Blick auf den Nordflügel des Schanzerhofes bei Schloss Tüschenbroich von Nordosten (2021)
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Nordflügel des Schanzerhofes bei Schloss Tüschenbroich (2021)
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Ruine des ehemaligen Wohnflügels des Schanzerhofes bei Schloss Tüschenbroich (2021)
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Hofeinfahrt mit Balkeninschrift des erhaltenen Nordflügels des Schanzerhofes bei Schloss Tüschenbroich (2021)
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Blick auf den Nordflügel des Schanzerhofes bei Schloss Tüschenbroich von Nordosten (2021).
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Nordflügel des Schanzerhofes bei Schloss Tüschenbroich (2021)
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Ruine des ehemaligen Wohnflügels des Schanzerhofes bei Schloss Tüschenbroich (2021).
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Hofeinfahrt mit Balkeninschrift des erhaltenen Nordflügels des Schanzerhofes bei Schloss Tüschenbroich (2021).
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Der Schanzerhof befindet sich etwa 250 Meter östlich der Schlossinsel Tüschenbroich am Schlossweiher bzw. an der Hangkante des Brühler Baches. An seinem Standort laufen mehrere alte Wegeverbindung zusammen.
Geschichte und Funktion Eine Ersterwähnung des Schanzerhofes ist der Literatur nicht zu entnehmen; jedoch erfolgt eine Beschreibung des Schanzerhofes in einem Verzeichnis, welches Carl Wilhelm Freiherr von Spiering auf kurfürstliche Anordnung zur Darstellung „aller Lehns-Appertinentien (Besitzungen und Rechte) des Hauses und der Herrlichkeit Tüschenbroich mit ungefährer Wertangabe“ am 24. Mai 1717 anfertigen musste (Jungbluth 1954, S. 50): „Der auf Geldernschem Gebiet liegende Schantzerhof, früher Brühlerhof genannt, besteht aus Haus, Scheune, Stallungen, Garten und Baumgarten. Er ist ungefähr 1 ½ Morgen groß und liegt am Tüschenbroicher Schloßweiher. Zu ihm gehört noch ein Bongart im Brühl, auf dem früher ein Hof gestanden. Dieses Gebiet reicht von Holz Beckers Erben bis an den Cummerterbusch. Der Bongart hat jährlich am St. Stephanstag 3 Sümmer ¾ Hafer, 2 Hühner, 2 Holzschüsseln und 2 hölzerne Löffeln zu liefern und ist daselbst kurmündig. Er ist ungefähr 3 Morgen groß. Der Schantzerhof mit Stücken Bauland ist ungefähr 30 Rthl. Wert, zusammen 2830 Rthl. Der Hausplatz 195 Rthl., der kurmündige Bongart 60 Rthl“ (Jungbluth 1954, S. 54). Der Schanzerhof befand sich in Verpachtung.
Über eine weitere Funktion des Schanzerhofes – und insbesondere die Bedeutung seines Namens gibt es in der Literatur verschiedene Auslegungen und Vermutungen. So schreibt der Tüschenbroicher Mühlenverein auf seiner Homepage: „Zur Versorgung des Schlosses diente der Schanzerhof, sein Name dürfte zurückzuführen sein auf einen Vorgängerbau, hier sind die “Schanzer„ untergebracht, die im Laufe vieler Jahre den Burghügel aufschütten“. D. Schmitz stellt folgende Überlegungen in den Raum: Das Wort „Schantz“ deutet auf eine Befestigungsfunktion hin; in einer Schantze suchte die Bevölkerung der umliegenden Ortschaften Schutz in Kriegszeiten und legte zudem Landwehren an (Schmitz o.J., S. 2-3). Zumindest könnte die Lage an der Grenze zwischen zwei Herrschaftsbereichen auf diese Schutzfunktion hindeuten. Alternativ könnte mit dem Begriff „Schanz“ eine Maßeinheit für Holz gemeint und der Standort des Hofes ein Holzlagerplatz (Schmitz o.J., S. 3) gewesen sein. Anknüpfend an die oben geschilderte Schutzfunktion zählen D. Schmitz und E. Voss (1972, S. 16f) den Schanzerhof zu einer Reihe von Höfen am Brühler Bach, die dem Schutz der Grenze zwischen der zur Grafschaft Jülich gehörenden Wassenberger Unterherrschaft Tüschenbroich und der Grafschaft Geldern sichern sollten. Diese Höfe lagen alle auf Gelderschem Gebiet. Der Schanzerhof ist hiervon der einzige in direkter Nähe zu Schloss Tüschenbroich, der im Aufgehenden, wenn auch in Ruinen, erhalten ist. Im benachbarten Ort Geneiken steht der Dyckerhof, der einst mit Befestigungsanlagen ausgestattet war.
Der Schanzerhof wurde laufend von verschiedenen Pächterfamilien bewirtschaftet „und nach einem Brand im Jahre 1994 versteigert“ (Schmitz o.J., S. 21), jedoch bisher - trotz einiger Planungen - nicht wiederaufgebaut.
Beschreibung Der Schanzerhof war ursprünglich eine aus Backstein und Fachwerk errichtete vierflügelige Hofanlage. Das Wohnhaus war ein eingeschossiges Backsteingebäude mit Krüppelwalmdach. „Im Nordflügel befanden sich die Pferdeställe, im Westflügel war das Wohnhaus untergebracht, dahinter befand sich der Schweinestall. Im Ostflügel war die Scheune, hier ist auch ein offener abgedeckter Wagen- und Geräteschuppen. Im Südflügel mit Hoftor lag der Kuhstall“. Zeitweise wurde hier eine Kaltblut- sowie Schweinezucht betrieben (Schmitz o.J., S. 20). Ein mittlerweile abhanden gekommener Balken über der Eingangstüre zum Wohnhaus trug folgende Inschrift: „ANNO 1782 DEN 8 8BRIS HABE ICH HERH HERR / BARON VON SPYRY DIESER BAW AVERICHTEN LASSEN/ ER STEHET IN GOTTES HANDT GOTT BEVTBEHETE / ES FEVRAD BRANDT GSJ C AMEN“ (Fotografie von 1997 in Schmitz o.J., S. 2). Offenbar wurde der Hof in diesem Jahr neu errichtet. Von der ursprünglich vierflügeligen Anlage aus Backstein im Erdgeschoss und Fachwerk im Obergeschoss ist Stand heute lediglich der Nordflügel mit einer großen Tordurchfahrt erhalten. Über dieser Durchfahrt ist ein Balkenträger mit geschnitzten Inschriften „1782, 1836, 1954“ verbaut. Neben dem Erbauungsjahr wurden in den Jahren 1836 sowie 1954 Umbau-, Renovierungs- oder Erneuerungsarbeiten am Hof durchgeführt. Seit einem Brand wurde der Hof nicht wieder aufgebaut und verfällt nun.
Hinweis Das Objekt Schanzer Hof bei Tüschenbroich ist Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Tal der Schwalm (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 018).
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