Tempelstraße in Gronau

bis 1978 Wörthstraße, davor bis 1898 Judengasse

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 43′ 31,73″ N: 7° 06′ 49,83″ O 50,72548°N: 7,11384°O
Koordinate UTM 32.366.874,39 m: 5.620.994,43 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.578.692,29 m: 5.621.699,65 m
  • Blick auf das Wohnhaus Tempelstraße 1-3 (ehemals Wörthstraße) in Bonn-Gronau (2022).

    Blick auf das Wohnhaus Tempelstraße 1-3 (ehemals Wörthstraße) in Bonn-Gronau (2022).

    Copyright-Hinweis:
    Knöchel, Franz-Josef, Landschaftsverband Rheinland / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Franz-Josef Knöchel
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Das Gebäude der Neuen Synagoge in der Tempelstraße in Bonn-Gronau, dahinter das Wohnhaus Adenauerallee 113 (Ecke Tempelstraße, ehemals Wörthstraße) (2022).

    Das Gebäude der Neuen Synagoge in der Tempelstraße in Bonn-Gronau, dahinter das Wohnhaus Adenauerallee 113 (Ecke Tempelstraße, ehemals Wörthstraße) (2022).

    Copyright-Hinweis:
    Knöchel, Franz-Josef, Landschaftsverband Rheinland / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Franz-Josef Knöchel
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Die Tempelstraße im Bonner Regierungsviertel (2016)

    Die Tempelstraße im Bonner Regierungsviertel (2016)

    Copyright-Hinweis:
    Gildenhard, Felicitas / Landschaftsverband Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Felicitas Gildenhard
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Rückansicht des Auswärtigen Amtes, Adenauerallee 99-103 in Bonn, von der Tempelstraße aus gesehen (2016).

    Rückansicht des Auswärtigen Amtes, Adenauerallee 99-103 in Bonn, von der Tempelstraße aus gesehen (2016).

    Copyright-Hinweis:
    Gildenhard, Felicitas / Landschaftsverband Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Felicitas Gildenhard
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland

Die Wörthstraße wurde auf dem zur Villa Fritz Koenig gehörenden Gelände angelegt. Friedrich Koenig hatte 1871 den Bau einer Villa beantragt. 1900 erwarb das Kaiserhaus die Villa, als Wohnhaus für die in Bonn studierenden Prinzen. 1910 wieder verkauft, blieb dem Haus bis zu seinem Abbruch 1954 der Name „Kronprinzenvilla“.

1898 und 1899 wurden zwischen der Stadt Bonn und dem Eigentümer des Areals, Universitätsprofessor Dr. Dittmar Finkler, verheiratet mit Lili König, Verträge über den Ausbau von Straße und Treppenanlage zur Rheinuferstraße, über die Parzellierung des Geländes und den Bau von Villen geschlossen. Das Architekturbüro Kayser und von Groszheim aus Berlin erhielt den Auftrag zur Planung und Durchführung der Freilegungs- und Erdarbeiten.
1933 erstellte Albert Kappes einen Bebauungsplan für die Anlage einer von der Wörthstraße nach Norden abzweigenden 70 Meter langen Sackgasse unter Abriss der ehemaligen Kronprinz`schen Villa;
1934 fertigte Julius Rolffs einen Entwurf für die Aufteilung und die Bebauung des Grundstückes; im selben Jahr erfolgte der Bau der Straße.

Die Tempelstraße erschließt, im rechten Winkel von der Adenauerallee zum Rheinufer abzweigend, zwischen Arndtstraße und Kaiser-Friedrich-Straße das Park- und Villengelände am Rheinufer.
Die 12 Meter breite Straßenfläche - einschließlich Trottoirs zu beiden Seiten - erweitert sich am Ende zu einem Rondell, aus dem ein Fußweg über eine Treppenanlage zur Rheinuferpromenade führt. Die Straße tangierte die nördlich vor dem Rondell stehende „Kronprinzenvilla“.

Die Straße ist heute geprägt durch qualitätvolle Architektur, Solitärbauten, die die Straßenentwicklung und ihre Bedeutung im Laufe von 100 Jahren dokumentieren und anschaulich nachvollziehen lassen. Die Villenbauten Nr. 10 und 8 mit den Resten der Parkanlagen und der Treppenanlage zur Uferpromenade lassen atmosphärisch den Anspruch des gehobenen Wohnstandards außerhalb des Stadtkerns aus der Zeit um 1900 erahnen; das Doppelhaus steht für Investition und Veräußerung der Zeit kurz nach 1900; Nr. 19 zeugt städtebaulich und sozialgeschichtlich von der Fortentwicklung des Gebietes, von der weiteren Parzellierung einer attraktiven Wohnlage. Die Anlage des Auswärtigen Amtes und der Bau der Synagoge verankern als historische, architektonische und städtebauliche Festpunkte die Straße in der bundesdeutschen Nachkriegszeit.

(Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2005)

Quelle
Bauakte Stadtarchiv Bonn, Wörthstraße Pr31/ 2532.

Internet
stadtplan.bonn.de: Online-Stadtplan und Straßenverzeichnis der Bundesstadt Bonn (abgerufen 17.03.2022)

Literatur

Sonntag, Olga (1998)
Villen am Bonner Rheinufer: 1819-1914, Band 2 - Katalog 1. S. 343-351, Bonn.

Tempelstraße in Gronau

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Tempelstraße
Ort
53113 Bonn - Gronau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1898 bis 1934

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Tempelstraße in Gronau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-22068-20111114-7 (Abgerufen: 5. November 2024)
Seitenanfang