüschenbroich setzt sich in seinen Bestandteilen aus der Präposition tuschen (= zwischen, mitten darin) und dem - wie hier üblich - mit langem O gesprochenen Wort broich zusammen. Dieses bedeutet Bruch im Sinne von Moor oder Sumpfland (Berger 1993, S. 66 u. 189 und de.wikipedia.org). Der Tüschenbroicher Wald stellt heute nicht nur ein Naturschutzgebiet dar, sondern es sind auch zahlreiche kulturhistorische Elemente erhalten, die in räumlich-funktionalem Kontext untereinander und mit den hiesigen naturräumlichen sowie historischen Gegebenheiten stehen.
Der Tüschenbroicher Wald Etwa 2,5 km südwestlich des Wegberger Stadtzentrums und etwa 400 Meter östlich der Waldhufensiedlung Tüschenbroich liegt, in der naturräumlichen Haupteinheit der Schwalm-Nette-Platte, der Tüschenbroicher Wald. Hier befinden sich das Quellgebiet zahlreicher Zuläufe der Schwalm, deren naturnahe Bachauen mit Erlen-Bruchwäldern bestanden sind, Laubwälder sowie Teiche und Tümpel (naturschutzinformationen.de). Nach der letzten Eiszeit konnten sich auf den lehmigen Böden, die den Wasserablauf störten, aufgrund von Grundwasserstau Nieder- und Hochmoore in den Senken bilden. Bis auf die Moorgebiete war das gesamte Schwalmtal bewaldet (Op den Kamp & Szyska 2017, S. 156). Im Tüschenbroicher Wald kommen im Bereich des Wingsgrabens kleinflächige Au-, Bruch- und Moorwälder vor (naturschutzinformationen.de), charakteristisch für diesen nassen Standort sind beispielsweise die Erlenbruchwälder. Die Schwarzerle verträgt den hohen Grundwasserstand sehr gut aufgrund einer Symbiose mit Knöllchenbakterien. In höheren und trockeneren (Hang-)Lagen stocken Eichen-Birkenwald, Stieleichen-Hainbuchenwald oder Eichen-Buchenwald (Op den Kamp & Szyska 2017, S. 153). Die im Zuge des Tagebaubetriebs Garzweiler durchgeführten Sümpfungsmaßnahmen haben erhebliche Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt der Feuchtgebiete, so auch auf den Bereich Tüschenbroicher Wald (Flinspach et al. 1990, S. 55). Heute werden die Zuflüsse der Schwalm in diesem Bereich künstlich aus dem rückgeführten Sümpfungswasser des Tagebaus gespeist (Langerbeins 2004, S. 10).
Kulturhistorische Relikte der Wassenberger Unterherrschaft Tüschenbroich Der Tüschenbroicher Wald gehörte einst zur ehemaligen Wassenberger Unterherrschaft Tüschenbroich, die im Herzogtum Jülich lag. Im Bereich Tüschenbroich stießen drei Herrschaftsbereiche aufeinander: Die Schwalm (bzw. hier einst auch Brühler Bach genannt) bildete die natürliche Grenze zwischen den Herzogtümern Jülich im Süden und Geldern im Norden; im Osten grenzte außerdem die Herrschaft Wickrath (Schwanenberg) an. Diese Grenzlage machte Sicherungsvorkehrungen notwendig, die durch die hiesigen naturräumlichen Gegebenheiten mit Bachläufen und den sumpfigen, und somit schwer durchdringbaren Waldbereichen ideale Voraussetzungen fanden. Ab dem Hochmittelalter wurden hier Motten bzw. Turmhügelburgen (Tüschenbroich I und Tüschenbroich II) im sumpfigen Gelände errichtet. Im Spätmittelalter wurde die Motte Tüschenbroich I zur Wasserburg ausgebaut und zwischen den Bachläufen (Wingsgraben und Brühler Bach) zur Abgrenzung nach Süden hin eine Landwehr errichtet. Entlang der Hangkante zum Tal der Schwalm (Brühler Bach) reihten sich zudem mehrere, zum Umgang des Schlosses Tüschenbroich gehörende Hofanlagen, die allerdings auf Geldrischem Gebiet lagen. Es wird vermutet, dass auch diese Höfe eine Sicherungsfunktion innehatten (Voss 1972, S. 16f / Schmitz o.J.). Einige der Anlagen zur Sicherung der Grenze gegenüber den anderen Herrschaftsbereichen sind bis heute vor Ort ablesbar und nachvollziehbar. Als ebenfalls für den hiesigen Raum charakteristisches historisches Kulturlandschaftselement sind die Flachsrösten zu nennen, die in den Auenbereich noch erhalten sind.
Duden: Geographische Namen in Deutschland. Herkunft und Bedeutung der Namen von Ländern, Städten, Bergen und Gewässern. (Duden-Taschenbücher, 25.) Mannheim u.a..
Feuchtgebietsuntersuchung Naturpark Schwalm-Nette und Kreis Heinsberg. Kontrolluntersuchung 1988; 16 Tabellen. (Beiträge zur Landesentwicklung, 45.) Köln.
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (3. völlig neu bearbeitete Auflage). (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 1064-1065, Stuttgart.
Langerbeins, Hans / Historischer Verein Wegberg e.V. (Hrsg.) (2004)
Unterwegs in Wegberg. Sehenswertes - Historisches in unserer Stadt. Route 2 Tüschenbroich. Wegberg.
Op den Kamp, Olaf; Szyska, Brigitta (2017)
Die Schwalm. Ein typischer Flachlandfluss. In: Akkermans, Reinier; Dekker, Wilbert; Op den Kamp, Olaf; de Ponti, Math; Reyrink, Leo; Weich, Silke (Hrsg.): Natur füreinander im Naturpark Maas-Schwalm-Nette, S. 148-163. Maastricht.
Voss, Gustav / Evangelische Kirchengemeinde Schwanenberg (Hrsg.) (1972)
Schwanenberg. Bild einer Gemeinde in Vergangenheit. Schwanenberg.
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